- Pessimisten rechnen mit vielen schlechten Börsenjahren (interessanter Artikel) - Sascha, 07.09.2001, 16:28
- Vielen Dank für diesen Kontraindikator - Taktiker, 07.09.2001, 17:04
- von wegen"kontraindikator"!! der artikel ist doch nicht von w.staudt - futzi, 07.09.2001, 17:48
Pessimisten rechnen mit vielen schlechten Börsenjahren (interessanter Artikel)
In der Baisse wächst das Lager der Bären
<font size=5>Pessimisten rechnen mit vielen schlechten Börsenjahren</font>
Nach sieben fetten kommen sieben magere Jahre. Sogar acht wirtschaftlich schlechte Jahre sagt Investmentstratege Warren Buffett voraus und begründet das mit dem Überhang aus den exzessiven neunziger Jahren. Auch andere Experten der Wall Street halten eine Reihe von schlechten Jahren für möglich.
GERTRUD HUSSLA
HANDELSBLATT, 7.9.2001
NEW YORK. <font color="#FF0000">Im abgelaufenen Jahrhundert hat es zweimal mehrere Jahrzehnte gedauert, bis die Aktienmärkte nach einem Einbruch ihr altes Niveau wieder erreichten</font>. Nach dem Crash von 1929 brachen die Kurse Preis bereinigt erst in den fünfziger Jahren aus einem Seitwärts-Muster nach oben aus. Ähnlich war es nach dem Einbruch Ende der sechziger Jahre. <font color="#FF0000">Inflationsbereinigt zeigten die Kurse bis 1982 keine echte Erholung</font>.
<font color="#FF0000">Könnte so etwas jetzt wieder passieren?"Durchaus"</font>, meint der technische Analyst der Investmentbank Merrill Lynch, Richard McCabe,"besonders wenn sie große Indizes wie den Dow, den S & P 500 und den Nasdaq nehmen." McCabe begründet seine Skepsis in erster Linie mit der durchschnittlichen Kursentwicklung in den letzten zehn Jahren.
<font color="#FF0000">"Dramatisch überteuert"</font>
<font color="#FF0000">In den neunziger Jahren habe der Wertzuwachs durchschnittlich 18 % pro Jahr betragen</font>. Erfahrungsgemäß gleiche sich die Rate aber stets ihrem langjährigen Durchschnitt, einem Wertzuwachs von 10 %, an. <font color="#FF0000">"Das heißt, wir könnten ein lange Periode mit Kursentwicklungen unterhalb dieser Marke haben"</font>, meint McCabe.
<font color="#FF0000">Finanzprofessor Robert Shiller von der Yale Universität vertritt eine ähnliche These, begründet sie aber damit, dass Aktien immer noch"auf dramatische Weise überteuert" seien. Nach gängiger Rechnung haben die im marktbreiten US-amerikanischen S & P 500 vertretenen Werte derzeit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von durchschnittlich 22, weit über dem langjährigen Durchschnitt von etwa 15. Aktien gelten als um so teurer, je höher das KGV ist. </font>
Eigener Kommentar: Vor ein paar Minuten postete ich einen anderen Artikel"Reife Baisse". Da vertrat doch einer tatsächlich die Meinung, S&P 500 Aktien seien günstig und unterbewertet...
Auch Dauer-Pessimist Shiller verweist auf die lange Stagnation nach dem Tech-Boom der sechziger Jahre."Niemand kann die nächsten 25 Jahre voraussagen, aber es ist gut möglich, dass sich jetzt jahrelang nichts bewegt", sagt der Autor des internationalen Bestsellers"Irrationaler Überschwang."
Eher aus ökonomischen Gründen hält der selbstständige Berater Gary Shilling mehrere magere Jahre für möglich. <font color="#FF0000">Er ist überzeugt, dass die US-Konsumenten ihr Geld bald vorsichtiger ausgeben werden:</font> <font color="#FF0000">"Es dauert eine Zeit, bis Verbraucher merken, dass die Aktienmärkte dauerhaft eingebrochen sind, außerdem werden die Entlassungswellen in der Industrie mehr und mehr zu spüren sein."</font>
Eigener Kommentar: Gerade heute wo die Arbeitslosenrate doch mal schnell von 4,5% auf 4,9% angesprungen ist...
Konsumenten würden bald mehr sparen, das könne die langfristige Wachstumsrate des Brutto-Sozialprodukts um einen Prozentpunkt auf etwa 2,5 % zurückführen.
In Bezug auf die Aktienmärkte glaubt der zu den"Bären" gehörende Shilling, dass der Boden noch lange nicht erreicht ist. <font color="#FF0000">"Noch immer setzen viel zu viele Anleger darauf, dass sich die Märkte bald wieder erholen"</font>, glaubt Shilling.
Eigener Kommentar: So ist es. Es werden immer wieder die Jahre 1987, 1997 und 1998 als Vergleich herangezogen. So war es ja immer und deswegen muß es ja auch diesmal wieder so sein. Das gleiche macht man ja mit den Zinssenkungen. Hat ja eigentlich immer geholfen also auch diesmal wieder...
Erst wenn die Letzten eingesehen hätten, dass das alte Niveau so schnell nicht zu erreichen ist, bestehe wieder Hoffnung auf eine langsame und stetige Kursverbesserung.
Eigener Kommentar: Dazu muß mittelfristig noch eine gewisse Vernichtung bei den Kursen so einiger Standardwerte stattfinden!
Marktstratege Alan Ackerman vom Investmenthaus Fahnestock & Co. beobachtet, dass die Konsumenten bereits vorsichtiger geworden sind."Der Einzelhandel wird den Weihnachts-Umsatz nur mit hohen Rabatten in Gang halten können", fürchtet Ackerman. Impulse seitens der Investitionsseite aber dürften noch lange ausbleiben.
<font color="#FF0000">Selbstverständlich sind viele Wall-Streeter überzeugt, dass die Erholung bald einsetzt und verweisen auf die positive Wirkung der Zinssenkungen, des Steuerspar-Programms, des sinkenden Dollars und der rückläufigen Energie-Preise. Doch Investoren sollten sich darauf einstellen, dass es auch anders kommen kann, warnen vorsichtigere und pessimistischere Stimmen</font>.
Auf"altmodische" Aktien setzen
Alan Ackerman rät, sich auf wenige Sparten im Aktienmarkt zu konzentrieren, die erwartungsgemäß besser abschneiden als der Rest. Dazu zählt er vor allem Energie-Werte, weil dort eine weitere Konsolidierung zu erwarten sei. Außerdem empfiehlt er, auf Kurs-Gewinn-Verhältnisse zu achten. Auch Richard McCabe glaubt, dass Energiewerte künftig wieder steigen könnten, außerdem glaubt er an"altmodische, langweilige" Aktien wie Chemie-Werte oder den Einzelhandel. Shiller hat dagegen den Aktienmarkt ganz aufgegeben:"Wer aussteigen kann, sollte in den nächsten fünf Jahren lieber in Bonds investieren."
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