- @uwe: Nein! Nein! Nein! Nein! zu Deinem Beitrag:"We're all working together" - Galiani, 19.09.2001, 02:25
- Frechheit und Unterstellung mangels Kenntnis - Turon, 19.09.2001, 04:03
- Abgesehen davon..... - Turon, 19.09.2001, 05:33
- @turon: Was ist denn in Dich gefahren? Die einzige Frechheit ist der Titel - Galiani, 19.09.2001, 15:53
- Re: @turon: Was ist denn in Dich gefahren? Die einzige Frechheit ist der Titel - Turon, 19.09.2001, 18:37
- @turon: Ach turon; - was Du anschneidest, sind furchtbar komplizierte Probleme - Galiani, 19.09.2001, 20:38
- Re: @turon: Was ist denn in Dich gefahren? Die einzige Frechheit ist der Titel - Turon, 19.09.2001, 18:37
- @Galiani: Re:Re......."We're all working together" - Uwe, 19.09.2001, 08:57
- OK! Akzeptiert! War ja auch mit Fragezeichen versehen! Im übrigen war mein - Galiani, 19.09.2001, 12:12
- Denkfehler - Uwe, 19.09.2001, 14:47
- Verstehe ich nicht! Wenn irgendwas, was ich geschrieben habe, Dich verletzt - Galiani, 19.09.2001, 15:23
- Re: Verstehe ich nicht!... Erklärungsversuch - Uwe, 19.09.2001, 21:09
- Hallo Uwe - Galiani, 20.09.2001, 00:12
- Re: Verstehe ich nicht!... Erklärungsversuch - Uwe, 19.09.2001, 21:09
- Verstehe ich nicht! Wenn irgendwas, was ich geschrieben habe, Dich verletzt - Galiani, 19.09.2001, 15:23
- Denkfehler - Uwe, 19.09.2001, 14:47
- OK! Akzeptiert! War ja auch mit Fragezeichen versehen! Im übrigen war mein - Galiani, 19.09.2001, 12:12
- Frechheit und Unterstellung mangels Kenntnis - Turon, 19.09.2001, 04:03
@uwe: Nein! Nein! Nein! Nein! zu Deinem Beitrag:"We're all working together"
Lieber uwe
Nur als ganz kleine kritische Vorbemerkung: Du beteuerst zwar, daß Deine Ausführungen nichts mit Neid zu tun hätten, aber zwischen Deinen Zeilen vermeint man doch ziemlich deutlich den Klageruf herauszuhöhren:"Wie ungerecht! Die haben so viel und ich gar nichts!" - In gewähltem Tonfall zwar, aber vielleicht doch nicht ganz frei von Neid...?
Damit aber zum Grundsätzlichen!
Die Logik Deines Beitrages steht und fällt mit Deiner Forderung eben nach"Gerechtigkeit"! Und genau da wird es problematisch!
Denn woher willst Du wissen, was"gerecht" ist und was nicht? Das ist ja gerade der Denkfehler der Linken, daß sie meinen, das sei völlig klar! Gerecht sei, was sie für gerecht halten! Aber: Begründe doch einmal, warum die Welt gerechter wäre, wenn Du der Familie Walton oder Bill Gates - sagen wir - 90% Ihres Vermögens wegnähmest? Wem wolltest Du diese 90% denn geben? Auf die 6 Milliarden Menschen dieser Welt verteilt würde das niemandem wirklich nützen; aber die schreiende Ungerechtigkeit, ja der Rechtsbruch, gegenüber den Waltons und Bill Gates, die Du ja zuvor enteignen müßtest, bliebe bestehen! Wäre damit die Welt gerechter? Sicher nicht!
Ach so! Du meinst, die Welt müßte - grundsätzlich und überhaupt - anders geordnet sein! Du willst niemandem etwas wegnehmen! Aber Reichtümer wie die der Waltons oder eines Bill Gates dürften gar nicht erst entstehen. Der Reichtum müßte von vornherein irgendwie anders, eben"gerechter", verteilt sein!
Die Idee ist nicht neu! Sie setzt allerdings voraus, daß sich messen ließe, wieviel man jedem geben müßte, damit am Ende alle gleichviel haben: Damit also jeder - sagen wir: 10 - besitzt, müßte man dann dem A-dam, der, wie wir annehmen, schon 8 hat, nur 2 dazugeben, dem B-dam aber, der von vornherein nur 3 besitzt, zusätzlich 7, u.s.w.! Ok?
Funktioniert aber nicht!
Denn seit etwas mehr als 100 Jahren weiß man, hat man logisch unwiderlegbar bewiesen, daß man Werte nicht kardinal messen und damit auch nicht gleichmäßig, je nachdem, was dem Einzelnen fehlt, zuteilen kann, wie in unserem Gedankenexperiment! Du nicht, ich nicht, und auch das Zentralkommitee in der ehemaligen Sowjetunion ist damit kläglich gescheitert; sie haben das nur bis zuletzt nicht begriffen! Alles, was sie erreichten, war, daß ein ganzes Volk gleichmäßig verarmte!! Was immer also Du für"gerecht" halten magst, ist genauso wenig"gerecht" wie jede andere Verteilung, - und damit auch genauso"gerecht" oder"ungerecht", wie die bestehende Verteilung des Reichtums, die Du ja ändern wolltest! Capish? Schwer zu verdauen, aber unwiderlegbare, mit wissenschaftlicher Schärfe bewiesene Tatsache!
Deine Fragestellung: „wieviel ist die Leistung des Einzelnen an der Gesamtheit wert und wieviel Wert ist die Einzelperson zur Erbringung der Gesamtleistung", ist somit nichts, worüber man sinnvoll diskutieren könnte! Selbst ein Salomon könnte sie nicht"richtig" entscheiden! Sie ist prinzipiell a priori unentscheidbar! Das ahnten schon die Theologen des 16. Jahrhunderts. Der spätere Kardinal Johannes de Lugo etwa schreibt 1642, die Antwort auf diese Frage sei"solum deo notus","nur Gott allein bekannt"! Ich möchte Dir empfehlen, das zweite Buch in Ferdinando Galianis"Über das Geld" zu lesen, das 1751 geschrieben wurde. Das wird Dich überzeugen, falls Du mir nicht glaubst! Den wissenschaftlichen Beweis, von dem ich spreche, findest Du bei Carl Menger, 1871!
Aber ganz abgesehen von diesen sozusagen akademischen Überlegungen: Woher nimmst Du eigentlich die Überzeugung, daß es auf der Welt"gerecht" zugehen muß, daß sich eben, wie Du schreibst, in einer arbeitsteilenden Gesellschaft auch eine Gleich-Verteilung der Vermögen einstellen sollte? Die Welt ist im Gegenteil nach aller Erfahrung ein Ort, wo die meisten von uns von Zeit zu Zeit auf die eine oder andere Weise etwas zu spüren bekommen, was wir subjektiv als"Ungerechtigkeit" empfinden; der eine mehr, der andere weniger!
Gott sei Dank gibt es aber einen Platz, namens"Markt", auf dem - zumindest in materieller Hinsicht - subjektiv geringere Werte gegen subjektiv höher eingeschätzte getauscht werden können! Der, der sich dort benimmt, wie Hans im Glück, verliert (zumindest an materiellen Werten). Der Tüchtige aber, Sam Walton etwa oder Bill Gates, der am Markt"Werte" anbietet, die die Menschen begehren, der kann dort sehr reich werden, oder zumindest begütert. Dabei ist es nicht wichtig, daß dieser Markt nicht"vollkommen" ist! Natürlich gibt es die Phänomene, von denen Du sprichst,"Vitamin B", Ausnutzung von Ã-ffentlichkeitsförderungen und Fürsprachen, die den Rahmen der Chancengleichheit aushöhlen! Aber solange es nicht ein Zentralkommitee, oder einen anderen Moloch gibt, der mit Waffen- und Polizeigewalt darüber wacht, daß ja keine Vermögen wie die der Waltons oder eines Gates' entstehen können, solange es also einen Markt gibt, auf dem jeder sein Glück versuchen und - wenn die blinde Fortuna es will - es auch machen kann, schaden solche"Unvollkommenheiten" nicht! Auch vor Waltons Wal-Mart gab es Kaufhäuser, deren Besitzer über all jene Privilegien verfügten, die Du - mit Recht! - geißelst! Und wer erinnert sich heute noch an CPM, jenes Betriebssystem, das vor 1984 jeden Computer auf der ganzen Welt steuerte? Bis es dann vom erfolgreicheren MS-DOS des Bill Gates verdrängt wurde!
Uwe, Deine Beschreibung des Problems geht von falschen Voraussetzungen aus. Deshalb führen Dich Deine Schlüsse in die Irre!
Aus Deinen Worten spricht, was Dich ehrt, vor allem Dein Herz. Ich vermute deshalb, daß Du noch ziemlich jung bist. Das ist gut so! Erlaube mir aber, zum Abschluß hier ein Wort von Maria von Ebner-Eschenbach anzuführen, das Dich vielleicht zum Nachdenken anregen könnte:"Wenn man jung ist, meint man, das geringste, was man im Leben erwarten könne, sei Gerechtigkeit; wenn man älter wird, erkennt man, daß es das Höchste ist."
Liebe Grüße
G.
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