- Komplementärwährungen - marsch, 04.10.2001, 16:15
- Dazu noch ein Link! - marsch, 04.10.2001, 16:33
- Geht zurück auf eine Idee v. Hayeks (owT) - El Sheik, 04.10.2001, 19:22
- Re: Geht zurück auf eine Idee v. Hayeks / Nicht ganz - Caspar, 04.10.2001, 20:51
Re: Geht zurück auf eine Idee v. Hayeks / Nicht ganz
Komplemetärwährungen sind von Bernard Lietaer (Future Money, 1999?) aufgebracht worden als Sammelbegriff für diverse Experimentier-Systeme, u.a. freiwirtschaftliche Tauschringe (mit oder ohne Schwund als Umlaufsicherung zu installieren).
Hayek hat Parallelwährungen vorgeschlagen, in dem man bestehende Währungen denationalisiert, daher heisst das Buch, in dem er vorschlägt auch"Denationalisation of Money" (1976). Damit können dann in einem Land Franken, Dollar, Mark, Dukaten (sein Favorit) usw. benutzt werden. Die könnten dann unterschiedlich besichert sein, mit Gold, mit unterschiedlichen Reserven etc. Ausserdem sollen auch weitere private Währungen neben den denationalisierten möglich sein. Das ist das was"free banking" heisst und in Schottland von 1716-1844 gut funktioniert hat (besser als das System mit der Bank of England).
Lietaers Komplemetärwährunge sollen irgendwie gesellschaftlich kompatibler sein, aber sie gehen von z.T. falschen Vorstellungen von Wirtschaft aus, wie die Freiwirte. Komplementär = ergänzend, d.h. hier böses, kommerzielles Geld, da liebes, soziales Geld. Das erklärt er dann auch noch mit Yin-Yang, was ja fast immer irgenwie reinpasst. Besser weil plausibler finde ich die Erklärung, dass wir ein Problem der"Verrentung" haben, die aus übergrossen Staatsschulden hervorgeht. So erklärts dottore in seinem Buch"Krisenschaukel".
Einen Warenstandard a la Lietaer mit Bindung an bestimmte Güter hat Friedman mal durchexerziert, kommt aber zu dem Schluss, dass er nicht so ganz funktionieren würde, liegt an einigen Einzelheiten, die aber wichtig sind. Wenn zum Beispiel Ã-l nach oben ausbrechen sollte, man das Geld aber gewichtet daran festmachen wollte. dann müsste man immer eine riesige Reserve Ã-l bereithalten, auch und gerade in Zeiten, in denen es sehr knapp ist -- kaum durchführbar. Oder man verzichtet auf ein physisches Lager, muss dann aber Optionen kaufen. Dann hat man aber eine Währung, die nicht mal an Kredit, sondern an Finanzderivate aus den Warenmärkten besichtert ist -- das findet wohl jeder ein bisschen wild, und nicht sehr stbilitätsversprechend.
Gruss,
-caspar
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