- Bitte um Kommentar - ist die Lage wirklich so schlimm? - Mundus, 20.10.2001, 20:54
- Re: Was geschah nach dem 11. 9. 01 (als OPTIK)? Veruntreuung wurde erlaubt! - dottore, 21.10.2001, 12:14
- Re: Was geschah nach dem 11. 9. 01 (als OPTIK)? Veruntreuung wurde erlaubt! - JeFra, 21.10.2001, 12:37
- Re: Was geschah nach dem 11. 9. 01 (als OPTIK)? Veruntreuung wurde erlaubt! - Diogenes, 21.10.2001, 13:23
- Mir fehlen die Worte, mir fehlen die Worte (owT) - Diogenes, 21.10.2001, 13:25
- Re: Mir fehlen die Worte, mir fehlen die Worte (owT) - mir auch, aber.. - nereus, 21.10.2001, 14:00
- Re: Mir fehlen die Worte, mir fehlen die Worte (owT) - mir auch, aber.. - Diogenes, 21.10.2001, 14:22
- auf andere schießen mag ich nicht - so wichtig kann Gold nicht sein. - Stimmt! (owT) - nereus, 21.10.2001, 17:30
- Re: Mir fehlen die Worte, mir fehlen die Worte (owT) - mir auch, aber.. - Diogenes, 21.10.2001, 14:22
- Re: Mir fehlen die Worte, mir fehlen die Worte (owT) - mir auch, aber.. - nereus, 21.10.2001, 14:00
- Vielen Dank für die aufschlußreiche Antwort und noch einen schönen Abend!:-) (owT) - Mundus, 21.10.2001, 18:33
- Re: Was geschah nach dem 11. 9. 01 (als OPTIK)? Veruntreuung wurde erlaubt! - JeFra, 21.10.2001, 12:37
- Re: Bitte um Kommentar - Mein Senf ist gefragt? Aber gerne ;-) - Diogenes, 21.10.2001, 12:43
- Re: Was geschah nach dem 11. 9. 01 (als OPTIK)? Veruntreuung wurde erlaubt! - dottore, 21.10.2001, 12:14
Re: Bitte um Kommentar - Mein Senf ist gefragt? Aber gerne ;-)
Hallo Mundus,
Ich will mal einen groben Überblick versuchen, das Ganze ist leider nicht so einfach - es gibt der verschlungenen Pfade viele. ;-)
>Mich würde sehr interessieren, ob die Lage wirklich so kritisch ist und was das für die nahe Zukunft bedeutet.
Ich würde sagen, die Lage ist krisisch. Ansonsten hätte es weder solch drastische Zinssenkungen noch"Liquiditätsspritzen" gegeben.
Geldpolitik im allgemeinen
Inflation ist als ausweitung der Geldmenge definiert, deswegen sind Geldspritzen per Definition inflationär. Ob dies letztendlich eine erhöhung der Warenpreise bewirkt (= Warenpreisinflation) steht auf einem anderen Blatt.
Es hängt davon ab, was mit diesem „Geld“ gemacht wird:
- Werden damit bereits bestehene Forderungen bedient, dann verschwinded die „Liquidität“ sofort wieder. Ein Guthaben-Schuldenpaar wird aufgelöst. Somit kann das „Geld“ keine preissteigernde Wirkung entfalten, es wird lediglich der Liquiditätsdruck gemindert und damit einer Deflation entgegengewirkt
- Werden mit dem Geld zusätzliche Waren nachgefragt, dann haben wir eine Warenpreisinflation. Man kann zwar in sekundenschnelle ein paar Milliarden zaubern, aber zusätzliche Waren und die dafür notwendigen Rohstoffe heranzuschaffen geht nicht so schnell.
Ich würde meinen, momentan liegt die Gefahr eindeutig auf der deflationären Seite, weswegen ich ersteres annehme. Zweiteres wird (wahrscheinlich) erst dann eintreten, wenn der Liquiditätsbedarf zwecks Schuldentilgung gedeckt ist.
Dollar im besonderen
Daß der Dollar überbewertet ist, scheint sich langsam aber sicher herumzusprechen. Er verdankt diese Überbewertung im wesentlichen folgenden Faktoren:
- er ist Weltreservewährung Nummer eins.
- er gilt immer noch als Safe haven.
- die Hoffnung auf baldige Erholung von Wirtschaft und Börse ist noch weitgehend intakt - the good old bubbledays will return next quater ;-), Stichwort „Vertrauen“.
- es gibt keine wirkliche Alternative im Papierwährungsbereich (denket an Gold und Silber!!!)
- er ist für unser Währungssystem unverzichtbar, weswegen er von allen Notenbanken gestützt werden muß, solange es irgendwie geht. Dies vorallem durch fortgesetzte Goldpreismanipulation sowie Interventionen auf Devisenmärkten.
Sollte auch nur einer dieser Faktoren wegfallen, dann ist mit einem Absturz des Dollars zu rechnen. In der Folge würden sich Importe für die USA erheblich verteuern und eine saftige Steigerung bei den Warenpreisen wird fällig. Umgekehrt würde es für alle anderen (EU, Japan, China,...)schwierig werden in die USA zu exportieren, was Preisdruck zur Folge hätte.
Vorallem das Gelingen der Goldpreismanipulation ist von entscheidender Bedeutung. Ansonsten liese sich das Märchen von der hohen Produktivität (=angeblich hohe Realverzinsung) und vom starken Dollar nicht aufrecht erhalten. Die Zinsen würden zu steigen beginnen, die Kreditmaschienerie würde zum Stillstand kommen und das Finanzsystem (Schulden, Derivate) inclusive Dollar mit sich reißen.
>Ich danke auf alle Fälle für alle Kommentare, wünsche allen ein schönes geruhsames (Endzeit-/Übergangszeit-)wochenende und verbleibe
An den Weltuntergang glaube ich nicht. Es wird hart werden, das mit Sicherheit. Letzten endes müssen wir aber wirtschaften, um zu leben, es wird uns gar nichts übrig bleiben, als die Ärmel wieder hoch zu krempeln und in die Hände zu spucken.
>mit besten Grüßen
>Mundus
Gruß
Diogenes
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