- Einkaufsmanagerindex: Stärkster Geschäftsrückgang seit fünf Jahren - Cosa, 01.10.2001, 11:55
- Reuters-Einkaufsmanger-Indizes auf Tiefstständen - Sascha, 01.10.2001, 12:36
Reuters-Einkaufsmanger-Indizes auf Tiefstständen
01.10.2001 12:20 Uhr
<font size=5>Reuters-Einkaufsmanger-Indizes auf Tiefstständen </font>
Frankfurt/London, 01. Okt (Reuters) - <font color="#FF0000">Der Rückgang der Einkaufsmanagerindizes für die Industrie in Deutschland und der Euro-Zone im September auf den tiefsten Stand seit Umfragebeginn lässt Analysten zufolge die Aussichten auf eine Erholung der schwachen Konjunktur im Frühjahr schwinden</font>. Da sich die Anschläge in den USA erst teilweise auf die abgefragten Daten niedergeschlagen haben könnten, <font color="#FF0000">seien im Oktober noch niedrigere Indexstände zu erwarten</font>. <font color="#FF0000">Der Druck zu weiteren Zinssenkungen in der Euro-Zone wachse</font>. Der BME/Einkaufsmanager-Index Deutschland sei auf ein Rekordtief von 45,1 (August 46,4) Punkten und der Reuters-Einkaufsmanager-Index für die Euro-Zone auf ein Tief von 45,9 (47,5) Punkten gefallen, teilte die Forschungsgruppe NTC am Montag mit. Die befragten Manager führten die Schrumpfung vor allem auf die deutlich gesunkenen Auftragseingänge zurück.
<font color="#FF0000">Ein deutlicher Rückgang der Neuaufträge aus dem In- und Ausland habe die Geschäftstätigkeit in der deutschen Industrie im September weiter stark abgeschwächt</font>, teilte NTC mit, die den Index zusammen mit dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) für Reuters ermittelt. Die <font color="#FF0000">erlahmende Weltkonjunktur, die angeschlagene deutsche Bauwirtschaft und der schwache Telekommunikationssektor</font> habe die Nachfrage belastet. <font color="#FF0000">Produktion, Beschäftigung und Preisniveau seien gesunken</font>. <font color="#FF0000">Die Auftragslage habe sich kontinuierlich seit einem halben Jahr verschlechtert</font>. Trotz des Umfragetiefs enthalten die Daten im September NTC zufolge keinen Hinweis auf einen Einfluss der Anschläge in den USA. <font color="#FF0000">"Wenn das stimmt, werden die Zahlen im Oktober schrecklich aussehen"</font>, sagte David Brown von Bear Stearns in London.
Auch in den Daten zur Euro-Zone, die auf einer Umfrage unter Einkaufsmanagern von rund 2500 Unternehmen basiert, gab es NTC zufolge keinen Hinweis auf einen Einfluss der Anschläge in den USA vom 11. September. Analysten bezweifelten die Einschätzung von NTC, denn die Fragebögen lagen den Firmen am 15. September vor und wurden bis zum 26. September zurückgeschickt. Norman Williams von Barclays Capital geht davon aus, dass die Anschläge von New York und Washington sich auf die Antworten niedergeschlagen haben.
<font color="#FF0000">Der Index für die Euro-Zone lag den sechsten Monat in Folge unter der Marke von 50 Punkten und spiegeln damit die Rezession in der Industrie der Euro-Zone wider</font>. Index-Werte über 50 Punkte signalisieren Wachstum, Werte darunter Schrumpfen der Geschäftsaktivitäten. Außer Griechenland hätten alle Länder von einem rückläufigen Neugeschäft aus der Euro-Zone wie auch von Regionen außerhalb der Währungsunion berichtet. In Reaktion darauf sei die Produktion erneut heruntergefahren worden. Die Beschäftigung sank und die Unternehmen bauten Lagerbestände ab.
<font color="#FF0000">"Das sind enttäuschende Zahlen. Wir hatten damit gerechnet, dass die Werte stabil bleiben"</font>, sagte Ralph Solveen von der Commerzbank. Frederic Pretet von Credit Agricole Indosuez sagte, die August-Werte der Indizes hätten Hoffnung auf ein baldiges Ende des Abschwungs in der Euro-Zone aufkommen lassen."Der starke Rückgang im September lässt solche Hoffnungen schwinden." Der Rückgang der Neuaufträge lasse anhaltende Schwäche in der Industrie in den kommenden Monaten erwarten."Das wird auch das Vertrauen der Verbraucher dämpfen."
Nach Einschätzung von Brown muss sich jeder, der mit einer Konjunkturerholung in der Euro-Zone noch in diesem Jahr gerechnet hatte, jetzt eines Besseren belehren lassen."Die Zahlen unterstreichen, dass wir das Schlimmste noch nicht hinter uns haben", sagte der Volkswirt von Bear Stearns. Der Abschwung werde sich noch verstärken, und die Europäische Zentralbank (EZB) müsse weitere belebende Impulse durch niedrigere Leitzinsen geben. <font color="#FF0000">Brown erwartet insgesamt noch Zinssenkungen der EZB von einem ganzen Prozentpunkt auf 2,75 Prozent im Schlüsselzins</font>. Commerzbank-Volkswirt Solveen bekräftigte hingegen die Erwartung, die EZB werde in diesem Jahr die Zinsen noch einmal um 25 Basispunkte senken. Jeremy Hawkins von der Bank of America in London geht jetzt von 25 oder 50 Basispunkten schon auf dem nächsten EZB-Ratstreffen am 11. Oktober aus.
Die EZB hatte gemeinsam mit der US-Notenbank Federal Reserve die Leitzinsen überraschend am 17. September gesenkt - dem ersten Handelstag an den US-Börsen nach der knapp einwöchigen Pause in Folge der Anschläge vom 11. September. Viele Volkswirte erwarten, dass die ohnehin schwache Konjunktur in den USA und der Euro-Zone durch die Folgen der Anschläge weiter belastet wird und deshalb weitere Zinssenkungen notwendig sind. Eine weitere geldpolitische Lockerung der Fed am Dienstag gilt unter Analysten als sicher.
iws/mwo
Quelle: http://www.sharper.de[/b]
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