- The Trend towards Higher Inflation - Ecki1, 05.09.2001, 19:34
- Re: The Trend towards Higher Inflation AND HIGHER DEFLATION! Wichtig! - dottore, 06.09.2001, 10:14
- Re: Wozu Gold? - R.Deutsch, 06.09.2001, 10:32
- Re: Wozu Gold? - dottore, 06.09.2001, 17:34
- Re: Wozu Gold? - R.Deutsch, 06.09.2001, 18:33
- Re: Wozu Gold? / Oh, oh,... Ob das mal gut geht...? *g* - JÜKÜ, 06.09.2001, 21:47
- Re: Wozu Gold? - R.Deutsch, 06.09.2001, 18:33
- Re: Wozu Gold? - dottore, 06.09.2001, 17:34
- Re: The Trend towards Higher Inflation AND HIGHER DEFLATION! Wichtig! - Ecki1, 06.09.2001, 16:09
- Re: Wozu Gold? - R.Deutsch, 06.09.2001, 10:32
- Re: The Trend towards Higher Inflation AND HIGHER DEFLATION! Wichtig! - dottore, 06.09.2001, 10:14
Re: The Trend towards Higher Inflation AND HIGHER DEFLATION! Wichtig!
>klick-klack
>Kommentar: So stelle ich mir das Ganze ebenfalls vor. Gleichzeitig Deflation und Hyperinflation. Bis die Preise wirklich an allen Ecken und Enden steigen, muss aber noch ein Weilchen vergehen, bis genügend alte Schulden bezahlt sind und neue gemacht werden, hier stimme ich mit Dottore überein.
Hi,
dies ist - wie immer - ein sehr guter Beitrag, der über diesen Link schon oft genug Erstaunliches brachte.
Ich möchte ein grundsätzliche Anmerkung dazu machen, denn die Frage, ob eine Monetarisierung der US-Staatsschulden die Hyperinflation triggert, wird m.E. zu kurz beantwortet.
Zunächst scheint es"logisch" zu sein, dass die"Trillions" von neuem Geld, die die Fed damit schaffen könnte, zur Inflation führen.
Das ist aber die Logik der"Geldmengen"-Theorie, die ich bekanntlich nicht teile.
Wie also liefe es wirklich ab?
Zunächst also will die Fed die Märkte mit Geld"fluten" und kauft auf dem Kapitalmarkt Staatstitel (T-Bonds usw.) auf. Die Titelhalter sind dem natürlich wehrlos ausgesetzt, weil ihnen die Titel schließlich zu jedem Kurs abgekauft werden können, so dass auch der verstockteste Titelhalter schließlich nachgibt, weil er sich rational sagen muss: So viel Geld kann ich für meinen US-Bond so schnell nicht wieder kriegen.
Aber was geschieht dann?
Der bisherige Titelhalter hatte den Titel ja gehalten, weil er das Geld, das er darin investiert hatte, nicht für Käufe benötigt. Er"spart" also.
Jetzt hat er das Geld aus dem Titelverkauf, das er aber nicht etwa deshalb bekommen hat, weil er den Titel verkaufen wollte, um Käufe zu tätigen (denn das Geld hätte er auch ohne die Fed-Interventionen jederzeit bekommen können, wenn er hätte Käufe tätigen wollen).
Nun sitzt er also auf"idle cash", auf eitlem (= überflüssigem) Geld im wahrsten Sinn des Wortes. Er will nach wie vor nichts kaufen, sondern das Geld anlegen (wie bisher auch) - aber wo und wie soll er es anlegen?
Natürlich könnte er eine"ähnliche" Anlage wie beim Kauf von T-Bonds tätigen, also das Geld in den Aktienmarkt geben und dort Aktien kaufen, was ihm wiederum als"Sparvorgang" erscheint, wobei die"Sparzinsen" eben dann steigende Kurse sind.
Zunächst also würde ein solcher Switch erfolgen und das Geld, das die Fed durch die Monetarisierung der Staatsschulden"schafft", würde sich in den Tiefen der Börse verlieren und dort die nächste Mega-Hausse starten, wobei innerhalb der Börse die Titel immer von den (schon)"überbewertet" erscheinenden zu den (noch)"unterbewertet" erscheinenden wandert und das immer weiter, wie es im Kern jede Bubble dar stellt.
Die Fed würde also als erstes das schon erlöschende Börsenfeuer wieder entfachen und über die steigenden Kurse obendrein auch noch den bekannten"wealth effect" auslösen, d.h. die Anleger würden steigende Kurse letztlich beleihen (wie sie es noch immer bei Immobilien tun, deren Preise noch steigen) und damit würde sich durchaus ein inflationärer Effekt ergeben, allerdings vor allem in den Up-Market-Bereichen, da sich die"wealth effecter" nicht unbedingt zusätzliche Lebensmittel kaufen werden, dafür aber Designer-Klamotten und Ferraris.
Jetzt aber zum entscheidenden Pinkt:
Unbeschadet der Tatsache, ob die Börse wieder abartig überhitzt, und durchaus wieder Crashs oder Stagnationsphasen erleben kann, setzt die Fed die Monetarisierung der Staatsschulden fort, um irgendwann am"wealth effect" vorbei eine Kaufnachfrage auszulösen, die nicht mit zusätzlicher Schuldenaufnahme verbunden ist, sondern ganz einfach, indem die zusätzlich von ihr permanent in das Publikum gepumpte Liquidität direkt zu Käufen verwendet wird, indem also die ehemaligen"Sparer" ihr Geld auf breiter Front für Käufe verwenden (jedenfalls jene, die jetzt mit dem aus dem Verkauf ihrer Bonds gewonnenen Geld nichts"anderes" mehr anfangen können, als es für Käufe auszugeben).
Dazu muss die Fed den Kauf von verzinslichen Titeln zunächst immer weiter fortsetzen. Der Verkäufer von Bonds darf auf keinen Fall die Möglichkeit erhalten, sein Geld, für das er - siehe oben - ohnehin keine aktuelle Kauf-Möglichkeit gesehen hat, weshalb er es ja"spart", weiterhin zu"sparen". Er muss gewzungen werden, es in voller Höhe in cash oder täglichen fälligen Guthaben haltend, irgendwie auszugeben - und sei es für Dinge, die er aktuell gar nicht haben will.
Diesen Zwang kann die Fed dadurch ausüben, dass sie jegliche Form verzinslicher Titel vom Markt nimmt, was sie ja jederzeit tun kann, da sie das dafür benötigte Geld jederzeit selbst drucken bzw. auf sich ziehen kann.
Die Monetarisierung der Staatsschulden muss also komplett durchgezogen werden, denn sobald sie stoppen sollte, wären ja wieder bzw. weiterhin Titel am Markt verfügbar, in denen gespart werden könnte.
Und nachdem die Monetarisierung der Staatsschulden abgeschlossen ist, muss dieser Prozess auch auf allen anderen festverzinslichen Marktsegmenten fortgesetzt werden. Dies solange, bis es überhaupt keine verzinslichen Titel mehr gibt und das Publikum alles, was bisher verzinslich angelegt war, komplett in cash bzw. Giralforderungen hält.
Dass dies mit einer gewaltigen durchschnittlichen Inflation einher gehen muss, versteht sich zunächst von selbst. Die in jeder Inflation zu beobachtenden Kursverlust festverzinslicher Titel aller Art kann die Fed unschwer dadurch ausgeglichen, dass sie die Titel immer weiter aus dem Markt nimmt (zu entsprechend steigenden bzw. nicht mehr sinkenden Kursen).
<font color="FF0000">Dies würde die Halter von Bargeld, die gern"sparen" würden, zwingen, nunmehr etwas zu finden, in dem sie immer noch sparen können, obwohl es keine verzinslichen Titel mehr gibt. </font>
Da sie - ohnehin bereits zu den"better offs" gehörend und mit allen schönen Dingen des Lebens (Haus, Yacht. Ferrari) bis zum Abwinken gesegnet - schon"alles", was zum"Leben" benötigt würde, bereits haben, sehen sie nur noch eine Chance,"Ersparnisse" zu bilden: nämlich in der Anlage von "Sachwerten", die sich natürlich in ihren Preisen von der allgemeinen Preisbildung für Alltagswaren immer schneller entfernen, je weiter der Prozess (Monetarisierung, Inflationierung) fortgesetzt wird.
Dies würde eine rationale Erklärung für die von vielen erwartete Edelmetall-Hausse geben:
Wir hätten dann Stagnation der Alltagswarenpreise (bzw. weiterhin dort Deflation) und eine Mega-Inflation letztlich der Sachwerte-Preise.
Da Sachwerte, eben vor allem Edelmetall, wenig oder gar nicht beliehen sind, und die"better offs" (also die bisherigen Groß-Halter von verzinslichen Titeln) in schuldenfreien Immobilien hausen, kommt es in diesem Fall auch nicht zu einer allgemeinen Entschuldung.
Denn der Staat muss seine Titel, die jetzt bei der Fed liegen, nach wie vor bedienen, und alle Produzenten von"normalen" Waren, die ihre Produktion ebenfalls mit Hilfe von Schuldtiteln vorfinanziert haben, die dann ebenfalls bei der Fed liegen, müssten nach wie vor ihre Titel bedienen, also Zinsen und Tilgung an die Fed leisten.
Da die"normalen" Waren in ihren Preisen eher weiter fallen, da sie von den ehemaligen Haltern von verzinslichen Titeln nicht zusätzlich nachgefragt werden, erleichtert sich die Lage der Schuldner also keineswegs.
Es kommt just zu der Spaltung der Märkte, wie in dem Beitrag vorausgesehen: Eine durch Schuldendruck verschärfte Deflation auf dem einen Sektor und eine Hyperinflation in dem Sektor, den sich die"Sparer" jetzt als das Gebiet ausgesucht haben, in dem sie noch"sparen" können - also in Sachwerten, speziell Edelmetall.
<font color="FF0000">Dadurch spaltet sich die Gesellschaft noch stärker als bisher schon. </font>
Die Armen haben keine Möglichkeit, an Kaufkraft zu kommen, zudem die auf deflationären Märkten operierenden Unternehmen zu weiteren Entlassungen schreiten werden.
Die Reichen entwickeln ein eigenes"Sparvehikel", das allerdings nur unter ihnen selbst existiert, da es für in die Höhe katapultierte Sachwerte (Metalle) außerhalb ihrer"Kreise" keinerlei Nachfrage geben kann, da sich die Armen die immer weiter steigenden Sachwerte umso weniger leisten können, je höher diese steigen.
Zum Schluss haben wir eine klassisch vorrevolutionäre Situation: In auswegloser Lage steckende Wirtschaftsegmente (Schuldendruck wird immer stärker!) und entsprechend steigende Arbeitslosigkeit auf der einen Seite
und
eine kleine Schicht von Leuten, die auf Sachwerten hocken, die ihrerseits außerhalb dieser Schicht aber keinerlei Kurs haben.
Dies treibt dann auf die übliche UMVERTEILUNG zu, wie immer in der Geschichte: Es werden Realien umverteilt (Grund & Boden, Edelmetall).
Diese Gedanken bereiten mir große Kopfschmerzen. Denn:
Was soll ich auf Dauer (wie lange aber wird es dauern?) mit Gold?
Gruß
d.
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