- Zusammenfassung Anschläge in USA Versicherungschäden auf 10 bis 15 Milliarden $ - Frank1, 12.09.2001, 20:32
Zusammenfassung Anschläge in USA Versicherungschäden auf 10 bis 15 Milliarden $
Zürich (sda) Versicherungen werten die Terroranschläge in den USA als eine der schlimmsten Katastrophen der Geschichte. Die Attacken dürften zu einem der grössten Versicherungsfälle werden. Die Versicherungschäden werden bis zu 15 Mrd. Dollar geschätzt.
Gemäss ersten Schätzungen müssten Versicherungen mit Ansprüchen von 10 bis 15 Milliarden Dollar rechnen, erklärte ein Analyst der US-Ratingagentur Moody's am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Auch die Swiss Re, der zweitgrösste Rückversicherungskonzern der Welt, geht von «einem der grössten Schadensereignisse aus». Die Schäden werden sicher mehrere Milliarden Dollar erreichen, sagte Swiss-Re-Sprecher Johann Thinnhof am Mittwoch auf Anfrage. Um das Ausmass zu beziffern, brauche es aber noch einige Zeit.
Swiss Re erwartet Forderungen von 1,2 Mrd. Franken
Auf Grund erster Schätzungen erwarte die Swiss Re für ihr Unternehmen Forderungen im Ausmass der Winterstürme Lothar und Martin von 1999. Damals hatte die Swiss Re 1,2 Mrd. Franken bezahlt. Insgesamt hatten die Winterstürme Schäden von über 10 Mrd. Franken zu Folge.
Die wirtschaftliche Stärke des Konzerns werde durch die Schäden nicht gefährdet, teilte die Swiss Re in einem Communiqué mit. Das Unternehmen habe die dafür nötigen finanziellen Reserven gebildet. Thinnhof bezifferte die Schwankungsreserven auf 2,6 Mrd. Franken.
Im Falle der Terroranschläge erwartet Thinnhof Schadensforderungen für Lebensversicherungen, Sachschäden, Betriebsunterbrüche, Unfallhaftpflicht in Betrieben und Luftfahrt.
Von den Anschlägen seien keine Mitarbeiter der Swiss Re direkt betroffen, sagte Thinnhof weiter. Die Swiss Re ist in den USA Marktführerin im Bereich Lebens-Rückversicherungen. In Nichtleben- Bereich zählt sie zu den grössten fünf Rückversichereren.
Der weltgrösste Rückversicherer, die Münchener Rück, rechnet mit einer finanziellen Belastung von bis zu 1 Mrd. Euro (rund 1,5 Mrd. Franken). Damit werde die Gewinnprognose für das laufende Jahr beeinträchtigt, hiess es. Die Solidität der Gruppe werde aber nicht tangiert.
Teuerste menschenverursachte Katastrophe
Die Attacken auf das World Trade Center in New York und das US- Verteidigungsministerium in Washington seien als grösster Versicherungsfall und teuerste Katastrophe menschlichen Ursprungs in der Geschichte einzustufen, teilte auch das Insurance Information Institute in New York mit.
Die Forderungen an die Versicherer werden nach Ansicht der Swiss Re auf jeden Fall die 3 Mrd. Dollar übersteigen, die nach der Explosion der Ã-lplattform «Piper Alpha» 1988 bezahlt worden waren. Dies war gemäss einer Swiss-Re-Statistik für die Jahre 1970 bis 2000 die grösste menschenverursachte Katastrophe.
Die schlimmste Naturkatastrophe war für die Versicherungen der Hurrikan Andrew von 1992 mit einer Schadensumme von 19,7 Mrd. Dollar.
Börsenverluste für die «Zürich»
Der Finanzkonzern Zurich Financial Services (ZFS) geht davon aus, dass für das Unternehmen Nettoschäden vor Steuern von «weniger als 400 Mio. Dollar oder weniger als 2 Prozent des Eigenkapitals» anfallen dürften. Für eine detaillierte Einschätzung der Ansprüche sei es jedoch zu früh, teilte der Finanzkonzern am Abend mit.
Mitarbeitende des Konzerns seien nach bisheriger Kenntnis nicht zu Schaden gekommen, sagte Konzensprecherin Iris Roth. Die Büros in Manhattan seien evakuiert worden.
Die zur Credit Suisse Group gehörenden Winterthur-Versicherungen werden von den Schäden kaum betroffen sein. Die Winterthur sei nicht im Bereich dieser Art von Schäden tätig, sagte Firmensprecherin Selma Odok.
An der Börse haben die Versicherungstitel uneinheitlich geschlossen. Die Swiss-Re-Aktien legten nach einem zeitweisen Taucher um 7,9 Prozent bis Börsenschluss um 4,3 Prozent auf 132 Fr. zu. Dagegen verloren die ZFS-Aktien um 5,2 Prozent auf 343 Franken. Der Finanzkonzern CSG ging um 0,5 Prozent tiefer aus dem Handel bei 54,75 Franken.
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