- Geschäftemacher nutzen die Gunst der Stunde - CSc, 15.09.2001, 00:16
Geschäftemacher nutzen die Gunst der Stunde
Selbst vor einer wirtschaftlichen Ausbeutung der Terrorkatastrophe in den USA machen Geschäftemacher nicht halt. Sie nutzen die Situation für ihre eigene PR oder unseriöse Geschäfte.
Kim Schmitz setzt eine Belohnung aus und steht vor allem gerne im Mittelpunkt
München/Düsseldorf - So schaltete der Internet-Millionär und ehemalige Computer-Hacker Kim Schmitz auf seiner Internet-Seite einen Aufruf für die Ergreifung von Ussama Ibn Ladin. Um das Sache den nötigen spektakulären Anstrich zu geben, setzte Schmitz eine Belohnung von zehn Millionen Dollar aus.
Der Finanzdienstleister Amis nutzte die allgemeine Verunsicherung, um in großflächigen Anzeigen in Tageszeitungen für sein Portfolio-Angebot zu werben. Amis-Manager Wolfgang Gänsdörfer brachte bei dieser Gelegenheit seine"tiefe Betroffenheit" über den Terroranschlag zum Ausdruck. Der verwerflichen Absicht der Terroristen, die Wirtschaft zu schädigen, müsse mit besonnener Anlagestrategie entgegengetreten werden.
Noch weiter aber wagte sich die im US-Bundesstaat Wyoming ansässige International Research Corporation (IRC) hervor. Per Fax bittet die bei Verbraucherschützern einschlägig bekannte Firma zur Abstimmung über die Frage:"Sind Sie für ein Vorgehen mit aller militärischen Macht gegen den/die Staaten und Hintermänner, die für diese Terroranschläge verantwortlich sind." Der Pferdefuß dabei: Das Antwortfax kostet 3,63 Mark pro Minute.
Die Juristin der Verbraucherzentrale, Helga Zander-Hayat, sieht denn auch im Geldverdienen das einzige Ziel der Aktion."Mit seriöser Meinungsforschung hat diese Umfrage nichts zu tun", urteilte sie und empfahl allen Empfängern, unerwünschte Faxe von IRC einfach in den Papierkorb zu werfen. An den Netzbetreiber richtete sie die Aufforderung, für die sofortige Abschaltung der 0190-Faxnummern zu sorgen.
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: