- Also so langsam stinkt das doch bis zum Himmel (Sabena wird auch geholfen) - Sascha, 03.10.2001, 18:17
- Teufelskreis der Finanzmärkte - marsch, 03.10.2001, 18:38
- Jepp, so läuft der Laden aber nun mal - Diogenes, 03.10.2001, 19:02
- Re: Jepp, so läuft der Laden aber nun mal - Euklid, 03.10.2001, 19:21
- Re: Jepp, so läuft der Laden aber nun mal - Diogenes, 03.10.2001, 20:14
- Re: Jepp, so läuft der Laden aber nun mal - Euklid, 03.10.2001, 19:21
Also so langsam stinkt das doch bis zum Himmel (Sabena wird auch geholfen)
03.10.2001 16:30 Uhr
<font size=5>FOKUS 2-Sabena beantragt Gläubigerschutz- Regierung will helfen </font>
(neu: weitere Details)
Brüssel, 03. Okt (Reuters) - Wenige Tage nach der Zuspitzung der Finanzprobleme bei ihrem Anteilseigner Swissair <font color="#FF0000">hat die angeschlagene belgische Fluggesellschaft Sabena am Mittwoch vor Gericht Gläubigerschutz beantragt</font>. Dies sei eine vorbeugende Maßnahme, damit der Betrieb fortgeführt und ein Geschäftsplan aufgestellt werden könne, sagte Sabena-Sprecher Wilfried Remans. <font color="#FF0000">Der belgische Staat </font>als Mehrheitseigner der Sabena <font color="#FF0000">sagte der Gesellschaft einen Überbrückungskredit von 125 Millionen Euro zu</font>.
Eigener Kommentar: Damit wird auch DIESE MISSWIRTSCHAFT vom Steuerzahler getragen. Toll!
Bei der für die Genehmigung solcher Hilfen zuständigen Europäischen Union hieß es, man sei mit der belgischen Regierung darüber im Kontakt. Eine Entscheidung gebe es aber noch nicht.
Die Probleme bei Sabena[SAB.UL] hatten zuletzt zugenommen, nachdem ihr Anteilseigner Swissair selbst in akute Finanznot geraten war und deshalb zugesagte Finanzhilfen an Sabena nicht gezahlt hatte. Die Swissair hält 49,5 Prozent der Anteile an der Sabena, der belgische Staat 50,5 Prozent.
Sabena teilte am Mittwoch mit, beim Handelsgericht Brüssel Gläubigerschutz beantragt zu haben. Dies sei zur Sicherung des künftigen Geschäftsbetriebs und im Interesse aller Gläubiger geschehen."Derzeit verfügt Sabena über das notwendige Bargeld, um den normalen Geschäftsbetrieb zu garantieren", hieß es zudem. Darüber hinaus habe Sabena die Regierung um Finanzhilfen gebeten, um nach dem Kollaps der Swissair zu überleben. Schon am Dienstag hatte ein Sabena-Sprecher gesagt, alle Möglichkeiten einer Zwischenfinanzierung inklusive Gläubigerschutz würden geprüft, um Sabena vor einem möglichen Bankrott zu schützen. Sabena beschäftigt 12.000 Mitarbeiter.
<font color="#FF0000">Der belgische Ministerpräsident Guy Verhofstadt teilte kurz nach der Sabena-Mitteilung über den Antrag auf Gläubigerschutz mit, der Staat werde Sabena eine Zwischenfinanzierung für einen Monat gewähren</font>. Dies solle Sabena helfen, eine neue Fluggesellschaft in Belgien aufzubauen. Der belgische Minister für Staatsunternehmen, Rik Daems, bezifferte die zugesagten Hilfen auf 125 Millionen Euro.
Bei der Europäischen Union hieß es zu der Entwicklung um Sabena, man stehe mit der belgischen Regierung im Kontakt. Ein Sprecher wiederholte allerdings frühere Aussagen der EU, wonach die Kommission Beihilfen für solche Fluggesellschaften ablehne, die mit Problemen zu kämpfen hätten, die nicht mit den Auswirkungen der Anschläge in den USA vom 11. September im Zusammenhang stehen. Der belgische Minister Daems zeigte sich jedoch optimistisch."Die Europäische Kommission ist sehr flexibel, weil es sich hier um eine außerordentliche Situation handelt", sagte er einem Radiosender.
Eigener Kommentar: Auch hier wird wieder mal der 11. September als Grund vorgeschoben. Es ist ja unbestritten, daß dieses Ereignis die Krise natürlich um einiges verschärft hat aber wie bei Swissair vor dem 11. September schon Bankrott-Gerüchte umgingen (z.B. hier im Forum) war auch die Fluggesellschaft Sabena schon vorher bankrottgefährdet.
Nach den Anschlägen mit zivilen Flugzeugen in den USA am 11. September waren viele Luftfahrtgesellschaften auf Grund eines drastisch gesunkenen Passagieraufkommens und deutlich gestiegener Prämien für Versicherungen in Schwierigkeiten gekommen. Die Sabena galt allerdings bereits seit langem als verlustbringend. Die Gesellschaft hat erst zweimal seit 1958 Gewinne ausgewiesen. Auch die Swissair, ein Unternehmensgebilde mit einem Flugbereich und weit verzweigten flugverwandten Geschäften, war bereits seit Jahresbeginn durch eine missglückte Expansionspolitik in Schwierigkeiten.
<font color="#FF0000">Im Juli hatten sich der belgische Staat und Swissair auf eine Finanzspritze für Sabena von 430 Millionen Euro in den kommenden zwei Jahren geeinigt</font>. Ein Teilbetrag davon hätte von der Swissair zu Beginn dieser Woche gezahlt werden sollen. Diese Verpflichtung hatte die Schweizer Gesellschaft aber nicht erfüllt, nachdem sie selbst in akute Finanzprobleme geraten war und aus diesem Grund am Dienstag den Flugbetrieb zunächst einstellen musste. Belgien hatte daraufhin mitgeteilt, rechtliche Schritte gegen die Swissair zu erwägen und die Möglichkeit einer Zwischenfinanzierung für Sabena zu prüfen.
Bei Sabena liegt derzeit ein Restrukturierungsplan auf dem Tisch, der den Abbau von zehn Prozent der Arbeitsplätze, den Verkauf von Vermögenswerten und die Kürzung der Flotte vorsieht. Ziel ist die Rückkehr in die Gewinnzone für 2005. Sabena hatte angekündigt, das laufende Geschäftsjahr nicht zu überstehen, wenn der Plan nicht umgesetzt wird.
rbo/frs
Eigener Kommentar: Irgendwo ist es zwar schön für die Leute die ihren Arbeitsplatz verlieren aber andererseits ist es eine riesen Schweinerei das hier überall GROSSkonzerne gestützt werden mit Staatsknete. Erst Holzmann, dann Swissair, jetzt Sabena. Wohin soll das führen. Und das Argument mit der Sicherung von Arbeitsplätzen (z.B. bei Holzmann) ist lächerlich. Die Arbeitsplätze die man dort nämlich erhalten hat gingen dann woanders verloren. So ein Mist!
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