- USA setzen Bombardierung Kabuls fort - Sascha, 17.10.2001, 07:23
USA setzen Bombardierung Kabuls fort
Heute 04:15 Uhr
<font size=5>FOKUS 2 - USA setzen Bombardierung Kabuls fort </font>
(neu:"Bild"-Bericht zu Truppenanforderung, US-Evakuierungen)
Kabul, 17. Okt (Reuters) - <font color="#FF0000">Die USA haben in der Nacht zum Mittwoch ihre Angriffe auf die afghanische Hauptstadt Kabul mit unverminderter Härte fortgesetzt</font>. Augenzeugen berichteten, ein Kampfflugzeug habe mindestens zwei Bomben abgeworfen, die im Zentrum eingeschlagen seien. Später seien noch drei Explosionen zu hören gewesen. Die US-Armee räumte ein, dass sie am Dienstag versehentlich auch ein vom Roten Kreuz genutztes Lagerhaus in Kabul bombardiert habe. Im Kampf gegen den Terrorismus haben die USA einem Pressebericht zufolge <font color="#FF0000">nunmehr Bundeswehrexperten zur Abwehr atomarer, biologischer und chemischer Angriffe angefordert</font>. Im Zusammenhang mit den in den USA aufgetreten Milzbrandfällen wurden Teile eines Bürogebäudes des US-Senats in Washington evakuiert.
Über die genauen Ziele der Angriffe auf Kabul wurde nichts bekannt, da über die Hauptstadt eine nächtliche Ausgangssperre verhängt wurde. Die in Afghanistan herrschenden Taliban hätten kein Luftabwehrfeuer gegen die Angriffe eingesetzt, die bereits nach Einbruch der Dunkelheit begonnen hätten, sagten Augenzeugen.
Die USA hatten bereits im Laufe des Dienstags die afghanische Hauptstadt unter heftigen Beschuss genommen. Dabei war auch ein Lagerhaus des Roten Kreuzes getroffen worden. Das US-Verteidigungsministerium teilte in Washington mit, der Beschuss sei versehentlich erfolgt. US-Kampfflugzeuge hätten Lagerstätten in Kabul angegriffen, in denen die Taliban Militärgerät horteten. Die US-Streitkräfte hätten jedoch nicht gewusst, dass das Rote Kreuz eines oder mehrere dieser Lager nutze. Berichten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) zufolge seien Weizenvorräte sowie humanitäre Hilfsgüter zerstört worden. Zudem sei ein afghanischer Wachmann verletzt worden.
Der katarische Sender El Dschasira meldete unter Berufung auf die Taliban, am selben Tag sei auch ein Krankenhaus in der Taliban-Hochburg Kandahar im SĂĽden Afghanistans bei US-Angriffen getroffen worden. Dabei seien fĂĽnf Menschen ums Leben gekommen.
Die US-Armee erklärte, sie habe bei den von Großbritannien unterstützten Angriffen auf Ziele in Afghanistan seit dem 07. Oktober <font color="#FF0000">weit über 2000 Bomben über dem zentralasiatischen Land abgeworfen</font>. Sie bestätigte zudem, dass sie auch Truppen der Taliban außerhalb Kabuls bombardiere, die im Bürgerkrieg gegen die oppositionelle Nordallianz Vorstöße auf die Hauptstadt abwehren sollen. US-Kampfflugzeuge hätten ferner Taliban-Soldaten an dem strategisch wichtigen Straßenkreuz in der im Norden Afghanistans gelegenen Stadt Masar-i-Scharif angegriffen, sagte ein Armeesprecher. Das US-Bombardement habe die Nordallianz zu einem Vorstoß auf die Stadt genutzt. <font color="#FF0000">Sie stehe nun rund zehn Kilometer vor Masar-i-Scharif</font>.
<font color="#FF0000">Im Kampf gegen den Terrorismus haben die USA nach einem Bericht der"Bild"-Zeitung unter anderem Bundeswehrexperten mit dem Schutzpanzer Spürfuchs zur Abwehr atomarer, biologischer und chemischer Angriffe angefordert</font>. Das Blatt meldete vorab aus seiner Mittwochausgabe, zudem seien Sanitätssoldaten angefordert worden. Darüber habe Bundeskanzler Gerhard Schröder die Partei- und Fraktionschefs streng vertraulich unterrichtet. Die Einheiten sollen der"Bild"-Zeitung zufolge in"Mittelasien" eingesetzt werden. Das Bundeskanzleramt äußerte sich zunächst nicht zu dem Bericht. <font color="#FF0000">Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hatte am Dienstag gesagt, er rechne damit, dass Deutschland den USA schon bald umfangreichere militärische Hilfe leisten werde</font>.
Die USA bombardieren mit britischer Hilfe Ziele der Taliban und der Organisation des Islamisten Osama Bin Laden in Afghanistan. Die Taliban weigern sich, Bin Laden auszuliefern, den die USA für die Anschläge am 11. September in New York und Washington verantwortlich machen.
Die US-Bundespolizei FBI teilte mit, sie habe keine direkte Verbindung zwischen den in den USA aufgetretenen Fällen von Milzbrand (Anthrax)und Bin Laden feststellen können, schließe diese aber nicht aus. Auf den mit Milzbranderregern verseuchten Briefen, die in New York, Washington D.C. und Florida gefunden wurden, sei eine Ähnlichkeit der Handschriften festgestellt worden. Ein Fotoreporter in Florida war Anfang des Monats an Lungenmilzbrand gestorben. Einer seiner Mitarbeiter wird mit Verdacht auf Lungenmilzbrand derzeit in einem Krankenhaus in Miami behandelt. Zwei weitere Amerikaner sind mit der weniger gefährlichen Anthrax-Form Hautmilzbrand infiziert. Auch der Inhalt einer Sendung an den Chef der demokratischen Fraktion im US-Senat in Washington, Tom Daschle, wies den Anthrax-Erreger auf. 40 bis 50 Personen in Washington wurden vorsorglich mit Antibiotika behandelt. Zudem wurde ein Bürogebäude des Senats geschlossen, um die Belüftungsanlage auf Anthrax-Sporen zu überprüfen. Im US-Weltraumzentrum in Cape Canaveral wurde ein Gebäude evakuiert, nachdem Umschläge mit einem verdächtigen weißen Pulver aufgetaucht waren.
bek
Quelle: http://www.sharper.de[/b]
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