- US: Langfristige Geldmengenzahlen - Dimi, 20.10.2001, 21:53
- Re: US: Langfristige Geldmengenzahlen - Korrektur - Dimi, 20.10.2001, 22:25
- Format: JJJJMM, und nach dem Komma Mrd $? (owT) - Heller, 20.10.2001, 22:35
- Re: Format: JJJJMM, und nach dem Komma Mrd $? - Dimi, 20.10.2001, 22:43
- Re: Format: JJJJMM, und nach dem Komma Mrd $? - Dimi, 20.10.2001, 22:45
- Re: Format: JJJJMM, und nach dem Komma Mrd $? - Dimi, 20.10.2001, 22:43
- Format: JJJJMM, und nach dem Komma Mrd $? (owT) - Heller, 20.10.2001, 22:35
- Re: US: Langfristige Geldmengenzahlen - Oldy, 21.10.2001, 02:42
- Re: Fragen an den Freiwirt - Caspar, 21.10.2001, 04:55
- Re: Fragen an den Freiwirt - Oldy, 21.10.2001, 06:35
- Re: souveräne Reaktion, Hut ab! - Caspar, 21.10.2001, 12:46
- Re: souveräne Reaktion, Hut ab! / Hut wieder auf..... - JüKü, 21.10.2001, 14:01
- Re: souveräne Reaktion, Hut ab! - Caspar, 21.10.2001, 12:46
- Re: Fragen an den Freiwirt - Oldy, 21.10.2001, 06:35
- Re: US: Langfristige Geldmengenzahlen - Oldy - Dimi, 21.10.2001, 13:20
- Re: Fragen an den Freiwirt - Caspar, 21.10.2001, 04:55
- Re: US: Langfristige Geldmengenzahlen - Korrektur - Dimi, 20.10.2001, 22:25
Re: Fragen an den Freiwirt
>Anscheinend will jeder nur die Hoffnungslosigkeit eines ausweglosen Systems sehen und deshalb tut ihr ihm leid - dem Oldy
Hallo Oldy,
ich habe mal ein paar Fragen. Der Ansatz mit dem Freigeld ist ja in der Tat perfekt -- wenn man davon ausgeht, dass alle Wirtschaft auf Tauschen beruht. Was macht Dich so sicher, dass das stimmt? Es mag ja mit der Alltagserfahrung übereinstimmen: man geht zum Bäcker und holt Brötchen und"tauscht" gegen ein Fünfmarkstück. Dann kauft man noch eine Zeitung und tauscht gegen ein Eine-Markstück. Ok.
Aber auf diese Weise arbeiten grosse Erzeuger oder Händler nicht. Wenn die Geschäfte gut gehen und Preise und Nachfrage steigen, dann wollen sie sofort ihr Geschäft ausweiten. Sie bestellen bei Ihrem Lieferanten und sagen gleich, dass sie erst später bezahlen wollen, aber die Geschäfte liefen so gut, die Ware sei sowieso sofort weg. Der Lieferant glaubt ihm (Gläubiger) und liefert. Allerdings zieht er auch einen Wechsel auf den Händler, um die Sache formal sicher zu machen. Der Händler verkauft wirklich gut und zahlt pünktlich.
Das erste Beispiel ist ein Zug-um-Zug-Geschäft, und es sieht aus wie ein Austausch. Das zweite ist ein Geschäft mit Finanzierung. Die Frage ist nun: wenn man keinen Zins hat, dann machen beide Geschäfte keinen Unterschied, obwohl der Lieferant auf Vertrauen liefert, und der Zeitungsmann sofort sein Geld erhält.
-Kann das sein?
Der Lieferant auf Kredit steht doch eindeutig schlechter da, oder nicht? Er hat nichts, keine Ware und kein Geld, kann nur den Wechsel verkaufen (zu wieviel Diskont eigentlich? Bekommt er 102% von der Wechselsumme?).
-Oder soll er etwa nicht auf Kredit Ware bestellen?
Dann steigen fĂĽr die Verbraucher die Preise erstmal noch weiter. So tut er was fĂĽr sich selbst und senkt im Grossen aber (tendenziell) die Preis -- und tut so etwas fĂĽr die Kunden.
Ein andere Frage lautet aber auch noch: wieso sind die Freigeldscheine etwas Wert? Alles andere Geld ist besichert, und hier ist es egal, ob mit Gold oder mit Staatstiteln. Freigeld soll ja in einem"Reichswährungsamt" nur mit"Presse und Ofen" verwaltet werden. Kein funktionierendes Geld ist jemals ohne Deckung gewesen. Auch wenn man die Deckung für zum Beispiel D-Mark nicht bei der Bundesbank holen kann -- man kann sie doch immer am Markt dafür kaufen. Und wenn der Kurs der Bundesanleihen stark fällt, dann müssen mehr Sicherheiten her für die selbe Kreditsumme (d.h. weniger Noten im Umlauf oder mehr Titel hinterlegt), und so gleicht sichs aus. Der Sinn ist ja, dass man sich im Zweifel *irgendwo* schadlos halten kann und seine Schein gegen etwas eintauscht, dem man traut.
-Wieso braucht das Freigeld das nicht?
-Und wenn es das braucht, wer liefert die Werte ein?
Sie sind dann ja erstmal festgelegt (verpfändet) -- dafür wird sonst der Zins gezahlt.
Du solltest zumindest diese Fragen überzeugend beantworten können. Im letzter Konsequenz kommen ja Debitismus/Eigentumstheorie mit einem ähnlichen Ergebnis hervor: die Zinsen sind zu hoch. Die einen (dottore mit seinem Debitismus) erklären das mit mit einer übermässigen und langfristig immer wachsenden Beanspruchung des Kapitalmarktes durch einen Teilnehmer (Staat), der nicht den Regeln der Wirtschaft unterworfen ist, die Freiwirte sagen einfach Zinsen sind nicht statthaft. Aber ohne Zinsen sind kommen eben die oben genannten Fragen auf.
Also, sobald man nicht nur Zug-um-Zug-Geschäfte betrachtet kommt man in Bedrängnis als Freiwirt. Zumindest habe ich an der Stelle das Modell (für mich) gekippt. Klar sollten Zinsen niedriger sein -- das wollen auch die meisten Unternehmer. Aber haben sie nicht einen Sinn, auch wenn man den nicht in mainstream-Büchern zum Thema Zinsen nachlesen kann?
Gruss,
-caspar
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