- Lohnforderungen verschärfen Krise / zur Diskussion - Sascha, 19.10.2001, 20:31
Lohnforderungen verschärfen Krise / zur Diskussion
19.10.2001
<font size=5>Lohnforderungen verschärfen Krise </font>
Die Deutsche Lufthansa überlegt, jede vierte oder fünfte Stelle abzubauen. Bei der Commerzbank muss jeder elfte Mitarbeiter gehen. In der Bauwirtschaft sind 100.000 Arbeitsplätze in Gefahr. Doch die Gewerkschaften fordern munter deutlich höhere Löhne. [/b]
Stefanie Burgmaier
Hubertus Schmoldt, Chef der Industriegewerkschaft Begbau, Chemie und Energie, verlangt"deutliche Einkommenszuwächse". Klaus Wiesehügel, Chef der IG Bau, prophezeit eine"knüppelharte" Tarifrunde. Jürgen Peters, Vize der IG Metall, lehnt eine Fortsetzung der moderaten Tarifpolitik ab.
Was denken sich die Herren eigentlich bei solchen Vorschlägen? Die Weltwirtschaft schliddert nach den Terroranschlägen in den USA in eine Krise und die Gewerkschafter fordern munter drauf los, als ob nichts geschehen sei.
Wollen sie die Zahl der Arbeitslosen weiter in die Höhe treiben? Doch diese Frage stellen sich die Gewerkschafter nicht. In ihrem Fokus stehen vor allem die Mitglieder. Die letzten Arbeitnehmer, die noch organisiert sind, messen die Leistung ihrer Gewerkschaft vor allem an den erreichten Lohnsteigerungen. Doch darauf dürfen sich die Funktionäre nicht einlassen.
Theorie ist nur auf den ersten Blick plausibel
Die Gewerkschaftsspitzen bauen sich denn auch eine eigene Theorie zusammen, warum jetzt Lohnsteigerungen wichtig sind. Sie wollen durch höhere Löhne die Konsumausgaben der privaten Haushalte steigern. Das scheint auf den ersten Blick plausibel.
Doch darin liegt ein Denkfehler. Denn unter dem Strich wird der private Konsum keinesfalls steigen. Die Arbeitnehmer, die mehr Lohn erhalten, geben zwar mehr aus. Aber die Arbeitnehmer, die aufgrund der Lohnpolitik ihren Job verlieren, geben weniger aus. Und eine hohe Arbeitslosenquote drückt die Stimmung insgesamt. Steigt die Zahl der Arbeitslosen, steigt die Sparquote und damit sinken die Konsumausgaben.
Am Ende sind diejenigen, die ihren Arbeitsplatz behalten, die Gewinner. Die Arbeitslosen und die Wirtschaft insgesamt verlieren. Daran sollten die Gewerkschafter denken, bevor sie ihre Lohnforderung öffentlich machen.
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