- Schweizer Banken wollen Swissair-Fluggeschäft retten - Sascha, 30.09.2001, 20:08
Schweizer Banken wollen Swissair-Fluggeschäft retten
30.09.2001 18:12 Uhr
<font size=5>Schweizer Banken wollen Swissair-Fluggeschäft retten </font>
Zürich, 30. Sep (Reuters) - <font color="#FF0000">Die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse sind bereit, das Fluggeschäft des in akuter Finanznot steckenden Schweizer Luftfahrtkonzern Swissair Group durch Finanzhilfen zu retten</font>. Die UBS sei zu einer Lösung in Partnerschaft mit Credit Suisse Group bereit, bei der die UBS 51 Prozent der Mittel aufbringen wolle, die zur Rettung des Fluggeschäftes nötig seien, erklärte UBS-Sprecherin Eveline Müller am Sonntag. Eine gemeinsame Lösung der beiden Banken für Swissair habe Priorität, es seien aber noch keine endgültigen Entscheidungen gefallen, sagte Credit-Suisse-Sprecher Andreas Hildebrand.
<font color="#FF0000">In Branchenkreisen hiess es weiter, es gehe wohl um einen Betrag von rund einer Milliarde Franken</font>. Mit dem Geld solle aber <font color="#FF0000">lediglich der Flugbetrieb gesichert </font>werden. Mit der <font color="#FF0000">Tilgung der Milliarden-Schulden </font>des Konzerns habe das nichts zu tun. Offen blieb auch, wie es mit den anderen Bereichen des Konzerns weitergehen soll.
Swissair-Sprecher Rainer Meier hatte zunächst keinen Kommentar zu dem Vorschlag der Banken.
Am Sonntag verhandelte die Swissair-Spitze auch mit Vertretern der Schweizer Regierung (Bundesrat). Die Verhandlungen, an denen von Regierungsseite Finanzminister Kaspar Villiger und Verkehrsminister Moritz Leuenberger teilnahmen, dauerten am späten Sonntag Nachmittag noch an. Nach Abschluss der Verhandlungsrunde wolle die gesamte siebenköpfige Regierung eine Telefonkonferenz abhalten, hiess es in Regierungskreisen weiter.
<font color="#FF0000">Nach den Anschlägen in den USA ist die Swissair nach eigenen Angaben auf staatliche Hilfe angewiesen."Ohne Staatshilfe können wir das nicht bewältigen"</font>, sagte Swissair Sprecher Rainer Meier am Sonntag."Die Liquiditätssituation ist angespannt. Wir arbeiten an einer Lösung, aber die Details fehlen noch", sagte Meier weiter. Der Bund ist mit drei Prozent an der Swissair beteiligt.
Die Gespräche mit dem Bundesrat seien nötig, weil die Folgekosten aus den Anschlägen in den USA sich in den nächsten zwei Jahren auf mehrere Milliarden sfr beliefen, sagte Meier weiter. Der Sprecher des Finanzministeriums wollte zu Zeitpunkt und Inhalt der Gespräche zwischen Regierung und Swissair am Sonntag in Bern keine Stellung nehmen.
Früheren Angaben von Swissair-Chef Mario Corti zufolge braucht die Swissair zwei bis drei Milliarden sfr frisches Kapital. Ein Kenner der Schweizer Luftfahrtindustrie erklärte, dass die Swissair Group eine Anschubfinanznierung von vier Milliarden sfr benötige.
Berichte in der Sonntagspresse, wonach das Unternehmen kurz vor dem Konkurs stehe, wollte Meier nicht kommentieren.
Nach den Attentaten in den USA gebe es bei den operativen Gesellschaften wie Swissair, Crossair und der Cateringgesellschaft Gate Gourmet einen Rückgang der Einnahmen und Probleme bei der Veräußerung des Bodenabfertigungsgeschäft Swissport und der Duty-Free-Kette Nuance, sagte Meier.
<font color="#FF0000">Bereits am kommenden Montag wird eine Zahlung an die belgische Sabena in Höhe von rund 200 Millionen sfr fällig. Swissair ist mit 49,5 Prozent an Sabena beteiligt</font>.
<font color="#FF0000">Die"Sonntags Zeitung" berichtete, dass die Swissair seit Ende der vergangenen Woche von den Banken keine Liquidität mehr erhalte. Die Zahlungsfähigkeit der Swissair habe nur durch die Rettungsaktion einer ungenannten Privatfirma aufrecht erhalten werden können</font>.
<font color="#FF0000">Die Schulden des Konzerns belaufen sich gegenwärtig auf rund 17 Milliarden sfr. Ende Juni betrug die Netto-Verschuldung noch 15 Milliarden sfr bei einem Eigenkapital von 555 Millionen sfr. Das Unternehmen erzielte im vergangenen Jahr einen Rekordverlust von 2,9 Milliarden sfr</font>.
In der vergangenen Woche hatte das Unternehmen einen Sanierungsplan vorgelegt, der die Zusammenlegung von Crossair und Swissair und eine Reduzierung der Langstreckenflotte um 25 Prozent vorsieht. Beim Flugverpflegungsgeschäft Gate Gourmet werden rund 3000 Stellen gestrichen. Über die Höhe der Stellenstreichungen in den übrigen Unternehmensbereichen hat die Swissair bisher keine Auskunft gegeben.
Der Kurs der Swissair-Aktie fiel am Freitag um 2,26 Prozent auf 41,05 Franken und lag damit deutlich unter dem Jahreshoch von 262 Franken, das am 24. Januar erreicht worden war.
cfr/tcs
Quelle: http://www.sharper.de
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