- Die Gratwanderung des pakistanischen Machthabers - YIHI, 14.09.2001, 23:05
Die Gratwanderung des pakistanischen Machthabers
U S - A T T A C K E
Die Gratwanderung des pakistanischen Machthabers
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,157450,00.html
Pakistan steht vor einer schwierigen Entscheidung. Soll es sich als mögliche Operationsbasis für die USA anbieten? Oder muss die Regierung auf islamistische Strömungen im eigenen Land Rücksicht nehmen?
AP
Pakistanische Soldaten vor dem Parlamentsgebäude in Islamabad
Islamabad - Angesichts eines befürchten Vergeltungsschlages der USA gegen Afghanistan hat die pakistanische Militärführung am Freitag nicht näher bekannte Empfehlungen an die Regierung in Islamabad beschlossen. Obwohl nichts über den Inhalt der Empfehlungen verlautete, wurde in Islamabad vermutet, dass es um Forderungen der US-Regierung ging.
In einer offiziellen Erklärung nach einem Treffen der Corps-Kommandeure in Rawalpindi hieß es lediglich:"Eine Reihe von Empfehlungen wurde beschlossen, die dem Kabinett und dem nationalen Sicherheitsrat vorgelegt werden sollen." Die Militärführung verurteilte zugleich die Terroranschläge in den USA.
Nach Medienberichten hat Washington der Militärregierung in Islamabad eine Liste von"konkreten Aktionen" übermittelt und deren Durchführung verlangt. Pakistans Militärmachthaber Pervez Musharraf hatte den USA zunächst nach den Anschlägen von New York und Washington"uneingeschränkte Kooperation" bei der Jagd auf die Hintermännern des Terrors zugesagt.
General Musharraf, der sich vor zwei Jahren an die Macht geputscht hat, würde sich mit einer Unterstützung der USA auf Konfrontationskurs mit den islamistischen Fundamentalisten im eigenen Land begeben. Diese Gruppen sympathisieren mit den Taliban in Afghanistan und ziehen auch die Fäden im Untergrundkrieg im indischen Teil Kaschmirs, wo mehrere Moslemgruppen für den Anschluss an Pakistan kämpfen.
Experten meinen, dass die fundamentalistischen Moslemgruppen in Pakistan einen Staat im Staate darstellen, über den Musharraf nicht einfach hinweggehen kann. Ferner könnte der Machthaber in Islamabad Ärger mit der Bevölkerungsgruppe der Paschtunen in der Nordwestprovinz des Landes bekommen. Die Paschtunen stellen nämlich die größte Bevölkerungsgruppe in Afghanistan.
Was wusste der pakistanische Geheimdienst von den Terrorangriffen?
Das Verhältnis der USA zum verbündeten Pakistan ist ferner durch mögliche Machenschaften des pakistanischen Geheimdienstes ISI (Inter-Service-Intelligence) getrübt. Die Anti-Taliban-Allianz im Norden Afghanistans beschuldigt den ISI das Regime in Kabul zu unterstützen. Auch das den USA loyale Indien wirft dem ISI vor, im von Indien regierten Teil des Kaschmir militante Moslemgruppen zu unterstützen. Durch die Nähe zu den afghanischen Taliban steht der ISI im Verdacht, mögliche Hintermänner des Anschlags auf das World Trade Center und das Pentagon zu kennen - und zu decken.
Das pakistanische Militär verstärkte unterdessen seine Präsenz auf den Flughäfen des Landes. Armeesprecher Saulat Raza sagte, die Truppen seien Teil der Sicherheitsvorkehrungen in Pakistan. Weitere Einzelheiten nannte er nicht. Bereits am frühen Morgen hatten die Militärbehörden den Flughafen von Islamabad für zweieinhalb Stunden geschlossen, ohne dafür einen Grund anzugeben.
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Na, was meint ihr? Traun sich wenigstens die?
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