- Neuer Fall von Milzbrand verstärkt Furcht vor Biowaffenanschlag - Sascha, 13.10.2001, 01:18
Neuer Fall von Milzbrand verstärkt Furcht vor Biowaffenanschlag
Heute 00:31 Uhr
<font size=5>Neuer Fall von Milzbrand verstärkt Furcht vor Biowaffenanschlag </font>
Washington/Kabul 13. Okt (Reuters) - <font color="#FF0000">Ein weiterer Fall von Milzbrand hat in den USA Befürchtungen vor einem Anschlag mit Biowaffen verstärkt. Bei einer Mitarbeiterin des US-Senders NBC in New York wurde am Freitag Hautmilzbrand festgestellt</font>. Das FBI erklärte, es gebe keinen Beweis für einen terroristischen Hintergrund. Am Tag zuvor hatte die Behörde vor weiteren Anschlägen in den USA und auf US-Interessen im Ausland in den kommenden Tagen gewarnt. In der Vorwoche waren drei Milzbrandfälle in Florida gemeldet wurden. US-Präsident George W. Bush sagte, die USA seien weiter in Gefahr. Justizminister John Ashcroft rief die Amerikaner auf, ihrem täglichen Leben mit erhöhter Wachsamkeit nachzugehen. Unterdessen stoppten die USA am Freitag, dem heiligen Tag der Moslems, die Angriffe auf zumindest einige Ziele in Afghanistan.
Nach den Attentaten in den USA waren Befürchtungen laut geworden, weitere Anschläge könnten mit Biowaffen verübt werden. Für die Anschläge machen die USA den Islamisten Osama bin Laden und dessen Gruppe El Kaida verantwortlich. Das FBI hatte am Donnerstag mitgeteilt, es gebe bestimmte Informationen über mögliche neue Anschläge, machte aber keine Angaben zu Zielen.
"Heute haben wir erfahren, dass eine unserer Angestellten am Rockefeller Center 30 positiv auf eine Hautmilzbrand-Infektion getestet wurde", erklärte NBC-Präsident Jack Lack am Freitag. Die Frau sei nicht in Gefahr. Es handele sich nicht um dieselbe Form von Milzbrand, über die die Medien in den vergangenen Tagen berichtet hätten. Drei Mitarbeiter eines Medienhauses hatten sich in Florida mit Lungenmilzbrand infiziert, nachdem in dem Unternehmen ein als verdächtig bezeichneter Brief eingegangen war. Eine Person starb. Der US-Sender CNN berichtete, die NBC-Mitarbeiterin sei offenbar dem Erreger ausgesetzt worden, als sie vor zehn Tagen ein <font color="#FF0000">verdächtiges Paket in der Sendezentrale im Rockefeller-Center geöffnet habe</font>. <font color="#FF0000">Milzbrand war in den USA zuletzt in den 70er Jahren aufgetreten</font>.
Eigener Kommentar: Das würde mir dann doch zu denken geben. Seit den 70er-Jahren KEIN einziger Fall und jetzt schon vier. Und vermutlich werden es bald noch mehr.
Gesundheitsminister Tommy Thompson sagte, es gebe keinen Beweis für einen terroristischen Hintergrund. Auch das FBI teilte mit, es sehe keine Verbindung zu den Anschlägen vom 11. September in New York und Washington, bei denen vermutlich fast 5400 Menschen ums Leben gekommen sind. Die Nachricht von dem weiteren Milzbrandfall löste an den Börsen in New York und in Frankfurt Kursrutsche aus.
Bush sagte in Washington:"Unsere Nation ist immer noch in Gefahr, aber die Regierung tut alles in ihrer Macht stehende, um unsere Bürger zu schützen." Am Donnerstag hatte er gesagt, falls die Taliban Bin Laden auslieferten, würden die USA ihre Angriffe überdenken."Sie haben immer noch eine zweite Chance", sagte Bush.
Ashcroft sagte in Washington, es seien alle Maßnahmen getroffen worden, um künftige Anschläge in den USA zu verhindern. Die Amerikaner könnten die Regierung bei der Abwehr von Terrorakten jedoch unterstützen, indem sie erhöhte Wachsamkeit an den Tag legten."Jeder von uns kann durch die Terrordrohung betroffen sein. Es ist eine Bedrohung, die auch weiter unser Land verdunkeln wird. Aber wir können unsere Chancen (im Kampf gegen den Terror) erhöhen, indem wir...noch mehr auf der Hut sind", fügte Ashcroft hinzu.
<font color="#FF0000">US-Stabschef Richard Myers sagte in Washington, da der Freitag für die Moslems ein heiliger Tag sei, würden bereits anvisierte unbewegliche Ziele nicht angegriffen</font>. Er ließ jedoch offen, ob auch Angriffe auf bewegliche Ziele wie Fahrzeuge oder Konvois gestoppt würden. Das Verteidigungsministerium teilte mit, die Kampfflugzeuge würden für mindestens einen Tag keine Angriffe fliegen. In der Nacht zum Freitag hatten Augenzeugen von schweren Explosionen bei Kabul berichtet. Im Süden der Stadt wurde offenbar ein Munitionslager getroffen. Nach Darstellung der Taliban kamen bis Donnerstag rund 220 Menschen ums Leben.
UNO-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson forderte eine Aussetzung der Luftangriffe, um die Menschen dort vor Einbruch des Winters mit Hilfsgütern versorgen zu können. Die Zeit bis zum 15. November müsse genutzt werden. Danach setze der Winter ein und vielen Menschen drohe der Tod durch Hunger und Kälte. Mit Beginn der Schneefälle Mitte November sind viele Gebiete Afghanistans auf dem Landweg nicht mehr erreichbar.
In Pakistan verzögert sich Angaben der Vereinten Nationen (UNO) zufolge der Aufbau von Lagern für afghanische Flüchtlinge. Der Aufbau komme aus Sicherheitsgründen nicht voran, sagte der Sprecher des UNO-Flüchtlingskommissariats, Peter Kessler, in Peshawar. Zudem sei die Zusammenarbeit mit örtlichen Behörden schwierig. Derzeit seien lediglich fünf Plätze für Lager in Aussicht gestellt, sagte er. Für die zu erwartende Zahl von Flüchtlingen aus Afghanistan seien jedoch mindestens 15 Lager nötig.
bek
Quelle: http://www.sharper.de[/b]
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