- USA stellen Weichen für Vergeltungsschläge - Sascha, 13.09.2001, 13:20
- Re: USA stellen Weichen für Vergeltungsschläge - Amanito, 13.09.2001, 13:41
USA stellen Weichen für Vergeltungsschläge
Terroranschläge
<font size=5>USA stellen Weichen für Vergeltungsschläge</font>
13. Sep. 2001 <font color="#FF0000">Nach den Terroranschlägen mit wahrscheinlich mehreren tausend Toten bereiten sich die USA militärisch und diplomatisch auf einen Vergeltungsschlag vor. Die amerikanische Regierung bekam dabei die Unterstützung der Nato</font>. Die betrachtet die Terroranschläge als Angriff auf das gesamte Bündnis. Damit sind zum ersten Mal alle Nato-Mitglieder zur gemeinsamen Verteidigung verpflichtet. Voraussetzung ist, dass die Anschläge von einem fremden Staat aus eingeleitet wurden.
Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) warnte angesichts des Nato-Beschlusses vor Panikmache. Er hoffe, dass alle die Besonnenheit behielten, jetzt nicht von einem Alarmzustand zu sprechen, sagte Scharping am Donnerstag."Wir stehen nicht vor einem Krieg. Wir stehen vor der Frage, was ist eine angemessene Antwort", sagte Scharping. Militäraktionen sind nach seiner Einschätzung zur Erreichung dieses Ziels in Einzelfällen wahrscheinlich unverzichtbar. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) kündigte an, Deutschland werde den USA"solidarisch beistehen". In welcher Form das geschehen kann, ist noch offen.
Patriotischer Aufruf an Soldaten"draußen im Feld"
<font color="#FF0000">Jedenfalls verdichten sich die Anzeichen auf einen bevorstehenden Vergeltungsschlag</font>. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sagte in einer am späten Mittwochabend aufgezeichneten Botschaft an die Truppen: <font color="#FF0000">"Sehr, sehr viel wird von euch in den nächsten Wochen und Monaten verlangt werden. Das gilt vor allem für diejenigen draußen im Feld"</font>, sagte ein ernst wirkender Rumsfeld in einem patriotischen Aufruf, im Hintergrund die amerikanische Flagge."Wir stehen mächtigen und schrecklichen Feinden gegenüber, und wir haben die Absicht, diese Feinde zu bezwingen."
Trauerminuten in Deutschland
In ganz Deutschland haben am Donnerstag ab 10 Uhr hunderttausende Menschen der Opfer der Terroranschläge in Amerika gedacht. In vielen Betrieben ruhte für fünf Minuten die Arbeit. Busse und Bahnen standen still. Einige Rundfunk- und Fernseh-Sender unterbrachen ihr Programm.
Wegen der nachlassenden Furcht vor Folgeanschlägen haben die USA ihre militärische Sicherheitsstufe wieder gesenkt. <font color="#FF0000">Die Armee sei von der höchsten Sicherheitsstufe"Delta" auf die zweithöchste Stufe"Charlie" gesetzt worden</font>, sagte US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld im Nachrichtensender NBC News.
Die Bundespolizei FBI hat nach eigenen Angaben mehrere der Selbstmordattentäter identifiziert. Ermittlungen führen auch nach Hamburg. Die Wirtschaft kritisiert den normalen Handel an den deutschen Börsen angesichts der Terroranschläge in den USA scharf.
Verdächtige mit Pilotenausbildung
Bei der Fahndung nach den Drahtziehern in den USA hat die Polizei nach einem Bericht der"Los Angeles Times" rund 50 Täter und Mittäter identifiziert. Unter Berufung auf Ermittlerkreise heißt es, 40 von ihnen seien entweder fest im Visier der Ermittler oder als Selbstmordattentäter bei den Anschlägen ums Leben gekommen. Nach zehn weiteren werde noch gesucht.
<font color="#FF0000">27 der Verdächtigen hätten Pilotenausbildungen gehabt</font>, heißt es. Sie seien in vier unabhängig voneinander operierenden Gruppen organisiert gewesen. Die Attentäter, nach früheren Angaben drei bis sechs in jedem der vier gekaperten Flugzeuge, hätten alle Pässe aus Ländern des Nahen Ostens gehabt. <font color="#FF0000">In Autos und Wohnungen, die am Mittwoch an der amerikanischen Ostküste durchsucht worden, seien Abschiedsbriefe einiger Attentäter an ihre Eltern gefunden worden. In Deutschland hat der Generalbundesanwalt die Ermittlungen übernommen</font>.
<font color="#FF0000">Nasdaq-Zentrale nicht beschädigt</font>
<font color="#FF0000">Mehr als 30 Stunden nach den Flugzeug-Attacken auf das New Yorker World Trade Center sind Überreste des Komplexes in sich zusammengebrochen</font>. Augenzeugen
berichteten am Mittwochabend (Ortszeit), zahlreiche Menschen seien um ihr Leben gerannt. Feuerwehr und Polizei teilten mit, das Gebiet sei geräumt worden. <font color="#FF0000">Das zu dem Komplex benachbarte Gebäude One Liberty Plaza, in dem unter anderem die Zentrale der US-Technologiebörse Nasdaq untergebracht ist, sei durch den Einsturz nicht in seiner Substanz beschädigt worden, teilte der Besitzer des Hauses mit</font>. Die amerikanischen Aktienmärkte sind seit Dienstag wegen der Anschläge geschlossen und werden nach Angaben der New York Stock Exchange auch am Donnerstag vorerst noch nicht öffnen.
Wirtschaft kritisiert normalen Börsenhandel
<font color="#FF0000">In Deutschland werden die Stimmen lauter, die eine Fortsetzung des normalen Börsenhandels kritisieren</font>."Als Zeichen der Solidarität mit den Amerikanern und wegen der Größe des Anschlags in den USA wäre es richtig gewesen, die Börsen in Deutschland für drei Tage zu schließen", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ludwig Georg Braun, in einem Zeitungsinterview. Eine Schließung der Börsen für drei Tage"hätte dem Welthandel nicht geschadet und hätte keine volkswirtschaftlichen Kosten verursacht", sagte Braun weiter. Anders als die Börse habe der Deutsche Bundestag"in vorbildlicher Weise reagiert" und alle Sitzungen für diese Woche abgesagt.
Taliban dementiert
<font color="#FF0000">Das in Afghanistan herrschende Taliban-Regime hat am Donnerstag Meldungen dementiert, nach denen der saudische Terroristenführer Usama bin Ladin* unter Arrest gestellt wurde</font>. Wie die in Pakistan ansässige islamisch-afghanische Presseagentur AIP berichtete, halten die Taliban es für unwahrscheinlich, dass Ibn Laden hinter den Terroranschlägen in den USA steckt. Sicherheitsexperten nahmen indes den islamischen Fundamentalistenführer Usama bin Ladin als möglichen Drahtzieher der Anschläge ins Visier. Er selbst bestreitet eine Beteiligung.
China bietet Hilfe an
China hat eine Beteiligung an einer möglichen Vergeltungsoperation nicht ausgeschlossen. Voraussetzung sei jedoch, dass ein solcher Militäreinsatz durch ein breites internationales Votum, etwa der Vereinten Nationen, gestützt werde,
sagte der chinesische Vize-Außenminister Wang Guangya in Peking.
<font color="#FF0000">Japan warnt vor Krieg</font>
Japan warnte vor dem Ausbruch eines Krieges. <font color="#FF0000">Auf längere Sicht könnten die Terrorakte Auslöser für einen Krieg sein</font>, sagte Regierungssprecher Yasuo Fukuda in Tokio. Inwieweit Tokio Washington im Kriegsfall unterstützen könne, sei noch unklar, sagte Fukuda. <font color="#FF0000">Laut Verfassung muss sich Japan für alle Zeiten aus dem Krieg heraushalten. Artikel neun der Verfassung verbietet zudem die Unterhaltung einer Armee sowie die Lösung internationaler Konflikte mit Gewalt</font>.
<font color="#FF0000">Australien kündigte unterdessen an, Washington im Rahmen des gemeinsamen Verteidigungsbündnisses militärisch zu unterstützen</font>.
Mindestens vier Deutsche unter Todesopfern
Unterdessen berichtet das Auswärtige Amt, dass unter den Opfern mindestens eine Deutsche ist. Die Frau soll als Flugbegleiterin in einem der abgestürzten Flugzeuge gearbeitet haben. Zudem wurden drei leitende Mitarbeiter eines Unternehmens aus Willstätt in Baden-Württemberg getötet. Vermisst wird zudem der Finanzvorstand der Heidelberger Lion Bioscience, Klaus J. Sprockamp, der am Unglückstag um 8.30 Uhr einen Geschäftstermin im World Trade Center hatte.
<font color="#FF0000">"Kühnster Terrorangriff, der sich jemals ereignet hat"</font>
Ein Experte des Militärfachinformationsdienstes"Jane's" in London bezeichnete den Anschlag als den <font color="#FF0000">"kühnsten Terrorangriff, der sich jemals auf der Erde ereignet hat"</font>. Ein derartiger Anschlag bedürfe einer einmaligen logistischen Operation", erklärte der Luftfahrtfachmann Chris Yates von"Jane's Transport"."Nur eine sehr kleine Handvoll von Terrorgruppen" stehe auf der Liste von Organisationen, die dazu fähig seien."An der Spitze dieser Liste würde ich Usama bin Ladin nennen."
*Usama bin Ladin schreibt sich ohne Vornamen Ibn Ladin.
Quelle: http://www.faz.net[/b]
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