- Schröder schließt Einsatz der Bundeswehr nicht aus - Sascha, 16.09.2001, 21:12
- Re: Schröder schließt Einsatz der Bundeswehr nicht aus - Baldur der Ketzer, 16.09.2001, 21:23
- Er hat kein Recht dazu! - BossCube, 16.09.2001, 21:56
- Eben im Radio gehört! - Optimus, 16.09.2001, 23:22
- Er hat kein Recht dazu! - BossCube, 16.09.2001, 21:56
- Re: Schröder schließt Einsatz der Bundeswehr nicht aus - Baldur der Ketzer, 16.09.2001, 21:23
Schröder schließt Einsatz der Bundeswehr nicht aus
Terroranschläge
<font size=5>Schröder schließt Einsatz der Bundeswehr nicht aus</font>
16. Sep. 2001 <font color="#FF0000">Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) schließt den Einsatz der Bundeswehr bei einer Militäraktion zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus nicht aus. Das sagte er in einem Fernsehinterview</font>.
"Sicherlich werden wir auch darüber zu entscheiden haben, in welchen Maße die Bundeswehr Hilfe leistet", sagte der Kanzler am Sonntagabend. Er betonte aber:"Ausschließen darf man das nicht". Schröder bekräftigte die unbeschränkte Solidarität Deutschlands mit den Vereinigten Staaten. Den Worten müssten nun Taten folgen. Der Kanzler mahnte zudem eine politische Konzeption zur Bekämpfung des Terrorismus über militärische Antworten hinaus an.
"Umfassender Angriff"
Die Vereinigten Staaten stehen vor einem"umfassenden Angriff" auf den internationalen Terrorismus <font color="#FF0000">und seine staatlichen Helfer</font>. Präsident George W. Bush bereitete am Wochenende mit seinen engsten Beratern auf dem Präsidentenlandsitz Camp David intensiv die angekündigte"Serie von entscheidenden Aktionen" vor."Wir befinden uns im Krieg", sagte Bush. Er sprach von einem <font color="#FF0000">"breit angelegten Feldzug"</font>.
Außenminister Colin Powell sagte:"Wir müssen einen Feldzugsplan ausarbeiten, der diese neue Art Feind jagt, und es geht dabei nicht nur um brutalen Militäreinsatz, obwohl dies gewiss auch eine Option ist." Er kündigte zudem an, dass Washington"in den kommenden Tagen" eine Delegation nach Pakistan entsenden werde. In direkten Gesprächen"mit unseren pakistanischen Freunden" sollten die amerikanischen Vertreter in Erfahrung bringen, wie eine Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus aussehen könnte.
Massenflucht aus Afghanistan
Angesichts eines drohenden Vergeltungsschlages Amerikas gegen Afghanistan spitzt sich die Lage in der Region bedrohlich zu. Pakistan sagte Washington seine Unterstützung zu, lehnte eine Beteiligung an einer militärischen Aktion außerhalb seiner Grenze jedoch strikt ab. <font color="#FF0000">In Afghanistan setzte eine Massenflucht ein</font>. Iran begann damit, wegen des befürchteten Flüchtlingsstromes seine 900 Kilometer lange Grenze zum Nachbarland Afghanistan zu schließen.
<font color="#FF0000">Die radikal-islamischen Taliban wollen ungeachtet aller Drohungen Usama bin Ladin nicht ausliefern."Wir halten an unserer bisherigen Position fest"</font>, sagte der Taliban-Außenminister Wakil Ahmad Muttawakil am Sonntag der Nachrichtenagentur Afghan Islamic Press (AIP). Muttawakil drohte erneut Nachbarländern mit Gewalt, sollten sie Amerika unterstützen.
Pakistan will Taliban umstimmen
Pakistan will versuchen, die afghanische Taliban-Miliz doch noch zur Auslieferung des moslemischen Extremistenführers Usama Bin Ladin zu bewegen. Dazu werde eine hochrangige Delegation am Montag nach Kabul reisen, sagte ein Regierungsvertreter am Sonntag in Islamabad. <font color="#FF0000">Aufgabe sei es, die Taliban"zur Vernunft zu bringen" und eine"Katastrophe" zu verhindern</font>.
Europol: Nicht zu schnell auf Ibn Laden festlegen
Vor einer voreiligen Festlegung auf den moslemischen Extremisten warnt der Chef der europäischen Polizeibehörde Europol, Jürgen Storbeck. Der Sonntagsausgabe der britischen Zeitung"Daily Telegraph" sagte er:"Bin Laden ist nicht automatisch Führer jeder terroristischen Tat, die im Namen des Islam begangen wird." <font color="#FF0000">Storbeck forderte weit reichende Ermittlungen, um falsche Beschuldigungen zu vermeiden</font>.
Mehrheit der Deutschen für Beteiligung an Militäraktion
<font color="#FF0000">Eine deutliche Mehrheit der Deutschen befürwortet laut einer Umfrage die Beteiligung der Bundeswehr an Vergeltungsschlägen gegen islamistische Terrororganisationen</font>. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa ermittelte unter rund tausend Bundesbürgern, dass 69 Prozent eine deutsche Beteiligung an Militäraktionen <font color="#FF0000">im Rahmen der Nato</font> gutheißen. Lediglich 27 Prozent sprachen sich dagegen aus. <font color="#FF0000">Allerdings forderten 89 Prozent der Befragten von Washington zunächst die Ermittlung der Hintergründe</font>.
Unklarheit über deutsche Opfer
Die Zahl der Deutschen, zu denen nach dem Anschlag noch kein Kontakt bestand, sank weiter. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte am Sonntag in Berlin, nachdem am Freitag noch von 600 Personen die Bestätigung fehlte, dass sie nicht unter den Trümmern der zerstörten Hochhaustürme liegen, <font color="#FF0000">sei diese Zahl mittlerweile auf unter 270 gesunken</font>. Dies sei aber keine offizielle Vermisstenzahl. Noch sei das Auswärtige Amt damit beschäftigt, mit Anrufen bei Verwandten der möglicherweise Vermissten zu überprüfen, ob diese sich inzwischen wieder gemeldet haben.
Zweiter Haftbefehl
Die Justizbehörden in New York stellten am Samstag einen zweiten Haftbefehl für einen"unentbehrlichen Zeugen" aus. Einem entsprechenden Gesetz zufolge kann jemand auch dann festgenommen werden, wenn er gar keiner Straftat bezichtigt wird. Mit der Ausstellung weiterer Haftbefehle sei in Kürze zu rechnen, hieß es im Washingtoner Justizministerium. <font color="#FF0000">Die Bundespolizei FBI geht mehr als 36.000 Hinweisen nach und hat mehrere hundert Vorladungen ausgestellt</font>. Insgesamt fahndet das FBI wegen der Anschläge nach mehr als 100 Personen.
Während Bergungstrupps die mühsame Suche nach den fast 5000 Vermissten fortsetzten, <font color="#FF0000">wurden die ersten Terroropfer beigesetzt und die ersten Reservisten für die Verstärkung der inneren Sicherheit einberufen</font>.
Die Konsequenzen der Terroranschläge für den Luftverkehr sind erst in Ansätzen absehbar. Die Gesellschaft Continental Airlines kündigte am Samstag in Erwartung drastisch sinkender Passagierzahlen die Entlassung von 12.000 Mitarbeitern und Kürzungen ihres Flugplans um 20 Prozent an.
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Quelle: http://www.faz.net[/b]
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