- Analysten - die Woche im Rückblick - marsch, 23.10.2001, 13:47
Analysten - die Woche im Rückblick
Analysten - die Woche im Rückblick
US-Rezession doch nicht sicher?
Nach Meinung des FED Präsidenten von St.Louis, William Poole, sei der kurzfristige Ausblick der US-Wirtschaft weitgehend unsicher, so dass es nicht sicher sei ob die Rezession schon unabwendbar sei.
Er sagte, dass einige Analysten so sprechen würden, als ob eine Rezession schon sicher sei, doch dies sei eben nicht der Fall. Man sollte zwar nicht von solch einem Ergebnis überrascht sein, doch sollte man auch nicht überrascht sein wenn sich positives Wachstum im laufenden Quartal ergeben würde, so der FED Präsident weiter.
Es bestehe eben Unsicherheit über das Wachstum der US-Wirtschaft in den nächsten 6-12 Monaten. Das Wachstum könne zwischen moderat schlecht und moderat gut liegen. Man werde bei der FED weiter die Geldpolitik lockern, falls entsprechende Daten dies fordern würden. Jedoch werde man auch auf der anderen Seite aufpassen die Geldpolitik nicht zu übertreiben.
Zur Zeit gäbe es eine niedrige Inflation und auch die Erwartung dass dies so bleiben werde. Dabei werde die FED etwaige negative Auswirkungen auf die Inflation durch die fiskalpolitischen Stimulierungen durch die US-Regierung zu verhindern wissen. Des weiteren sagte er noch, dass Amerikaner historisch gesehen widerstandsfähig seien und das US-Bankensystem stark sei.
Fondsmanager auf Schnäppchenjagd
Die Fondsgesellschaft Janus Capital, die einst mit Aktien von Highflyern der Technologiebranche identifiziert wurde, hat sich einem weit weniger aggressiven Vorgehen verschrieben. Der neuen Anlagepolitik folgt der Fondsmanager des Janus-2 Fonds, John Schreiber, indem er seinem hat seinem Fonds u.a. Aktien wie Starwood Hotels & Resorts Worldwide und Motorola hinzufügte.
Er habe das Fondsvermögen so umverteilt, dass er nun in Bereichen investiert hätte, wo die Fundamentaldaten gut seien und sich verbessern würden, so der Manager weiter.
Eine der psychologischen Folgen der Anschläge sei das vermehrte Sicherheitsverlangen. Deswegen würden mehr Leute ein Handy zur Sicherheit kaufen. Dies habe ihn zu Motorola geführt. Zudem habe im Handy- und Wireless-Chip- Bereich der Lagerbestand seinen Höchststand erreicht. Außerdem habe sich die Bilanz- und Cashsituation des Unternehmen verbessert.
Ein weitere Kernposition des Fonds ist AOL-Time Warner, welches nach der Meinung des Managers ein gutes Beispiel für defensives Wachstum sei.
Der Janus-2 Fonds, der im Dezember 2000 aufgelegt wurde, hat derzeit ein Volumen von 363 Mio. US-$ und war Ende September im Jahresvergleich mit 29% im Minus.
Analysten zu Ebay Zahlen
Die Analystin Holly Becker von Lehman Brother sagte zu den Zahlen von EBay, dass das Quartalsergebnis sehr stark gewesen sei und in einigen Bereichen solides Wachstum aufgewiesen habe. Jedoch gäbe es nicht genügend gute News um die Aktien zu beflügeln. Die EBay Aktie steht vorbörslich mit rund 7% bei 54,75 US-$ im Minus.
Sanford Bernstein's Faye Landes meinte dazu, dass obwohl das Unternehmen die Prognosen für das vierte Quartal leicht angehoben habe, es im Conference Call verhaltene Bemerkungen über die weitere Geschäftsentwicklung gemacht habe. Hinsichtlich der Aktienbewertung sagte der Analyst, dass die Investoren aufgrund des nur moderaten Wachstums im Kerngeschäft etwas beunruhigt seien.
Analysten zu Microsoft Zahlen
Die Analysten sind zum größten Teil positiv gegenüber den Quartalszahlen von Microsoft eingestellt. So sprach Merrill Lynch's Henry Blodget davon, dass Microsoft in einem schwierigem Umfeld ein solides Quartal abgeliefert habe. Der Softwarekonzern verkrafte die derzeitige Lage der Wirtschaft besser als andere Techunternehmen, so Blodget weiter.
Lehman Brother's Michael Stanek erwartet, dass Microsoft durch Preisanstiege wegen der neuen Windows XP Produkte, sowie durch die Beiträge der Xbox stärker als der PC-Bereich wachsen werde.
Der Analyst Chris Galvin von JP Morgan wiederholte seine BUY Empfehlung für die Aktie von Microsoft.
Lehman: 20 potentielle Firmen für den S&P 500
Die Analysten der Investmentbank Lehman Brothers nennen 20 Unternehmen, die potentielle Neuaufnahmen für den S&P 500 sein könnten. Darüber hinaus gibt Lehman eine Liste aus, die 10 Unternehmen enthält, die potentielle Abgänger aus dem US-Standardindex sein könnten.
Zu den potentiellen neuen Unternehmen für den S&P 500 gehören laut Lehman der TV Investor Liberty Media, der Internet Auktions-Pionier eBay, das Biotech-Unternehmen Genzyme General und das Domain Registerunternehmen VeriSign.
Zwei Immobilien Investment Trusts, Equity Residential Properties und Simon Property Group, waren ebenfalls in der Liste vorzufinden.
Die Aktien wurden aufgrund ihres Marktwertes ausgesucht. Darüber hinaus wurden die Kriterien von S&P hinzugezogen wie die Liquidität der Aktien an der Börse, die im Umlauf handelbaren Aktien, der Sektor und die fundamentalen Daten des Unternehmens. Die ausgesuchten Werte sind meist die größten in ihren Sektoren.
"Wenn ein Unternehmen sich in einem Sektor befindet, der bisher im S&P 500 noch untergewichtet ist, dann ist die Chance höher, dass das Unternehmen aufgenommen wird," so Murali Ramaswami, Investmentstratege bei Lehman. Positive Earnings in den letzten vier Quartalen in Folge erhöht die Chance einer Neuaufnahme noch weiter.
Unternehmen, die vom Index ausgeschlossen werden könnten, sind laut Lehman US Airways und McDermott. Diese Unternehmen sind zusammen mit den anderen die 10 am günstigsten bewerteten Unternehmen im Index, so Lehman.
Nebst der Marktbewertung fließen aber noch weitere Faktoren in den Entscheidungsprozess der Börsenaufsicht des S&P mit ein. Zu diesen gehören die finanzielle Lage des Unternehmens, die Kreditwürdigkeit und die konjunkturelle Lage des betreffenden Industriezweigs und die Tatsache.
Weißes Haus-Berater bestätigt: REZESSION
Der renommierte Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Lawrence Lindsey, bestätigte am Mittwoch abend zum ersten Mal offiziell, was viele Investoren und Analysten bereits seit Wochen voraussagen: Die US-Wirtschaft wird in eine Rezession abrutschen.
"Einige würden es Rezession nennen. Tatsächlich werden wir mit dem Q3 und Q4 zwei Quartale negativen Wachstums erleben", erklärte Lindsey. Während im Q3 das US-BIP noch leicht negativ sein solle, bedürfe es schon eines"starken Auftriebs", um das Q4 noch ins Plus zu retten.
Andere Berater waren in den letzten Wochen vorsichtiger mit entsprechenden Kommentaren zur Wirtschaft umgegangen, die meisten hatten das Wort Rezession vermieden. Von einem"bescheidenen Rückgang" sprach zum Beispiel Mitch Daniels am Dienstag, der Finanzminister O´Neill erklärte Anfang des Monats lediglich, daß er im Q3 mit negativem Wachstum rechne.
Lindsey meinte weiterhin, daß die Wirtschaft noch nicht über dem Berg sei. Insbesondere das Q1/2002 könnte für manche böse Überraschung gut sein- schließlich rechneten alle Investoren mit einem deutlich positiven Quartal.
Strong Buy-Ratings - die wichtigsten der vergangenen Woche im Überblick
Die Analysten von Salomon Smith Barney stufen die Aktien von Extreme Networks und Sprint PCS (die Mobilfunktochter von Sprint) erneut auf Buy mit Kursziel $17 bzw. $36. Dain Rauscher stuft Check Point Software weiterhin mit Strong Buy und Kursziel $45 ein. Symantec wird durch CIBC von Buy auf Strong Buy mit Kursziel $65 aufgestuft. Die Analysten von Robertson Stephens bekräftigen das Strong Buy Rating für Extreme Networks und das Buy-Rating für Sycamore Networks.
4 deutliche Upgrades im Storage Bereich
Robert W. Baird stuft die Aktien von McData (Kursziel $22), Emulex ($34) und QLogic ($50) von Outperform auf Strong Buy auf.
Insiderhandel - die Woche im Überblick
Qwest erhöht Anteil in KPNQwest
Der Telefonserviceprovider Qwest teilte mit, dass es seinen Anteil in KPNQwest mit einer Zahlung von 64 Mio. US-$ an KPN Telecom erhöhen möchte. Danach würde Qwest 214 Mio. Aktien oder 47,5 % der Stimmrechte am gemeinsamen Jointventure besitzen, während auf KPN 40% entfallen würden.
Getrennt davon meldete das Jointventure KPNQwest, dass es für 580 Mio. US-$ das Afrika und Zentral Europa Geschäft von Global TeleSystems (GTS) kaufen werde.
KPN Telecom - kein Verkauf von E-Plus
Die holländische KPN Telecom beabsichtigt nicht, den deutschen Mobilfunkanbieter E-Plus zu verkaufen. Dies wurde durch einen Unternehmenssprecher von KPN auf einer Pressekonferenz klargestellt.
"Nichts hat sich geändert," so der Unternehmenssprecher.
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: