- Dax: Talfahrt total - Panik macht sich breit - Sascha, 21.09.2001, 13:19
Dax: Talfahrt total - Panik macht sich breit
Freitag, 21. September 2001
Panik macht sich breit
<font size=5>Dax: Talfahrt total </font>
<font color="#FF0000">Die Talfahrt der deutschen Standardwerte nimmt am Freitag dramatische Ausmaße an - der Dax fällt zeitweise über 260 Punkte oder 7 Prozent auf 3539 Punkte und damit den tiefsten Stand seit Oktober 1997</font>. Im Anschluss kann sich der Blue-Chip-Index etwas erholen, das Minus beträgt noch 5,9 Prozent bei 3583 Punkten.
Die möglichen Vergeltungsschläge der USA <font color="#FF0000">sorgten für panikartige Verkäufe</font>, so ein Händler. Der <font color="#FF0000">massive Druck auf den Markt sei durch eine ganze Reihe von Gewinnwarnungen noch verstärkt worden</font>, hieß es weiter. Dazu komme noch, dass es sich am heutigen Freitag um einen <font color="#FF0000">großen Verfallstag </font>handele, an dem sowohl Aktien- und Indexoptionen als auch Futurekontrakte verfielen.
Der Ifo-Geschäftsklima-Index zeigte zudem eine Eintrübung der Stimmung in der deutschen Wirtschaft im August an. Der Index sank im August auf 89,5 Punkte von 89,8 Punkten im Juli, teilte das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut am Freitag mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem unveränderten Wert von 89,8 Punkten gerechnet. Allerdings sei ein Teil der Daten erst nach den Terroranschlägen auf die USA erhoben worden, so dass sich ein verzerrtes Bild ergeben könne, so ein Händler.
<font color="#FF0000">Wohin man schaue, sehe es schlecht aus, es gebe einfach keinen einzigen Lichtblick, kommentierte ein Händler. Man könne nur hoffen, dass die US-Börsen am Nachmittag ihren Abwärtstrend stoppen würden</font>.
Eigener Kommentar: Das ist wohl die einzige Hoffnung...
Die amerikanischen Börsen waren am Donnerstag mit deutlichen Minuszeichen aus dem Handel gegangen. Die Aussage des US-Notenbankchefs Alan Greenspan, dass die Terroranschläge die Konjunkturaussichten in den USA zwar langfristig nicht belasten würden, aber kurzfristig erhebliche Effekte besonders auf das Konsumverhalten der Amerikaner haben könnten, hatte die weltweiten Börsen stark belastet. <font color="#FF0000">Der Dow Jones schloss mit einem Minus von 4,37 Prozent bei 8376 Punkten, die Nasdaq ging mit einem Verlust von 3,72 Prozent bei 1470 Punkten aus dem Handel</font>.
Gewinnwarnungen gab es unter anderem von dem Versicherungskonzern Allianz, dem am Neuen Markt notierten Indexschwergewicht Qiagen und dem Taschencomputerhersteller Palm.
Die Aktie der Allianz stand dann auch im Mittelpunkt auf dem Frankfurter Parkett. Der Versicherungskonzern erhöhte wie zuvor schon die Münchener Rück die Schadensprognose im Zusammenhang mit den Terroranschlägen in den USA auf rund 1 Milliarde Euro erhöht. Als Folge senkte das Münchner Unternehmen seine Gewinnaussichten für das laufende Geschäftsjahr auf 1,7 Milliarden Euro von zuvor 2 Milliarden Euro. <font color="#FF0000">Die Aktie gab 8,4 Prozent auf 199,69 Euro nach</font>.
Unterdessen hat die US-Investmentbank Goldman Sachs die Gewinnschätzung je Aktie für den weltgrößten Rückversicherer, die Münchener Rück, auf 4,28 Euro gesenkt. Dies sei nur noch die Hälfte der ursprünglichen Schätzung, so die Goldman-Analysten. Grund seien die höheren Schadensbelastungen denen sich der Rückversicherer nach den Anschlägen in den USA gegenüber sieht. Die Aktie fiel 4,8 Prozent auf 226 Euro.
Im Mittelpunkt stand auch die Deutsche Telekom. Am Morgen hatte das Tochterunternehmen T-Mobile angekündigt, man habe die Zusammenarbeit beim neuen Mobilfunkstandard UMTS mit der Mobilfunksparte der British Telecom vertraglich besiegelt. Durch die Zusammenarbeit rechnet die Telekom mit deutlichem Einsparungspotenzial beim Aufbau des UMTS-Netzes. Die Aktie fiel im schwachen Marktumfeld dennoch 2,2 Prozent auf 15,62 Euro.
Fast alle Standardwerte notierten im Minus. Allein Linde lag mit 1,2 Prozent bei 38,10 Euro im Plus. Das auf Kältetechnik spezialisierte Unternehmen kündigte am Morgen an, man erwarte keine negativen Folgen für das eigenen Geschäft durch die Anschläge in den USA. Die größten Abschläge verbuchten Bayer mit einem Minus von 10,5 Prozent und die Commerzbank verlor 9,1 Prozent. Unter Druck standen auch die Technologiewerte. SAP gab 8,4 Prozent auf 93,51 Euro nach, Infineon fiel knapp 13 Prozent auf 12,10 Euro und Siemens verschlechterte sich 5,9 Prozent auf 35,29 Euro.
<font color="#FF0000">Es werde einfach nur verkauft, so ein Händler. Unternehmensdaten oder -nachrichten würden keine Rolle spielen</font>.
Am Freitag nehmen die EU-Finanzminister erste gemeinsame Beratungen über die Auswirkungen der Terroranschläge in den USA für die Weltwirtschaft, die Haushalte der EU-Länder und die Industrie in der Euro-Zone auf. Der Vorsitzende des Finanzministerrates, der belgische Finanzminister Didier Reynders hatte am Donnertag bereits angekündigt, dass die Wachstumsprognose für die Euro-Zone von 2 Prozent für das laufende Jahr als Folge der Anschläge korrigiert werden müsse.
Quelle: http://www.n-tv.de
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: