- US-Geldmenge - freut Euch bitte nicht zu früh! - dottore, 28.09.2001, 14:00
- Re: US-Geldmenge - freut Euch bitte nicht zu früh! - le chat, 28.09.2001, 15:13
- Re: US-Geldmenge - freut Euch bitte nicht zu früh! - dottore, 28.09.2001, 16:34
- Re: US-Geldmenge - freut Euch bitte nicht zu früh! - XERXES, 28.09.2001, 16:40
- Re: US-Geldmenge - freut Euch bitte nicht zu früh! - dottore, 28.09.2001, 16:34
- Re: US-Geldmenge - freut Euch bitte nicht zu früh! - le chat, 28.09.2001, 15:13
Re: US-Geldmenge - freut Euch bitte nicht zu früh!
>Kann man es vereinfacht so sagen. Es werden weitere Sicherheiten gebracht
>bis die Überschuldung beseitigt ist.
ZB-fähige Sicherheiten selbst sind en masse vorhanden (Euro-Raum: >6 Bio €);
daher keine Illiquiditätsgefahr des Systems;
natürlich ausschließlich verzinste Papiere als Pfand für die Vergabe von Liquidität (= M 1);
nun beginnt das Rat Race um die Aufbringung der Zinsen (der verpfändeten -! - Papiere, nicht des ZB-"Kredits");
nur möglich, wenn immer neues ZB-Geld bei Zinszahlungsterminen herangeschleppt wird, eben wiederum durch Verpfändung - ein perpetuum mobile.
Wie kommen wir da runter? Nur durch Zinszahlungen, die, in Form von dafür, den Zinszahlungen also (!), einem als"Mehr" geliefertem BIP entsprechen, das dann als endgültig geliefert bezeichnet werden: Man beseitigt das als"Zins" vom Schuldner angeschleppte BIP.
Wodurch? KONSUM - oder Kaufen und gleich in Müll oder halt wie Autos langsam aus Gebrauchsmöglichkeit kommen lassen).
Was heißt: Falls von den Gläubigern - egal auf welcher Stufe, also incl. Banknotenhaltern, die genau so Gläubiger sind (wenn auch gut getarnt) - nicht entsprechend den fälligen Zinszahlungen konsumiert wird, muss die Zins hochgebucht werden.
Da dieser Prozess heute schon weit über alle Points of no Return hinaus ist, hat sich eine"ungleiche" Verteilung ergeben, die immer stärker werden muss, da mit Steigen der Guthaben, die darauf fälligen Zinsen immer weniger konsumiert werden können (welcher"Reiche" trinkt täglich 100 Pullen Schampus?) wird der Zins wieder zum Guthaben (vice versa zur Schuld) geschlagen, was die Verteilung noch ungleicher macht.
Das Elend aller"Wohlstandskulturen" im finalen Stadium, siehe Florenz, 14./15. Jh.:
[img][/img]
<font color="FF0000">Immer weniger haben immer mehr, kriegen aus dem Mehr noch Mehr (Zins, Zinseszins) und können immer weniger davon konsumieren.
Zum Schluss spitzt sich alles upmarket zu ("verfeinerte Lebensart"), hilft aber auf Dauer vor allem dann nichts, wenn viele Schuldner (Regel: Staat) ihrerseits noch nicht mal Anstrengungen unternehmen oder -nehmen können, BIP anzubieten (das die Gläubiger vielleicht konsumieren könnten), weil Staat weder selbst was produziert noch Steuerzahler über Abgabenzwang entsprechend produzieren lässt (= Etatlöcher immer größer).</font>
Lage: a u s w e g l o s!
Folge, siehe Geschichte, immer massive Umwälzungen (wie damals in Florenz, Ciompi-Revolte 1378, dann Expansionskriege, Pisa usw. = Schuldenproblem wurde exportiert; dann Gewaltherrschaft Medici, dann Komplettrevolution, Savonarola); diesmal vermutlich zum 1. Mal im Weltmaßstab ("Globalisierungs"-Problem).
>In der Natur der Sache liegt dann wohl
>auch dass das Rating dieser Sicherheiten nicht mehr Triple AAA ist, sondern
>etwas abtrippelt.
Da hauptsächlich Staatspapiere, als Wechsel auf künftige, aber niemals eintreffende Steuern, ja. Zum Downgrading: Japan aktuell.
>Letztendlich läuft es dann so wie in Japan und hat deflationären Charakter.
So sehe ich es jedenfalls auch. An Mega-Defla führt m.E. keinerlei Weg vorbei. Damit: Krise, Gläubiger in Angst (wg. Banken, wg. Demonstrationen, wg. Protest, usw.) und noch weniger konsumbereit, zumal"Zeigen" von Geld (Konsum de luxe) dann unpassend und gefährlich.
In der Zwischenzeit mahlen die Zinsmühlen unerbittlich weiter. Tag und Nacht.
>beste Grüsse
>le chat
>PS. Dank Ihrer Bemühungen habe ich viel gelernt, jedoch fehlt mir immer
>noch etwas die Kombinationsgabe um die ganze Tragweite richtig einzuschätzen.
Vielleicht jetzt einfacher?
Besten Gruß zurück
d.
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