- gefunden: Peter Scholl-Latour bzgl. des russisch-amerik. Verhältnis im Kaukasus - DowJames, 17.09.2001, 00:20
- naja... - mguder, 17.09.2001, 01:11
naja...
Ganz so primitiv, wie Scholl-Latour die Sache darstellt, ist sie nicht. Der Mann mag vom Nahen Osten etwas verstehen, von Russland jedoch eher weniger. Die Mittelasiatischen Fürsten sind gerissen und wollen die Preise für ihre Loyalität hochtreiben. Insbesondere Nasarbajev(Kasachstan) fährt einen geschickten Kurs, denn trotz massiver Auswanderung von Nicht-Kasachen beträgt deren Anteil an der Bevölkerung Kasachstans immer noch ca. 50%. Er muss also zumindest den Schein einer Freundschaft mit der RF wahren, da sein zu groß geratener Nationalstaat der Kasachen leicht auseinanderbrechen könnte. Mit Turkmenien ist es noch einfacher: es gibt nur Infrastruktur zur Gaslieferung zur RF und anderen SNG(GUS)-Staaten(und selbst hier versucht der"Turkmenbaschi"(=Vater der Turkmenen) Niyasov die Preise hochzutreiben, indem er versucht, die RF gegen die Ukraine auszuspielen.
Was Usbekistan angeht, die wollen nun in die Gruppe der Shanghai5 (bisher RF, China, Kasachstan, Kyrgystan und Tadzhikistan)aufgenommen werden, da sie Angst vor Islamischen Fundamentalisten haben, was Scholl-Latour richtig wiedergibt. Man sieht jedoch leicht, daß diese Annäherung nicht weiter geht, als die zwischen der RF und China.Insbesondere bleibt Usbekistan in der antirussischen GUUAM.
Was Putin angeht, so setzt dieser weitgehend den Kurs von Jelzin fort, nur in anderer Form. Während Jelzin rein destruktiv wirkte, versucht Putin den Status Quo mit all seinen Verwerfungen zu zementieren. Putin wird von amerikanischen diplomatischen Kreisen nicht ernst genommen, was jeder anhand der Ereignisse der letzten Zeit überprüfen kann.
Die Regierung der RF vertritt einzig die Interessen der Oligarchie, und diese kann sich keinen Konflikt mit den USA leisten, da sie um ihre Ausländischen Bankkonten fürchten muss.
gruß
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