- Die Fußball-WM 2002 ist nicht mehr versichert - Theo Stuss, 12.10.2001, 16:47
Die Fußball-WM 2002 ist nicht mehr versichert
AXA-Konzern kündigt
Vertrag mit der FIFA
Die Folgen des Terrorismus haben nun auch die Fußball-WM im Juni 2002 in Japan und Südkorea direkt getroffen. Nach einer Kündigung der Ausfallversicherung von bis zu 1,4 Milliarden Schweizer Franken (930 Millionen Euro) durch den AXA-Konzern steht der Internationale Fußball-Verband (FIFA) seit Donnerstag ohne Absicherung seiner Einnahmen da.
FIFA-Präsident Joseph Blatter spricht von einer «verworrenen Situation». Zugleich versichert der Weltverband in einer schriftlichen Erklärung, «die Durchführung des FIFA-Weltpokals ist in jedem Fall gesichert».
Neue Verhandlungen
Blatter und AXA-Konzernsprecher Ingo Koch kündigten innerhalb des nächsten Monats neue Verhandlungen zwischen ihren Organisationen an. «Wir haben seit dem Terroranschlag am 11. September eine komplett neue Situation. Wir müssen eine neue Risiko-Diskussion führen», sagt Koch. Dies werde auch Auswirkungen auf die Prämien haben.
Die FIFA zeigte sich in ihrer Erklärung verwundert darüber, dass AXA «noch am 2. Oktober im Rahmen des Gesamtpaketes für die Ausfallversicherung die Gültigkeit des Versicherungsschutzes erneut bestätigt» habe und kündigte eine juristische Untersuchung an.
Teilbetrag bezahlt
Die FIFA beziffert die Ausfallversicherung mit einem Wert von 1,4 Milliarden Schweizer Franken. Von der Prämie von insgesamt 27,4 Millionen Schweizer Franken habe der Weltverband «fristgerecht» bisher 16,4 Millionen Schweizer Franken gezahlt. Bei der letzten Fußball-WM 1998 in Frankreich hatte sich die FIFA zusammen mit ihrem damaligen Sportrechtevermarkter ISL gegen den Ausfall der Einnahmen von 640 Millionen Mark abgesichert, für eine Prämie von 20 Millionen Mark.
Auswirkungen könnte die Kündigung, über die zuerst die «Rheinische Post» (Freitagausgabe) berichtetet hatte, auch auf die Fußball-WM 2006 in Deutschland haben. Ein Sprecher des deutschen Organisationskomitees erklärte, es bestehe bereits ein Versicherungsvertrag der FIFA mit AXA. Koch will dies nicht bestätigen.
Da sein Unternehmen auch Geschäftspartner der UEFA ist, könnten auch bereits bestehende Verträge für die Fußball-Europameisterschaft und die Europapokal-Wettbewerbe in Frage gestellt sein. Koch nennt dies eine «Spekulation». Es gehe jeweils «um den konkreten Einzelfall». Zu berücksichtigen sei «eine Situation, die die Welt noch nicht erlebt hat».
Quelle:heute.online
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