- SNB-Chefökonom gegen stärkere Anlehnung des Frankens an den Euro - YIHI, 09.09.2001, 13:00
SNB-Chefökonom gegen stärkere Anlehnung des Frankens an den Euro
SNB-Chefökonom gegen stärkere Anlehnung des Frankens an den Euro
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Eine Anlehnung des Frankens an den Euro ist aus Sicht der Schweizerischen Nationalbank (SNB) mit grossen Nachteilen verbunden. Mit dem Verlust der geldpolitischen Autonomie ginge namentlich das tiefe Zinsniveau verloren.
Luxemburg (sda/ck) - Eine stärkere Anlehnung dränge sich auch nach der Einführung des Euro-Bargelds Anfang 2002 nicht auf, sagte SNB-Chefökonom Georg Rich gemäss Redetext am Freitag an einem Kapitalmarktforum in Luxemburg. Die geldpolitische Autonomie bringe der Schweiz wichtige Vorteile.
Dazu gehöre das Zinsniveau, das tiefer sei als irgendwo in Europa. Dies sei vor allem der stabilitätsorientierten autonomen Geldpolitik der SNB zu verdanken. Viele Anleger betrachteten den Schweizer Franken als attraktive Alternative zum Euro, zum Dollar und zu anderen wichtigen Währungen.
Mit einer stärkeren Anlehnung an den Euro würde das Zinsniveau in der Schweiz jenem des Euro-Gebiets völlig angeglichen. Damit entfiele für die Anleger der Anreiz, einen Teil ihrer Vermögen in Franken zu halten. Ein wichtiger Wettbewerbsvorteil der Schweiz ginge so verloren.
Als weiteren Nachteil nannte Rich, dass mit der Angleichung der Zinssätze die schweizerische Geldpoltik fortan von der Europäischen Zentralbank (EZB) bestimmt würde. Damit schwände die Möglichkeit, einen geldpolitischen Kurs zu steuern, der auf die Bedürfnisse der Schweiz zugeschnitten sei.
Zwar steuere die SNB in der Regel einen ähnlichen Kurs wie die EZB, räumte Rich ein. Doch der Teufel liege auch hier im Detail. So habe die Nationalbank angesichts der raschen Erholung der Schweizer Wirtschaft Ende 1999 und Anfang 2000 die geldpolitischen Zügel schneller und entschiedener straffen können als die EZB. lt das Risiko von Währungsschwankungen für europäische Investoren.
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