- USA setzen offenbar auf Sturz der Taliban - Sascha, 30.09.2001, 20:02
USA setzen offenbar auf Sturz der Taliban
30.09.2001 17:50 Uhr
<font size=5>USA setzen offenbar auf Sturz der Taliban </font>
(neu: Taliban, US-Präsidialamt, Solana, Rumsfeld, Ashcroft)
Washington, 30. Sep (Reuters) - <font color="#FF0000">In ihrem Kampf gegen den Terrorismus verfolgen die USA in Afghanistan offenbar nicht nur den Extremisten Osama bin Laden, sondern setzen auch auf den Sturz der ihn schützenden Taliban-Regierung</font>. Die radikal- islamischen Taliban sollten gestürzt werden, wenn sie weiter Terroristen unterstützten, sagte am Sonntag der Stabschef im US- Präsidialamt, Andrew Card dem US-Sender Fox News. Die Taliban teilten mit, Bin Laden sei unter ihrer Kontrolle <font color="#FF0000">und werde zu seinem eigenen Schutz versteckt</font>. Der Außenpolitikkoordinator der Europäischen Union (EU), Javier Solana, <font color="#FF0000">rechnet auch mit zivilen Opfern bei der Bekämpfung des Terrorismus</font>.
"Wir wollen keine Regierungen, die Terroristen beherbergen und die Taliban haben Terroristen beherbergt", sagte Card."Sie sollten nicht an der Macht bleiben", wenn sie so weitermachten. Der US-Sender CNN hatte zuvor berichtet, <font color="#FF0000">im Präsidialamt gebe es ein Arbeitspapier, in dem der Sturz der Taliban empfohlen werde. Die USA haben ihre Militärpräsenz in der Golf-Region nach den Anschlägen in New York und Washington am 11. September verstärkt</font>. Sie halten Bin Laden für den Hauptverdächtigen der Anschläge.
Der Taliban-Botschafter in Pakistan, Abdul Salam Saeef, teilte am Sonntag mit, <font color="#FF0000">der Aufenthaltsort Bin Ladens sei nur den Taliban-Sicherheitskräften bekannt</font>. Der 44-Jährige habe bislang nicht auf die Bitte des Geistlichen-Rates reagiert, das Land freiwillig zu verlassen. Die von den USA verlangte Auslieferung Bin Ladens hatten die Taliban unter Hinweis auf islamisches Gastrecht wiederholt abgelehnt.
US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zweifelte die Taliban-Erklärung an. <font color="#FF0000">Vor wenigen Tagen erst hätten sie gesagt, sie wüssten nicht, wo sich Bin Laden aufhalte</font>, sagte Rumsfeld dem Fernsehsender NBC. <font color="#FF0000">Daher habe er keinen Grund, den Taliban irgendetwas zu glauben</font>. Auf die Frage, ob die Taliban den Preis bezahlen müssten, wenn sie den US-Forderungen nicht nachgäben, sagte Rumsfeld:"Ich würde meinen, dies sollte zu diesem Zeitpunkt selbstverständlich sein".
Rumsfeld deutete an, die USA seien bereit, die im Norden Afghanistans agierende Opposition zu unterstützen. Wo es angemessen sei, werde man Wege der Zusammenarbeit finden. <font color="#FF0000">Die in Pakistan ansässige afghanische Nachrichtenagentur AIP meldete am selben Tag Geländegewinne der Nordallianz. Zudem seien mehr als 300 Taliban-Kämpfer desertiert, sagte ein Sprecher der Nordallianz der AIP</font>. Die Taliban bestätigten die Desertionen.
Der pakistanische Präsident General Pervez Musharraf sagte dem Sender CNN, nach den zuletzt fehlgeschlagenen Verhandlungen seien die Hoffnungen auf eine Auslieferung Bin Ladens getrübt. Die Tür für weitere Gespräche sei aber offen. Bislang seien keine US-Soldaten in Pakistan.
Meldungen über die Gefangennahme eines Trupps von fünf Soldaten der US Special Forces schienen am Samstag amerikanische Medienberichte zu bestätigen, wonach sich amerikanische und britische Spezialeinheiten schon seit mehr als zwei Wochen in Afghanistan befänden. Die Taliban dementierten den Bericht des in Katar ansässigen Senders Dschaseera TV. Dieser hielt an seiner Darstellung fest. Die USA kommentierte dies nicht.
Solana sagte einem österreichischen Wochenmagazin zu den Folgen eines Militärschlages gegen den Terrorismus:"Es werden unschuldige Zivilisten getötet werden und ich akzeptiere das." Dazu sei es auch in seiner Amtszeit als NATO-Generalsekretär beim NATO-Luftkrieg gegen Jugoslawien 1999 gekommen. <font color="#FF0000">"Das war sehr traurig, absolut schrecklich, aber es gibt keinen anderen Weg, niemals"</font>, sagte er.
Der britische Premierminister Tony Blair sagte dem Sender BBC, er habe"unbestreitbare Beweise" für eine Verwicklung Bin Ladens in die Anschläge vom 11. September gesehen. Aus ermittlungstaktischen Gründen könne er diese aber nicht offen legen. Nach den Worten von US-Justizminister John Ashcroft besteht <font color="#FF0000">eine"sehr ernste Bedrohung" durch neue Anschläge, die im Falle eines US-Angriffes weiter wachsen könne</font>. <font color="#FF0000">Rumsfeld sagte, die USA hätten Maßnahmen zum Schutz gegen Anschläge mit chemischen und bakteriologischen Kampfstoffen ergriffen</font>.
Die UNO und das Rote Kreuz nahmen am Wochenende ihre Hilfslieferungen für Afghanistan wieder auf. Lebensmittel sollten nach Kabul und in den von der Opposition kontrollierten Norden gebracht werden. Nach den Anschlägen in New York und Washington hatten Hilfswerke ihre Mitarbeiter abgezogen.
chg/akr
Quelle: http://www.sharper.de
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