- Analysten und wichtige Marktteilnehmer - ein Résumé - marsch, 01.10.2001, 17:46
Analysten und wichtige Marktteilnehmer - ein Résumé
Analysten und wichtige Marktteilnehmer - ein Résumé
Wirtschaft: Bush spricht Investoren Mut zu
In seiner gewohnt bullishen Art ließ der mächtigste Mann der Welt, US-Präsident George W. Bush heute verlauten, daß er eine Rückkehr des Wirtschaftswachstum in greifbarer Nähe sehe."Ich will allen Amerikanern versichern, daß die Fundamentaldaten für ein Wachstum sehr stark sind", erklärte er vor Reportern.
Die wirtschaftlichen Probleme seien in erster Linie kurzfristiger Natur und würden nichts an den langfristig hervorragenden Aussichten ändern, so Bush. Die Terrorattacken hätten der Wirtschaft einen kleinen Dämpfer verpaßt, aber die Konsumenten und auch die Investoren würden bald schon merken, daß das Leben weitergehe und so zur Normalität zurückkehren.
"Wir werden das durchstehen und am Ende werden wir gestärkt aus der Misere hervortreten", gab sich Bush patriotisch."Schaut euch diese Terroristen an, die geglaubt haben, sie könnten der USA schädigen. Sie haben geglaubt, unsere Seele verletzen zu können. Was sie erreicht haben, ist, daß Amerika enger zusammengerückt ist. Am Ende wird unsere Nation stärker sein als zuvor".
Morgan Stanley zu Cisco Systems`s
Die Investmentbank reduziert die Umsatz - und Gewinnschätzungen von Cisco für 2002 auf Grund der Terroranschläge und der schwachen Nachfrage in Europa sowie in China. Die Gewinnschätzung wird von 28 Cents auf 22 Cents und die Umsatzprognose von $20,06 Mrd. auf $18,75 Mrd. zurückgenommen. Der fairen Wert von Cisco`s Aktie sieht Morgan Stanley`s Analyst Christopher Stix bei $15-$16. Abwärtspotential sieht der Analyst bis $9-$10. vorbörslich notiert Cisco schwächer.
Kuwait: Schock nur temporärer Natur
Die Regierung von Kuwait, die rund $80 Mrd. im Ausland investiert hat, bekräftigt am Donnerstag das Vorhaben, keine Aktien verkaufen zu wollen, da man weiterhin zuversichtlich mit der weiteren Entwicklung des US-Marktes sei. Man sehe sogar Kaufkurse.
"Der Druck in den USA sowie auf andere internationale Finanzmärkte ist nur temporärer Natur," so Youssef al-Ibrahim, Finanzminister von Kuwait.
Als Finanzminister überwacht Ibrahim die großen Investments der KIA (Kuwait Investment Authority), die an internationalen Blue-Chips teilweise mit sehr hohen Beträgen beteiligt ist.
Acampora sieht große Kursrallye voraus
Ralph Acampora, der bekannte technische Chefanalyst von Prudential Securities, erklärte heute abend, daß die aktuell stark überverkaufte Situation, die durch die kurze Aufwärtsbewegung am Montag keineswegs abgebaut worden ist, zu einer sehr starken kurzfristigen Kursrallye führen könnte.
Die Märkte seien derzeit psychologisch stark angeschlagen, viele Fundamentaldaten würden vernachlässigt. Bei einem auch nur geringen Stimmungsumschwung könnte sich die Angespanntheit in einer heftigen Kursrallye entladen, so Acampora. Dieser Umschwung könnte beispielsweise durch den Entschluß der US-Streitkräfte, Afghanistan zu bombardieren, eingeleitet werden.
Auf jeden Fall sehe Acampora in den kommenden Tagen eine außerordentliche Volatilität auf die Märkte zukommen, was vor allem kurzfristig orientierte Trader ausnutzen könnten. Von der Strategie des"Bottom Fishings" riet er aber ab, da ein Boden noch nicht ausgemacht werden könne und die Abwärtstrends voll intakt seien. So könne der Dow Jones beispielsweise ca. 1000 bis 2000 Punkte zulegen, ohne die Abwärtstrendkanäle entscheidend zu durchbrechen.
US-Handelsminister: V-förmige Entwicklung erwartet
Der US-Handelsminister Don Evans verkündet, dass die Anschläge auf die USA vom 11. September die Wirtschaft nieder reisen würde, danach käme aber aller Voraussicht nach eine starke Erholung.
"Ich glaube man kann sich da sicher sein," so Evans in einem CNBC-Interview auf die Frage, ob er eine V-förmige Bewegung der Wirtschaft in den nächsten Quartalen prognostiziere. In einer V-förmigen Entwicklung der Wirtschaft fällt das Wachstum stark ab, um danach wieder stark anzusteigen.
Bevor die Flugzeuge in die Zwillingstürme des World Trade Centers stürzten zeigte die Wirtschaft erste Zeichen einer Stabilisierung und wäre dazu auserkoren gewesen, danach wieder auf Wachstumsraten von 3% oder 3.5% zurückzukehren, so Evans weiter.
Morgan Stanley - globale Rezession?
Die Investmentbank Morgan Stanley reduziert seine globale Wachstumsprognose für 2001 von 2,1% auf 1,8%, für 2002 von 3,4% auf 2,1%. Das Abwärtsrisiko bleibt für 2001 bis 1,5% bestehen, für 2002 wird es jedoch von 2,25% auf 1,25% herabgesetzt. Ã-konom Stephen Roach ist der Meinung, dass sich Japan und die USA bereits in einer Rezession befänden, Europa solle noch folgen. Die US Wirtschaft und auch die übrige Welt düften sich von dieser Rezession nicht in einer V-Form erholen, so Roach, dafür sei eine längere Zeit von Nöten. Er bezeichnet die Entwicklung als einen weltweiten deflationären Schock, der keine höhere Inflation hervorrufen dürfte.
Lehman Brothers - neues Index Kursziel
Der Portfolio Stratege der Investmentbank Jeffrey Applegate reduziert sein 12 Monats Kursziel für den S&P 500 von 1.375 auf 1.200 Punkte. In der zweiten Jahreshälfte 2001 erwartet der Analyst eine Rezession mit sinkenden Wachstumsraten von ca. 1,5% im dritten und vierten Quartal. Darunter dürfte auch der Unternehmensgewinn im S&P 500 Index in 2001 und 2002 leiden, womit die Reduzierung von $49,25 auf $46,5 für 2001 und $59 auf $53 für 2002 gerechtfertigt sei. Auf Grund der kritischen politischen Lage dürften die Aktien auch nicht die erwarteten Kurssteigerungen erfahren.
US-Finanzminister: Schaden ist nur ganz klein
Paul O'Neill, der US-Finanzminister, sprach davon, dass die Terrorattacken auf die USA, die Tausende in den Tod stürzte und die Angehörigen in Trauer und Wut hinterließ, eine Wirtschaftserholung nur um"ein Quartal oder so" verzögern wird.
O'Neill führte damit seine Kampagne mit dem Ziel fort, das Konsumentenvertrauen zu verstärken. Die Amerikaner sollen ihr Leben so weiterführen, wie sie das bisher taten und die Regierung solle ganz genau überlegen, wie und mit welchen Mitteln sie das unterstützen möchte.
"Wir glauben, dass die fundamentale Zukunft unserer Wirtschaft sehr gut ist, in der nahen Zukunft werden wir auf eine reelle Wachstumsrate von 3% zurückkehren und es könnte sich alles um ein Quartal oder so verzögern, aber die fundamentalen Signale gibt es bereits," so O'Neill.
Abby Cohen -"Zeit ist gekommen, um Aktien einzusammeln"
Nach Meinung von Goldman Sachs`s Analystin Abby Cohen ist nun die Zeit gekommen, Aktien einzusammeln. Sie erhöht somit die Aktienallokation im Model Portfolio von 70% auf 75% und reduziert die Bond Gewichtung um 5% auf 22%. Unterstützung für den Aktienmarkt dürften die Regierungsprogramme, Aktien Rückkauf Programme der Unternehmen und die Unterbewertung der Aktien bieten. Der Fair Value für den S&P 500 Index wird bei 1.250-1400 Punkten in den kommenden 12 Monaten gesehen, was einen Kurspotential von 29%-44% entspräche.
Ã-konomen: Rezession - ja oder nein?
Nach einer Umfrage von Blue Chip Economic Indicators unter 44 Marktbeobachtern sind 81,8% der Ansicht, dass sich die USA bereits jetzt in einer Rezession befinde. 54,3% davon denken, dass die Rezession bereits vor den Terroranschlägen seinen Anfang nahm.
Das Bruttoinlandsprodukt soll im dritten Quartal um 0,52% und im vierten Quartal um 0,74% schrumpfen. Im ersten Quartal 2002 soll dann wieder ein Wachstum von 1,42% und im zweiten Quartal von 2,79% gemessen werden. Allgemein herrscht die Meinung vor, die aktuellen Rezession werde milder als in den Jahren 1990-1991 verlaufen.
Aktien-Ratings der letzten Woche im Überblick
Verschiedene Strong Buy Ratings der vergangenen Woche
Qualcomm wird durch CE Underberg erstmalig mit Strong Buy und Kursziel $66. Wells Fargo Van Kasper wiederholt das Strong Buy Rating für die Aktien von Foundry Networks (FDRY). Kursziel 22 $. Wedbush Morgan bewertet FreeMarkets weiterhin mit Strong Buy und Kursziel $30. SG Cowen stuft IBM weiterhin mit Strong Buy und Kursziel $125 ein. CIBC stuft Quest Comm., AT&T und Worldcom von Buy auf Strong Buy auf. Die Kursziele liegen bei $25, $28 und $18. Sprint FON wird von Hold auf Buy mit Kursziel $28 aufgestuft. Morgan Stanley stuft Viacom von Outperform auf Strong Buy mit Kursziel $49 auf. Guidant wird von Outperform auf Strong Buy aufgestuft. Banc of America stuft Activision, Electronic Arts und THQ von Market Perform auf Buy auf. CSFB stuft CGI Group weiterhin mit Strong Buy ein. Thomas Weisel bewertet SkillSoft erneut mit Strong Buy. First Union stuft Nextel Partners erneut mit Strong Buy ein. Legg Mason bewertet Quest Comm. weiterhin mit Strong Buy und Kursziel $40.
Legg Mason bewertet Security Capital erneut mit Strong Buy und Kursziel $25. Goldman Sachs bekräftigt Recommended List(Strong Buy) Ratings für folgende Aktien:
Microtune
Qualcomm
Conexant
Marvell Technology
Broadcom
Needham stuft folgende Aktien weiterhin mit Strong Buy ein:
Novellus, Kursziel $45
KLA-Tencor, $71
Applied Materials, $50
Insider Trends
Medien-Company: Hoher Insiderverkauf
Die texanische Millionärsfamilie Bass und verschiedene Fonds, die mit der Familie zu tun haben, halten zur Zeit 60 Mio. Aktien des Medienunternehmens Disney. Der Anteil entspricht nun 3% der gesamten ausstehenden Aktien, nachdem die Bass Familie und die dazugehörigen Fonds fast alle Aktien verkauft haben (siehe auch Gerüchte). Dies geht aus einem Antrag bei den zuständigen Regulatoren hervor.
Die Milliardärsfamilie Bass und die Fonds haben laut einem Antrag bei der U.S. Securities and Exchange Commission 135 Mio. Aktien verkauft. 50 Mio. Aktien dieses Paketes ging direkt zurück an Disney und 85 Mio. Aktien wurden von Goldman Sachs gekauft, die die Aktien über ihre Kunden und den Markt verkaufen werden.
Priceline.com - neue Beteiligungskäufe in Asien
Die beiden größten Unternehmen des reichsten Unternehmers Asiens, Li Ka-Shing, Cheung Kong und Hutchison Whampoa, haben ihre gemeinsame Beteiligung in dem US-Internet-Unternehmen Priceline.com von 27% auf 29.04% erhöht.
In den vergangenen Tagen haben beide Unternehmen rund vier Millionen Aktien von Priceline.com eingekauft.
Darüber hinaus möchte man es zum jetzigen Zeitpunkt nicht völlig ausschließen, die Beteiligung noch weiter zu erhöhen.
Weitere hohe Insiderkäufe bei Priceline.com
Der Vorstand für das operative Geschäft Jeffrey Boyd und der Vorstand der Finanzabteilung Robert Mylod von Priceline.com haben beide Aktien ihres eigenen Unternehmens gekauft, da diese nach den Terroranschlägen auf die USA stark unter Druck gerieten. In der vergangenen Woche hatte bereits der CEO Richard Braddock Aktien des eigenen Unternehmens gekauft.
Boyd hat am 21. September 1000 Aktien zu $2.20 und 49.000 Aktien zu $2.30 gekauft. Nun hält Boyd insgesamt 389,350 Aktien.
Mylod kaufte ebenfalls am 21. September 25.000 Aktien zu $2.50, er hält nun insgesamt 306,175 Aktien.
Bill Gates verkaufte 10% der Beteiligung
Der Microsoft Gründer Bill Gates verkaufte im Verlauf des letzten Jahres ca. 10% seines Anteils an Microsoft, wie aus einem Filing bei der SEC hervorgeht. Zum 30 Juni 2001 (Ende des Fiskaljahres von Microsoft) besaß Gates noch verbleibende 661,75 Mio. Aktien oder 12,3% an Microsoft. Im letzten Jahr veräußerte der Unternehmensgründer um die 70 Mio. Microsoft Aktien.
Intel verkauft PictureTel-Beteiligung
Der Hersteller von Computer Chips Intel hat alle 4.7 Mio. Aktien von PictureTel verkauft. Das Unternehmen ist ein Anbieter von Video Konferenzsystemen und wird demnächst mit Polycom fusionieren, was für Intel auch der ausschlaggebende Grund war, die Aktien zu verkaufen.
Insiderkäufe bei Aktien, die nahe ihres 52-Wochenhochs notieren
Insgesamt 10 Direktoren von Provident Bancorp haben insgesamt 2500 Aktien des eigenen Unternehmens zwischen $19.80 und $20.50 zum Kauf angemeldet.
Unternehmen mit ersten Insiderkäufen nach 6 Monaten
O. Sloan, Direktor von der Bank of America, hat erstmals nach 6 Monaten einen Insiderkauf bei eigenen Unternehmen durchgeführt. Er hat den Kauf von 4000 Aktien angemeldet, seit dem letzten Insiderkauf bei der Bank of America sind 202 Tage vergangen.
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