- Offtopic: @dottore, ein wenig Erkenntnistheorie und Geplauder über die Welt... - Hirscherl, 28.09.2001, 09:05
- Re: Offtopic: Sie schreiben über Gottesbeweise, ohne einen zu nennen - Theo Stuss, 28.09.2001, 09:57
- Re: Offtopic: Sie schreiben über Gottesbeweise, ohne einen zu nennen - Hirscherl, 28.09.2001, 10:30
- jetze kriech ich nen Kuldurschogg!!! - Harry-2, 28.09.2001, 10:45
- Re: CulTourSchogg!!! - BlackBox, 28.09.2001, 20:33
- Re: Interessant! Werde mich demnächst mal reinknien (Katastrophist bin ich eh) (owT) - dottore, 28.09.2001, 20:54
- Re: Black Box! Fragen zur Sintflut und Deinem Link - nereus, 28.09.2001, 22:55
- Re: Black Box! Fragen zur Sintflut und Deinem Link - BlackBox, 29.09.2001, 16:29
- Re: CulTourSchogg!!! - BlackBox, 28.09.2001, 20:33
- Re: Offtopic: Danke für die Antwort - Theo Stuss, 28.09.2001, 11:31
- jetze kriech ich nen Kuldurschogg!!! - Harry-2, 28.09.2001, 10:45
- Re: Offtopic: Sie schreiben über Gottesbeweise, ohne einen zu nennen - Hirscherl, 28.09.2001, 10:30
- Re: Offtopic: Sie schreiben über Gottesbeweise, ohne einen zu nennen - Theo Stuss, 28.09.2001, 09:57
Re: Offtopic: Danke für die Antwort
Danke für die Antwort,
natürlich gibt es metaphysische Prämissen, wie es Axiome in der Mathematik gibt. Der Witz beim Thomismus ist eben der, daß er versucht diese Prinzipien auf"prima principia per se nota" zurückzuführen. Diese Prinzipien sind die allereinfachsten und durch sich evident, so daß man sie nicht mehr beweisen kann:
Beispiel: zwischen Sein und Nichts gibt es kein Mittleres. In der Ontologie entspricht dieser Satz einem Satz aus der Logik: Bejahung und Verneinung kennen kein Mittleres.
Für Kant sind das reine Denkkategorien. Bei Thomas spiegeln diese Denkgesätzlichkeiten die Seinsstruktur selber wieder. Denn das Erkenntnisvermögen definiert sich im Hinblick auf sein adäquates Formalobjekt, das Wahre, das mit dem Sein identisch ist. Ens et Verum convertuntur! Sein und Wahr sind vertauschbare Begriffe.
Bei Kant, der wie Abelard Konzeptualist ist, gibt es das Wahre nur in der Logik. Der Verstand ist damit nicht mehr auf das Wirkliche bezogen, sondern kann nur nach innen schauen. Da wird Seinsphilosophie zur Bewußtseinsphilosophie, der totale Subjektivismus.
In der Wissenschaft führt das zum Positivismus. Der Verstand beschränkt sich auf das Konstatieren von Fakten ohne eine qualitative Erkenntnis.
Das Argument ist immer dasselbe: aus der Bruchstückhaftigkeit unseres Erkennens folgert man auf die totale Falschheit. Eine maßlose Übertreibung.
Thomas versucht zwischen den Extremen die Mitte zu halten, weder haben wir die unmittelbare Wesensschau der Dinge, als wäre alles aus sich evident, noch stolpern wir als totale Blinde durch die Welt. Unsere Erkenntnis ist eben vorantastend und kann doch ewig gültige Zusammenhänge erkennen, weil wir zu Allgemeinbegriffen durch Abstraktion kommen.
Eben um diese Allgemeinbegriffe, die Universalien, wurde im Mittelalter hart gerungen. Näheres findet sich bei dem Streit zwischen Bernhard von Clairvaux und Abelard.
Gruß,
T.S.
<ul> ~ Was sind Universalien?</ul>
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: