- Das Unglaublichste was ich je las: Stockhausen bezeichnet die Angriffe als Kunst - CSc, 18.09.2001, 19:18
- Re: Das Unglaublichste was ich je las: Stockhausen bezeichnet die Angriffe als Kunst - Euklid, 18.09.2001, 19:24
- Re: stockhausen ist unzurechnungsfähig. nix neues (owT) - Christian, 18.09.2001, 19:24
- Künstliche Entrüstung - mguder, 18.09.2001, 20:10
- Entschuldige Mal! - CSc, 18.09.2001, 20:53
- Re: Entschuldige Mal! - mguder, 18.09.2001, 21:10
- Re: Schoeck über Stockhausen - Jochen, 18.09.2001, 21:11
- Stimmt! Spitzenbuch: Die 12 Irrtümer dieses Jahrhunderts! (owT) - boso, 19.09.2001, 16:54
- Entschuldige Mal! - CSc, 18.09.2001, 20:53
Das Unglaublichste was ich je las: Stockhausen bezeichnet die Angriffe als Kunst
Wörtlich:
"Das ist das größte Kunstwerk, das es überhaupt gibt für den ganzen Kosmos. Stellen Sie sich das doch vor, was da passiert ist. Da sind also Leute, die sind so konzentriert auf eine Aufführung, und dann werden 5000 Leute in die Auferstehung gejagt, in einem Moment. Das könnte ich nicht. Dagegen sind wir gar nichts, als Komponisten."
Eklat um Stockhausen
Komponist vergleicht Terror mit Kunst
Die Veranstalter des Hamburger Musikfestes haben vier Konzerte des Komponisten Karlheinz Stockhausen abgesagt, nachdem der 73-Jährige die Terroranschläge in den USA als"das größte Kunstwerk, das es je gegeben hat", bezeichnet hatte.
Schockierte mit seinen Äußerungen zu den Attentaten auf die USA: Komponist Karlheinz Stockhausen
Die Äußerung Stockhausens bei einem Pressegespräch am Sonntagabend hatte einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Obwohl der Hamburger Bachpreisträger noch während des Gesprächs seine Äußerungen zurückgenommen hatte, forderten die"Zeit"-Stiftung, Hauptsponsor der Musikfestes, und die Kulturbehörde, dass die vier Konzerte im Rahmen des Musikfestes gestrichen würden.
"Angesichts des Leids und der Trauer in Amerika hat in diesen Tagen keiner Verständnis für verbale unbedachte Entgleisungen", sagte Hamburgs Kultursenatorin Christina Weiss (parteilos) auf einer Pressekonferenz am Dienstag."Sätze wie die gesagten sind durch ein Dementi nicht aus der Welt zu schaffen."
Wörtlich hatte Stockhausen über die Anschläge in den USA gesagt:"Das ist das größte Kunstwerk, das es überhaupt gibt für den ganzen Kosmos. Stellen Sie sich das doch vor, was da passiert ist. Da sind also Leute, die sind so konzentriert auf eine Aufführung, und dann werden 5000 Leute in die Auferstehung gejagt, in einem Moment. Das könnte ich nicht. Dagegen sind wir gar nichts, als Komponisten."
Auf die Rückfrage von Journalisten, ob er Kunst und Verbrechen gleichsetzen wolle, hatte Stockhausen geantwortet:"Ein Verbrechen ist es deshalb, weil die Menschen nicht einverstanden waren. Die sind nicht in das 'Konzert' gekommen. Das ist klar. Und es hat ihnen niemand angekündigt, Ihr könntet dabei draufgehen. Was da geistig geschehen ist, dieser Sprung aus der Sicherheit, aus dem Selbstverständlichen, aus dem Leben, das passiert ja manchmal auch poco a poco in der Kunst. Oder sie ist nichts."
Die Stockhausen-Konzerte sollten den Höhepunkt des Hamburger Musikfestes (15. bis 22. September) bilden, das von Generalmusikdirektor Ingo Metzmacher vergangenes Jahr ins Leben gerufen worden war. Das Festival sei jedoch nicht grundsätzlich in Frage gestellt, beteuerte Kultursenatorin Weiss. Die anderen Konzerte des Musikfestes seien von dem Vorfall nicht betroffen.
Stockhausen reiste am Dienstag ab. Der Musiker sei zutiefst betroffen und in einer schlimmen seelischen Verfassung gewesen, hieß es. Weiss sagte, der Musiker habe in einem letzten Gespräch mit ihr erneut seine Äußerungen bedauert und gesagt:"Wenn sich irgendjemand verletzt fühlt durch meine Äußerungen bei der Pressekonferenz, dann bitte ich um Verzeihung, denn ich habe nie gefühlt oder gedacht, was in meine Worte hineingelegt worden ist."
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: