- STICHWORT - Milzbrand-Erreger lösen weltweit Beunruhigung aus - Sascha, 16.10.2001, 01:14
STICHWORT - Milzbrand-Erreger lösen weltweit Beunruhigung aus
15.10.2001 16:54 Uhr
<font size=5>STICHWORT - Milzbrand-Erreger lösen weltweit Beunruhigung aus </font>
Berlin, 15. Oktober (Reuters) - <font color="#FF0000">Weltweit herrscht Sorge und Beunruhigung über das Auftreten mehrerer Fälle von Milzbrand-Erregern in den USA</font>. In Deutschland haben sich bisher alle Verdachtsfälle als falscher Alarm erwiesen. Milzbrand-Erreger sind als biologische Waffen einsetzbar, weil sie sich relativ leicht isolieren, lagern und auch nach Jahrzehnten eingesetzt werden können.
Die Gefahr, die von Milzbrand ausgehe, sei groß, sagte der Experte Helmut Hahn vom Institut für Infektionskrankheiten des Universitätsklinikums Benjamin Franklin in Berlin der Nachrichtenagentur Reuters. Grund dafür sei die <font color="#FF0000">relativ einfache und schnelle Herstellung des Erregers</font>, sagte er. Wenn die Bakterien alt werden und ihnen die Nahrung fehle, können sie sich in eine dauerhafte Pulverform umbilden. In dieser Form können sie jedem beliebigen Träger beigemischt werden, sagte Hahn.
Der Milzbrand-Erreger Bacillus anthracis ist ein sporenbildendes Bakterium, das <font color="#FF0000">sehr widerstandsfähig </font>ist. Die Fähigkeit, Sporen zu bilden und dessen Resistenz gegenüber Umwelteinflüssen tragen dazu bei, <font color="#FF0000">dass der Erreger lange überdauern kann</font>. <font color="#FF0000">Die schottische Insel Guida kann bis heute auf Grund der Milzbrandverseuchung nicht betreten werden. Während des Zweiten Weltkrieges wurden dort von britischen Soldaten erste Versuche mit dem Erreger zur Entwicklung biologischer Waffen vorgenommen</font>.
Milzbrand ist weltweit verbreitet und eine Erkrankung Pflanzen fressender Tiere wie Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen oder Pferde. Bei Menschen und Fleisch fressenden Tieren tritt die Krankheit nur selten auf. Die Übertragung des Erregers geht von erkrankten Haustieren oder verseuchten Tierprodukten wie Häuten, Felle, Fleisch, Wolle oder Knochenmehl aus.
Milzbrand kommt in den industriellen Ländern nur noch selten vor. In wärmeren Klimazonen treten Erkrankungen öfter auf. In Deutschland sind seit Beginn des Jahrhunderts die Krankheitsfälle stark zurück gegangen. Eine tödliche Milzbranderkrankung trat 1975 in Deutschland auf. Damals war ein 48-jähriger Mann nach dem Verzehr von Fleisch- und Wurstwaren aus einer Notschlachtung an Milzbrand erkrankt und gestorben.
Neben der Aufnahme infektiösem Fleischs können die Erregersporen bei Kontakt mit infektiösem Material über kleine Hautverletzungen eindringen oder durch das Einatmen von Sporen aufgenommen werden. Beim Hautmilzbrand, der als eher ungefährlich gilt, bilden sich an der Infektionsstelle Bläschen, die sich innerhalb von zwei bis sechs Tagen mit schwarzem Schorf bedecken. Lungenmilzbrand äußert sich zunächst wie eine Lungenentzündung mit hohem Fieber, Schüttelfrost und blutigem Husten, während Darmmilzbrand mit Bauchschmerzen, blutigen Durchfällen und Bauchfellentzündung beginnt bis hin zu Herz- Kreislauf-Versagen.
Eine gute Arbeitshygiene in Schlachtbetrieben sowie bei der Verarbeitung von Fleisch und tierischen Produkten können eine Infektion verhindern. Das konsequente Tragen von Handschuhen, Atemschutzmaske und Arbeitskleidung dienen als Schutzmaßnahmen vor dem Milzbranderreger. <font color="#FF0000">Ein Impfstoff ist in Deutschland kurzfristig nicht verfügbar. Bei Ausbruch der Krankheit werden Antibiotika wie Penizillin eingesetzt</font>.
cla/sws
Quelle: http://www.sharper.de[/b]
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