- BERICHT VON DER TAGUNG..... - JÜKÜ, 20.10.2001, 18:02
- Re: BERICHT VON DER TAGUNG..... / Sorry, hier der Text..... - JÜKÜ, 20.10.2001, 18:04
- Re: BERICHT VON DER TAGUNG..... / Sorry, hier der Text..... / Nachtrag - JÜKÜ, 20.10.2001, 18:19
- Re: BERICHT VON DER TAGUNG..... / Sorry, hier der Text..... / Nachtrag - Toni, 20.10.2001, 19:32
- Re: BERICHT VON DER TAGUNG..... / Sorry, hier der Text..... / Nachtrag - JÜKÜ, 20.10.2001, 18:19
- Re: BERICHT VON DER TAGUNG..... / Sorry, hier der Text..... - JÜKÜ, 20.10.2001, 18:04
Re: BERICHT VON DER TAGUNG..... / Sorry, hier der Text.....
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Unter der vom Elliott-Wave-Spezialisten Jürgen Küßner betriebenen Internet-Adresse www.elliott-wave.de findet sich neben Elliott-Analysen auch ein Diskussionsforum, dessen Teilnehmer eine verschworene Gemeinde darstellen. Unter der Regie von Herrn Küßner wird dort über Gott und die Welt kontrovers und fundiert diskutiert. Hervorgegangen aus dieser Community-Idee ist eine Tagung, welche am 6. und 7. Oktober 2001 zum zweiten Mal stattfand. Stand die erste Tagung noch ganz unter dem Thema Elliott-Wave, so war diese zweite Tagung dem Thema Gold gewidmet, einem Dauerthema des Forums. Philipp Steinhauer nahm für GSC Research an dieser Tagung in Friedrichsroda bei Eisenach teil und erstellte den folgenden Bericht.
Obwohl die Tagung mehr oder weniger eine private Veranstaltung war, gelang es Herrn Küßner, diese äußerst professionell zu gestalten und auch prominente Referenten zu gewinnen, so Martin Siegel, welcher seit 1988 einen Goldminenaktien-Brief herausgibt. Dieser will nun mit der von ihm initiierten Gold + Grund AG mit Investments in Gold und Immobilien von der sich abzeichnenden Renaissance der Sachwerte profitieren.
Seinen Informationen nach würde allein durch den Verbrauch der Schmuckindustrie eine Angebotslücke von etwa 1.000 Tonnen Gold jährlich entstehen, welche nur durch Vorwärtsverkäufe von Minen und Goldverleih-Geschäfte der Notenbanken ausgeglichen werden kann. Nach Herrn Siegels Meinung ist die Marke von 290 Dollar pro Unze eine ganz wichtige, denn wenn diese fallen würde, dann könne es keinen Marktausgleich unter 600 Dollar mehr geben. Aus dieser Tatsache heraus sehe er immenses Potenzial für den Goldpreis.
Bei der Anlage in Goldminenaktien solle man beachten, ob diese Minen starke Vorwärtsverkäufe getätigt haben, so dass ein Profit aus steigenden Goldpreisen abgefangen würde. Dies sei besonders bei australischen Werten der Fall. Als Anlagetip für konservative Anleger nannte er Harmony und Anglo Gold, für spekulativere Naturen Durban Deep. Aufgrund der aktuellen politischen Situation solle man jedoch bedenken, dass der Goldpreis bei Spannungen zwischen Indien und Pakistan unter Druck geraten könnte, da dies beides starke Nachfrageländer nach Gold sind.
Danach sprach Dr. Robert Ivancic als Psychologe über die Börsenpsychologie im Zusammenhang mit Gold. So sei Gold für die bundesdeutsche Bevölkerung nach wie vor wichtig, die Mehrheit wolle nicht, dass die Bundesbank ihre Goldreserven verkauft. Gold sei schon in der Antike im Gegensatz zu anderen Edelmetallen ein Wert gewesen. In der Sprache sei Gold stets positiv belegt, was bei Geld nicht der Fall sei. Auch in der Traumdeutung und in Märchen sei dies der Fall. Dies sei allerdings bei indianischen Kulturen anders gewesen, denn hier hatte Gold einen anderen Stellenwert.
Tobias Schulze, zusammen mit Herrn Küßner Herausgeber des Buchs"Umbruch", sprach über Tradinggesichtspunkte. Er zeigte die aktuelle Ausgabe des Magazins"Der Aktionär" mit dem Titel"Historische Kaufchance" und fragte plakativ, ob man derzeit tatsächlich eine historische Kaufchance hat. Seiner Meinung nach sei dies bei einem KGV des S&P von 30 nicht der Fall. Die Anleger sollten sich vielmehr fragen, ob man das Spiel einfach nur mitspielen will oder ob man gewinnen will. In diesem Zusammenhang sei die richtige Stop-Loss-Strategie ganz wichtig, denn je größer die Verluste werden, desto überproportionaler muss der Gewinn sein, um die Verluste auszugleichen. Insofern sei die Verlustbegrenzung ganz wichtig.
Als Nächster sprach Herr Küßner in seinem Vortrag über Elliott-Wellen. Hier seien die Muster, Proportionen und die Zeit wichtig. Ein Impuls müsse immer fünf Wellen mit drei Gegenbewegungen haben, die Proportionen leiten sich aus dem goldenen Schnitt ab. Einem fünfwelligen Impuls folge eine dreiwellige Gegenreaktion. Derzeit befinde man sich beim Gold in einer Welle 4, welche den Goldpreis bis auf unter 200 Dollar führen könnte. Eine folgende Welle 5 könnte dann den Goldpreis bis auf 3.000 Dollar bringen. Der Dow Jones-Index hingegen habe einen fünfwelligen Trend seit 1932 ausgebildet, nun könnte dieser in einer Abwärtsreaktion bis auf 400 Punkte fallen. Als"Schmankerl" holte Herr Küßner einen Chart mit Aktienkursen seit 1700 hervor, und auch hiernach befinde man sich auf der Spitze der Welle 5."Das schwierigste an den Elliott-Wellen ist zu glauben, was man sieht", so das Resümee von Herrn Küßner.
Mit Manfred Zimmel sprach ein Börsenastrologe über Gold aus Sicht der Metaphysik, der Homöopathie und der Astrologie. Gold könne nach der Theorie nur durch eine Supernova entstehen, somit erinnere Gold an die Unsterblichkeit des Menschen. In der Homöopathie weise das"Aurum metallicum" das Persönlichkeitsprofil des pflichtbewussten, leistungsstarken, moralischen, gewissenhaften und verantwortungsbewussten Menschen auf. Dieser neige zum Perfektionismus, sei oft pessimistisch, habe ein schwaches Selbstwertgefühl und sei materialistisch mit einem Streben nach Macht, Geld und Karriere. Aurum metallicum setze man ein beim Nichthinwegkommen über Verluste, bei Niederlagen und Herzbeschwerden und Depressionen.
Der Star der Tagung war ganz unzweifelhaft Dr. Paul C. Martin, seines Zeichens promovierter Historiker, Redakteur der Bild-Zeitung und nach eigener Aussage Schüler Milton Friedmanns. Dr. Martin ist den Forumsmitgliedern unter seinem Namen"dottore" bestens bekannt für seine kontroversen Beiträge, und so verwunderte es nicht, dass er in seinem dreiteiligen Vortrag ausführlich auf das"Gewaltmetall Gold" einging, ganz im Gegensatz zu den anderen Referenten, welche immer den friedlichen Charakter von Gold herausstrichen. Seit alters her sei Gold für Waffen verwendet worden, so Dr. Martin. Gold könne sowohl bei einer Supernova entstehen, als auch beim Platzen eines roten Riesen. Bei der Entstehung der Erde hat Gold nach Meinung von Dr. Martin auf der Erde nicht existiert, es müsse durch eine Sternenkollision oder Ähnliches auf die Erde gekommen sein. Gold sei das erste Metall gewesen, mit dem Menschen in Berührung gekommen sind.
Neben der Waffenherstellung habe man für die Entlohnung der Soldaten in der Antike Gold verwendet, allgemeines Zahlungsmittel sei es jedoch nicht gewesen. Es sei nie Tauschmittel oder Tauschgegenstand gewesen, alle gefundenen Münzen würden ausschließlich Kriegssymbole tragen. Seiner Meinung nach kann auch ein kommender Weltkrieg nur durch Edelmetalle finanziert werden, und jeder, der sich mit Edelmetallen eindeckt, könne in solch einem Szenario zum potenziellen Staatsfeind werden, und schon bald könne der Besitz von Gold verboten werden.
Mit Herrn Tinnemann hatte Herr Küßner einen streitbaren Floristen eingeladen. Nach eigener Aussage beschäftigt sich dieser seit über 30 Jahren mit dem Thema Geldwertstabilität. Er zeigte anhand von Charts auf, dass die bisherige exponentielle Staatsverschuldung Deutschlands früher oder später zum Ruin führen wird. Gleichzeitig mit der Zinslast sei die Arbeitslosigkeit gestiegen. Seiner Meinung nach kommt es wohl durch eine Währungsreform zur Beseitigung dieses Problems.
Einen Vertreter der Freigeld-Idee hatte Herr Küßner mit Günter Hannich geladen. Dieser verdeutlichte am Beispiel des"Josephspfennigs" (wäre ein Pfennig im Jahre Null mit 5 Prozent jährlicher Verzinsung angelegt worden, hätte dies dazu geführt, dass aus diesem Betrag bis heute das Äquivalent von Millionen von Erden aus Gold geworden wäre), dass alles exponentiell Anwachsende etwas Krankhaftes und Selbstzerstörerisches hat. Die Natur kenne exponentielles Wachstum nur von Krebsgeschwüren, und nicht umsonst gebe es das Sprichwort, dass Bäume nicht in den Himmel wachsen.
Die Staatsverschuldung weise exponentielle Züge auf, ebenso die Unternehmensverschuldung, welche sogar doppelt so schnell wachse. Insgesamt wachse die Verschuldung zweieinhalb mal so schnell wie das Bruttosozialprodukt. Eine hohe Verschuldung habe in der Vergangenheit immer zu Umstürzen geführt, Beispiele hierfür seien die französische Revolution oder der erste Weltkrieg. Seiner Meinung nach kann die Lösung des Zinsproblems nur darin bestehen, zinsloses Freigeld einzuführen, wie es erfolgreich in einigen Städten nach dem ersten Weltkrieg geschehen ist.
Reinhard Deutsch, Autor des Buchs"Die Geldfalle", stellte das Silber als interessante Anlagealternative zum Gold vor. Ausschlag gebend hierfür sei neben dem niedrigen Silberkurs, welcher sich durch des besonders niedrige Verhältnis von Silber zu Gold sogar als noch niedriger als der Goldpreis herausstellt, auch das Investment von Anlegern wie George Sorros, Bill Gates und Warren Buffet in Silber. Herr Deutsch vertrat die Meinung, dass auch Silber wieder zu Geld wird. Nun befänden sich China und Indien auf der Schwelle des Eintritts in den Kapitalismus, und dort haben Gold und Silber nun eine reale Chance. Im Osten habe Silber immer einen hohen Stellenwert gehabt, im Westen sei dies Gold gewesen. So sei es zu einem Abfluss von Gold nach Osten gekommen.
Des Weiteren erläuterte Johann Saiger, Herausgeber des"Midas Investment Reports" sowie von"Der Goldbrief & Goldminen-Spiegel", dass sich die Finanzmärkte in Wellen bewegen. In den 70er Jahren sei es zu einem Aufwärtsimpuls von Gold und Silber gekommen, in den 80er Jahren habe es im japanischen Nikkei einen immensen Anstieg gegeben, und in den 90er Jahren habe der Nasdaq stark ansteigen können. Die Inflation verlaufe in 30-Jahres-Wellen, und in den Hochzeiten der Inflation gebe es häufig Krieg. Dabei stünden die Republikaner in Amerika für Inflationspolitik, wie Herr Saiger anhand von Schaubildern aufzeigte.
Krieg habe in den USA immer für einen Wirtschaftsaufschwung gesorgt, so habe sich das Bruttosozialprodukt im ersten Weltkrieg in den USA verdoppelt, im zweiten sei es gar noch stärker angestiegen, und die Arbeitslosenquote sank von 25 auf 1,2 Prozent. Auch wenn derzeit alles auf deflationäre Tendenzen hinweist, so sei es keineswegs ausgeschlossen, dass es schon im nächsten Jahr ein erstes markantes Inflationshoch geben wird. Indiz hierfür sei unter anderem der starke Anstieg der Geldmenge M1. In Inflationszeiten sei Gold das ideale Anlagemedium.
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