- Der Freiwirt Mr. XXX ist so genial, man glaubt es nicht! Sorry, hier besser: - dottore, 04.10.2001, 00:59
- Re: @Dottore: Der Freiwirt Mr. XXX ist so genial - Theo Stuss, 04.10.2001, 11:42
- Re: Ja, so ist es - dottore, 04.10.2001, 14:11
- Re: Ich würde dazu gar nicht so viel schreiben, nur das: - Caspar, 04.10.2001, 12:00
- Re: Ich würde dazu gar nicht so viel schreiben, nur das: - Theo Stuss, 04.10.2001, 12:17
- Re: Es ist zum Verzweifeln - R.Deutsch, 04.10.2001, 14:32
- Re: Es ist zum Verzweifeln / finde ich nicht - Caspar, 04.10.2001, 14:52
- Re: Es ist zum Verzweifeln - Fürst Luschi, 04.10.2001, 15:12
- Re: Ist doch alles eine Frage der Nachfrage, oder? - Theo Stuss, 04.10.2001, 15:37
- Re: Ist doch alles eine Frage der Nachfrage, oder? Nein, des GRENZNUTZENS! - dottore, 04.10.2001, 21:13
- War Gold nicht wegen seiner Pracht begehrt? - Theo Stuss, 04.10.2001, 22:12
- Re: War Gold nicht wegen seiner Pracht begehrt? NEIN! - dottore, 05.10.2001, 01:02
- War Gold nicht wegen seiner Pracht begehrt? - Theo Stuss, 04.10.2001, 22:12
- Re: Ist doch alles eine Frage der Nachfrage, oder? Nein, des GRENZNUTZENS! - dottore, 04.10.2001, 21:13
- Re: Ist doch alles eine Frage der Nachfrage, oder? - Theo Stuss, 04.10.2001, 15:37
- Re: @Dottore: Der Freiwirt Mr. XXX ist so genial - Theo Stuss, 04.10.2001, 11:42
War Gold nicht wegen seiner Pracht begehrt?
Guten Abend Dottore,
Sie schreiben:
>Da Gold aber zunächst als Metall, wenn auch beliebig in Einheiten teilbar, selbst keinerlei Nutzen hat, wenn es ums Überleben geht (und den ersten Menschen, die wirtschafteten, ging's nur ums Überleben), muss ich also versuchen rauszukriegen, welchen Nutzen mir ein Grämmchen Gold im Vergleich bzw. Verhältnis zu einem Knäuel Wolle verspricht.
Es gibt sicherlich Arten von Warengeld, die einen Nutzen hatten, wie Kupfer, Eisen und Salz.
Primum vivere, deinde philosophari! Die schönen Dinge kommen also später und so kam sicherlich auch der Bernstein und das Gold wegen seines sakralen Charakters als Warengeld auf.
Gold war das Metall der Götter und ein Symbol der Herrschaft. Bei den Azteken und Inkas war es so übersakralisiert, daß es sogar nicht mehr der profanen Anwendung"Warengeld" zugeführt werden konnte. Also genau der gegenteilige Effekt.
Wie gesagt Gold kann nur dort als Warengeld erscheinen, wo der Sinn für das Schöne entsteht und man dafür Zeit hat.
Im Nordwesten Amerikas horteten die Indianer Kupfer, daß sie zu Platten verarbeiteten. Auf ihren Festen, den Potlatschs, stellten die Häuptlinge ihren Reichtum zur Schau, der aus Protz vernichtet werden mußte. Kupfer wurde im Meer versenkt, Sklaven getötet und als"Rollbohlen" für seetüchtige Einbäume verwendet, wenn man letztere an Land zog. Es gab Spezialprachtkeulen zum Erschlagen von Sklaven. Es fehlte nicht an Häuptlingen, die sich aus Prestigegründen ruinierten.
Ich denke der Wert des Goldes als Warengeld ist einmal in der menschlichen Sucht nach Pracht zu suchen, als auch darin, diese Pracht heiligen und kultischen Bestimmungen zuzuführen. Zumindest war es im Orient so.
Salz ist ja auch fast beliebig teilbar und unverderblich und im Orient brauchte man auch nicht soviel Angst vor Feuchtigkeit zu haben. Hier zählt aber der Nutzen.
Im Mittelalter wurde Pfeffer mit Gold aufgewogen. Das Überwürzen von Speisen war ein typischer Protzeffekt. Safran kostet noch heute soviel wie Gold, glaube ich. Ein weiteres Protzgeld war der Purpur. Auch er hatte einen sakralen Charakter. Nicht jeder durft Purpur tragen, weil es ein Herrschaftssymbol war. Kupfer scheint dagegen echtes Warengeld, wie Salz, wegen seines Nutzens gewesen zu sein.
Mir fallen die Augen zu. Gute Nacht,
T.S.
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