- UMTS: Auktion um Mobilfunklizenzen startet verhalten - Bodo, 31.07.2000, 20:17
- Re: UMTS: Auktion um Mobilfunklizenzen startet verhalten - dottore, 31.07.2000, 20:35
- Außer Mobilkom, haben alle deinen Beitrag gelesen... owT - Bodo, 31.07.2000, 20:37
- Re: Mobilcom - Chef war zu verliebt, jetzt in den Flitterwochen... Mitleid! - dottore, 31.07.2000, 20:40
- Außer Mobilkom, haben alle deinen Beitrag gelesen... owT - Bodo, 31.07.2000, 20:37
- UMTS bereits überholt? - Emissionär, 31.07.2000, 22:09
- Re: WAP - Angst, wer hat denn sowas.. (Consors-Werbung) - black elk, 31.07.2000, 22:17
- Schüler erfindet billige Alternative zu UMTS - SonSon, 31.07.2000, 22:54
- Mit sowas in der Art rechne ich eh in Bälde!! - Taktiker, 31.07.2000, 23:41
- Re: UMTS: Auktion um Mobilfunklizenzen startet verhalten - dottore, 31.07.2000, 20:35
UMTS: Auktion um Mobilfunklizenzen startet verhalten
Der mit Spannung erwartete Milliardenpoker um die UMTS-Mobilfunklizenzen hat am Montag zurückhaltend begonnen. Insgesamt boten die Bewerber kurz vor Ende des ersten Auktionstages in Mainz für die vier bis sechs Lizenzen rund 2,3 Mrd. DM.
Mit gut einer Mrd. DM für zwei Frequenzpakete legte die Telefongesellschaft Mobilcom mit ihrem Partner France Telecom das höchste Gebot vor. Der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Karl-Heinz Scheurle, sprach von einem vorsichtigen und strategischen Vorgehen der Bewerber. Die Bieter seien sehr sparsam, sie"bieten nur das Nötigste". Bis auf Mobilcom bewegten sich die Bewerber zunächst nur leicht über den Mindestgeboten von 100 Mio. DM für ein Frequenzpaket.
Entsprechend schnell änderte sich in jeder Runde das Gesamtbild. Bereits zum Auftakt der Auktion zeichnete sich ab, dass die führenden deutschen Mobilfunkbetreiber D1 (T-Mobil) und D2 (Mannesmann Mobilfunk/Vodafone) drei Frequenzpakete ersteigern wollen. Alle Bieter waren am Montagabend Scheurle zufolge noch im Rennen.
"Verhaltener Auftakt deutet auf lange Versteigerung hin"
Jeder der sieben Bewerber muss mindestens zwei, darf aber höchstens drei der zwölf Frequenzblöcke ersteigern. Hieraus ermittelt sich auch die Anzahl der UMTS-Lizenzen in Deutschland von vier bis sechs. Die Versteigerung ist erst abgeschlossen, wenn keiner der Bewerber in einer Auktionsrunde ein höheres Gebot vorlegt. Ein Ende der Versteigerung ist derzeit nicht absehbar. Der verhaltene Auftakt deute eher auf einen längeren Verlauf, sagte Scheurle. Experten hatten vor Beginn der Auktion von mehreren Wochen gesprochen.
Auch die Höhe der Erlöse sei noch unklar. Nach dem enormen Preis, der bei der Auktion der UMTS-Lizenzen in Großbritannien erzielt worden waren (75 Mrd. DM), wurden für Deutschland anfänglich Summen von bis zu 120 Mrd. DM genannt. Inzwischen ist in der Branche Ernüchterung eingetreten. Während Telekom-Analysten nach wie vor Einnahmen von bis zu 80 Mrd. DM erwarten, warnte vor wenigen Tagen das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung vor übertriebenen Hoffnungen.
Ursprünglich hatte sich ein Dutzend Unternehmen um eine UMTS-Lizenz beworben. Davon war ein Bewerber nicht zugelassen worden. In den folgenden Wochen zogen drei Bieter ihre Bewerbung zurück (Talkline, MCI Worldcom, Vivendi). Zwei weitere bildeten eine neue Bietergemeinschaft (E-Plus/Hutchison).
Regulierungsbehörde will Staatskassen nicht füllen
Die bislang größte Auktion in Deutschland war mit knapp zweistündiger Verspätung in der Mainzer Niederlassung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post gestartet. Das große Interesse an der UMTS-Versteigerung hatte gleich zu Beginn der Auktion die Server der Regulierungsbehörde zum Absturz gebracht. Wegen der hohen Zahl an Zugriffen (5000 pro Sekunde) war die Internetseite der Behörde www.regtp.de nicht mehr abrufbar. Ursprünglich wollte die Regulierungsbehörde die Ã-ffentlichkeit fortlaufend nach jeder Runde über Höchstgebote und Bieter informieren.
Vor Auktionsbeginn sagte Scheurle erneut, dass es nicht das Anliegen der Regulierungsbehörde sei, die Staatseinnahmen zu mehren, sondern für ein faires und effizientes Verfahren zu sorgen. Das Auktionsverfahren war im Vorfeld auch von Experten kritisiert worden, unter anderem weil keine exklusiven Lizenzen für Neueinsteiger vorgesehen sind. Praktisch können die vier deutschen Mobilfunkbetreiber alle Neulinge verdrängen, wenn sie eine ausreichende Summe für drei Frequenzpakete bieten.
Nichts dem Zufall überlassen
Die Unternehmen wollen die Ersteigerung einer Lizenz selbstverständlich nicht dem Zufall überlassen. Die Deutsche Telekom beispielsweise habe sich in einem Projektteam zwei Jahre lang speziell auf die UMTS-Auktionen im In- und Ausland vorbereitet, sagte Philipp Schindera, Sprecher von T-Mobil, der Financial Times Deutschland Online."Über unsere Taktik werde ich natürlich nichts verraten", sagte Schindera. Er begrüßte jedoch ausdrücklich, dass sich der Preis im deutschen Auktionsverfahren in kleinen Schritten fortbewegt.
Experten schätzen die Einnahmen durch die Versteigerung auf etwa 60 Mrd. DM. Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) will mit dem Geld Staatsschulden tilgen. Die Gefahr, dass die Telekommunikationsunternehmen die Investitionen durch hohe Gebühren bei den Verbrauchern wieder hereinholen, sieht der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Siegmar Mosdorf (SPD) nicht. Vier bis sechs Lizenznehmer sei eine Zahl, die für Wettbewerb sorge. Dies werde sich letztlich auf die Preise für die Verbraucher auswirken, meinte Mosdorf.
T-Mobil-Sprecher Schindera sagte, UMTS sei ein Angebot für die breite Masse."Und das funktioniert nicht mit hohen Einstiegspreisen."
Nach Einschätzung der Hamburger Unternehmensberatung Mummert und Partner schwächt die Versteigerung die deutschen Telekom-Unternehmen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit, denn in den meisten europäischen Ländern seien die UMTS-Lizenzen günstiger zu haben. Wegen der hohen Kosten warte auf die Konzerne eine lange finanzielle Durststrecke. Verbraucher hätten deshalb mit deutlich höheren Gebühren zu rechnen.
Quelle: http://www.ftd.de/tm/tk/FTD4C2JQBBC.html?nv=hptn
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