- Analysten - die Woche im Rückblick - marsch, 16.10.2001, 17:57
- Re: Analysten - die Woche im Rückblick / EIN WITZ! - JüKü, 16.10.2001, 18:28
- Re: Analysten - die Woche im Rückblick / EIN WITZ! - Euklid, 16.10.2001, 21:11
- Zusammenbruch des WTC, ein Gleichnis? - Theo Stuss, 16.10.2001, 21:24
- Re: Zusammenbruch des WTC, ein Gleichnis? - Euklid, 16.10.2001, 22:04
- Zusammenbruch des WTC, ein Gleichnis? - Theo Stuss, 16.10.2001, 21:24
- Re: Analysten - die Woche im Rückblick / EIN WITZ! - Euklid, 16.10.2001, 21:11
- Wir leben in einem Irrenhaus. - BossCube, 16.10.2001, 18:34
- Re: Wir leben in einem Irrenhaus/Jan, du wolltest doch Speicherplatz sparen ;-) - JüKü, 16.10.2001, 18:44
- Re: Analysten - die Woche im Rückblick / EIN WITZ! - JüKü, 16.10.2001, 18:28
Analysten - die Woche im Rückblick
Analysten - die Woche im Rückblick
Merrill sieht 40 Prozent Rückschlagspotenzial
Einen kleinen Dämpfer verpasste der Analyst Jerry Labowitz von Merrill Lynch führenden Herstellern von Elektronikkomponenten. Die Bewertungen der Unternehmen AVX, Kemet und Vishay Intertechnology seien zu hoch, aus diesem Grund empfehle man, die Aktien mittelfristig zu"reduzieren", so der Analyst.
Zuletzt konnten alle drei Aktien noch zulegen, lagen aber deutlich unter ihren Tageshöchstständen. Laut Labowitz haben die Aktien Niveaus erreicht, die ein 40 prozentiges Rückschlagspotenzial implizieren. Langfristig sehe man die Aktien aufgrund der Marktführerschaft der Unternehmen als"Kauf" an.
Technischer Analyst: Boden ist gefunden
Charles Comer, der technische Stratege von IDEAglobal, zeigte sich überrascht angesichts der aktuellen Stärke der Märkte trotz angespannter politischer und wirtschaftlicher Lage. Er sei nun der Auffassung, dass Investoren schnell den Blickwinkel in die Zukunft und auf das Jahr 2002 richten könnten wenn die fiskalpolitische Unterstützung der Steuersenkungen und Wirtschaftshilfen erst einmal Wirkung zeigen würden. Dann könne der Markt sehr schnell beginnen zu steigen.
Augenblicklich sehe es sehr gut für eine Bodenbildung aus. In der Breite könne der Markt gewinnen, auch das ansteigende Handelsvolumen in Rallys sei positiv zu werten."Ich glaube nicht, daß wir die Tiefstände vom 21.09. noch einmal sehen werden. Kurzfristig sind wir zwar überkauft und eine unerwartete Enttäuschung könnte dem Markt schnell einen Rückschlag verpassen, aber mittelfristig bin ich bullisch", erklärte er.
US-Governor: Zinssenkungen reichen nicht aus
Der Fed-Governor Edward Gramlich verkündet, dass es nicht ausreichend sei für einen Stimulus der Wirtschaft, dass die Fed die Zinsen gesenkt hat.
"Die Terroranschläge haben die Ungewissheit in einer Wirtschaft erhöht, die bereits schwach war. Die Ausgaben der Unternehmen und Bürger werden dadurch noch weiter eingeschränkt," so Gramlich.
"Unser Dach ist undicht und wir müssen warten, bis die Sonne scheint, bis wir es reparieren."
Studie: Volkswirte erwarten V-förmige Erholung
Wie aus der monatlichen Veröffentlichung des"Blue Chip Wirtschaftsindikators" hervorgeht, ist die Mehrzahl der 51 befragten Volkswirte der Auffassung, dass die US-Wirtschaft sich augenblicklich in einer Rezessionsphase befinde, gegen Ende des nächsten Jahres sich aber wieder deutlich werde erholen können.
Gegenüber dem Vormonat fielen die Wachstumsprognosen für das BIP des Jahres 2001 von 1,6 Prozent auf 1,1 Prozent und für das BIP des Jahres 2002 von 2,7 Prozent auf 1,5 Prozent. Im aktuelle Q3 rechne man mit einem Rückgang beim BIP um 0,3 Prozent, im Q4 rechne man gar mit einem 1,1 prozentigen Abfall, bevor es im Q1/2002 wieder um 1,4 Prozent aufwärts gehen solle. Bei der Arbeitslosenquote gehe man von 5,6 Prozent im Schnitt für nächstes Jahr aus.
Die Volkswirte würden aber großes Vertrauen in die Effektivität der beschlossenen geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen setzen, was zu einem deutlichen Wachstum und einer V-förmigen Erholung im nächsten und übernächsten Jahr führen sollte. Nur langsam sollen sich dabei die Unternehmensgewinne stabilisieren können: Während man dieses Jahr mit einem Einbruch um 14,8 Prozent rechnet, geht man im nächsten Jahr von einem 3,2 prozentigen Wachstum aus.
US-Finanzminister: Wirtschaft kann Fuß fassen...
US-Finanzminister Paul O'Neill sieht in mehreren Sektoren eine wieder ansteigende Aktivität der Konsumenten.
"Wir sehen konkrete Signale dass wir mit der Wirtschaft wieder Fuß fassen," so O'Neill.
Er weist darauf hin, dass die"Konsumenten wieder in die Läden zum Einkaufen gehen, Flugzeuge verstärkt nutzen, und es gibt Käufer für"big ticket" Güter wie PKWs."
Der Minister ist sich sicher, dass die USA als eine Folge der Anschläge negatives Wirtschaftswachstum im dritten Quartal erleiden werden.
Darüber hinaus geht man trotz der Hilfsprogramme der Regierung von einer weiter ansteigenden Arbeitslosenquote aus.
Fitch: Parallelen zur 92er Rezession
Die internationale Ratingagentur Fitch zeigte, dass die 100 führenden US-Unternehmen sich aktuell in einer deutlich stärkeren Position befänden als dies in der letzten Rezession Anfang der 90er Jahre der Fall gewesen sei. Zwar seien momentan die Verschuldungsniveaus und die Fremdfinanzierungsquoten höher als vor knapp 10 Jahren, doch sei dies angesichts der niedrigen Zinsen keine allzu große Belastung für die Unternehmen.
Fitch attestierte der FED und der US-Regierung, mit ihrer expansiven Geld- und Fiskalpolitik genau das richtige zu tun. Man habe anscheinend aus den Fehlern der letzten Rezession, als Liquiditätsschwierigkeiten aufgrund sehr hoher Zinssätze die Unternehmen bedrängt hatten, gelernt. Während die Finanzierungszinssätze in der letzten Rezession bei über 10 Prozent gelegen hätten, seien sie im Jahr 2000 auf einem Niveau von 7 Prozent gewesen.
Robertson Stephens: EMC hohes Abwärtspotential?
Die Investmentbank Robertson Stephens ist der Meinung, dass EMC`s in der nächsten Zeit hohem Druck ausgesetzt sein könnte, da sich die Margen verringern und auch der Performance Vorsprung der Produkte schmelze. Die Investmentbank beziffert das mögliche Abwärtspotential anhand eines Multiple Vergleichs auf 30 Prozent vom derzeitigen Stand aus.
Die Prognose für das dritte Quartal wird von 6 Cents auf 11 Cents Verlust ausgeweitet, für 2001 von 17 Cents auf 6 Cents Gewinn und für 2002 von 24 Cents Gewinn auf 10 Cents Verlust abgeändert.
Fed St. Louis: Rezession ja oder nein?
Die USA könnten einer Rezession entgehen, aber der kurzfristige Ausblick ist für die Wirtschaft extrem schwach. Dieser Meinung ist der Präsident der Zentralbank des US-Bundesstaates St. Louis, William Poole.
Ein Monat nach dem Anschlag auf die USA sind die Analysten der Meinung, dass im dritten Quartal ein Rückgang des BIP zu beobachten war, allerdings sei im vierten Quartal wieder mit einem Anstieg zu rechnen.
"Wird das vierte Quartal in negativen Terrain stehen?" so Poole."Ich weis es nicht. Ich glaube wirklich nicht, dass es bereits feststeht, dass wir uns in einem negativem Terrain befinden. Werde ich überrascht sein, wenn es negativ sein wird? Nein. Werde ich überrascht sein, wenn es positiv ist? Nein."
Morgan Stanley: Semis"übergewichten"
Mark Edelstone aus dem renommierten Investmenthaus Morgan Stanley hat in der jüngsten Zeit eine positivere Einstellung den Halbleiter-Aktien gegenüber eingenommen. Er empfiehlt den Investoren daher, den Sektor überzugewichten.
Edelstone nennt für seine Meinungsänderung drei Gründe: Das bessere Sentiment der Investoren, die niedrigen Bewertungen und die Annahme, dass das gesamte Segment einen Boden ausbildet.
Zu den Favoriten des Analysten gehören ARM Holdings, Broadcom, Microchip Technologies, National Semiconductor, NVidia, Qualcomm, Silicon Laborities, STMicroelectronics, Texas Instruments und Xilinx.
Schoendorf: Crash geht in nächste Runde
Der Wagniskapitalgeber Joe Schoendorf von Accel Partners, die mehr als 3 Milliarden $ in mehreren Fonds aufgelegt hat, erwartet einen fortgesetzten Nasdaq-Shakeout und weitere Bullenfallen für Investoren, die auf hohen Cashreserven sitzen und Geld nach einer kleinen Rallye in die Märkte feuern."Ich wünschte, ich könnte sagen, dass der Crash an den Märkten vorüber sei, aber das ist nicht der Fall", erklärte der Experte, der 18 Jahre bei Hewlett Packard gearbeitet hat, am Dienstag in Rom. Auch für die Venture Capital Unternehmen werde es noch sehr ernst werden, nur die Stärksten würden überleben können:"Wir werden auch im VC-Markt einen Shakeout erleben, wie wir ihn noch nie gesehen haben", so seine Worte. Dabei werde es auch einige große Unternehmen erwischen, glaubt Schoendorf, niemand sei vor dem größten Wirtschaftscrash seit sehr langer Zeit gefeit. Insbesondere würden aber kleine und mittelgroße Unternehmen von der Shakeoutwelle erfasst werden, meinte er auf der in Rom unter strengen Sicherheitsvorkehrungen abgehaltenen Konferenz.
Strong Buy-Ratings - die wichtigsten der vergangenen Woche im Überblick
Robertson Stephens stuft die Netzwerkunternehmen Riverstone Networks, Enterasys, Extreme und Foundry Networks von Buy auf Strong Buy auf. Zu ausgeprägter Pessimismus habe bei den angeführten Netzwerkunternehmen eine Kaufgelegenheit entstehen lassen.
First Union stuft Qualcomm weiterhin mit Strong Buy und Kursziel $90 ein (siehe auch BoerseGo US-Markt News).
Warren Buffet`s Berkshire Hathaway wird durch Morgan Stanley von Market Outperform auf Strong Buy aufgestuft. Die hohe Liquidität wird hervorgehoben.
Juniper Networks - 10$ Kursziel
Dresdner Kleinwort Wasserstein wiederholen das HOLD Rating für die Aktien von Juniper Networks (JNPR). Kursziel 10 $
Im Gegensatz hierzu vergaben zwei Analysten folgende Ratings für Juniper:
Robertson Stephens bewertet Juniper Networks erneut mit Strong Buy und Kursziel $22.
Needham bewertet Juniper weiterhin mit Strong Buy und Kursziel $28.
Insiderhandel - die Woche im Überblick
Insiderverkauf bei Pharma-Konzern
Vize Chairman John Niblack von Pfizer beantragte den Verkauf von 60.000 Aktien, Direktor Williams Steere beantragte bei der SEC separat den Verkauf von 167.760 Pfizer Aktien. Beide Aktienpakete repräsentieren einen Wert von $9,1 Millionen.
Umfangreicher Insider-Kauf im Tech-Sektor
Marc Andreessen, Chairman von Loudcloud, kaufte von September bis Oktober weitere 438.000 Aktien des eigenen Unternehmens am offenen Markt. Im Juni hatte er bereits 1 Mio. Aktien am Markt aufgekauft.
Motorola stößt Beteiligung ab
Motorola gibt bekannt seinen verbleibenden Anteil an dem spanischen Telekom-Unternehmen Telefonica verkauft zu haben, um einen Teil der eigenen $2 Mrd. Schuldenlast abzutragen.
Softbank verkauft Yahoo Aktien
Wie die amerikanische Börsenaufsicht SEC heute in einem Bericht mitteilte, hat ein Großaktionär des Internetportals Yahoo!, Softbank America im September 4.959.423 Aktien von Yahoo! verkauft. Nach dem Bericht verkaufte die Tochter der japanischen Internetmacht Softbank Corp. die Aktien zu einem Preis um 11$. Zuletzt konnten Yahoo!-Aktien fast 8% auf 10,96$ zulegen. Den Tiefstkurs erreichten die Aktien am 26.09. bei einem Kurs von 8,11$.
Unternehmen mit erstem Insiderkauf nach 6 Monaten
Bei Compuware haben der CEO, ein Direktor und ein weiteres Vorstandsmitglied am 16.8. den Kauf von insg. 65.000 Aktien des eigenen Unternehmens beantragt.
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