- wer liest gern LaRouche? - mrjohns, 24.10.2001, 23:49
wer liest gern LaRouche?
aus www.bueso.de
Schlagzeilen der Woche: Die 43. Woche im Jahre 2001
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1. Jenseits des Afghanistan-Krieges: Hintergrund des Mordes an Gen. Ze`evi
2....Wird Syrien das nächste Ziel?
3. Wozu braucht man deutsche ABC-Einheiten?
4. Früherer deutscher Minister: War es wirklich Bin Laden?
5. Putin setzt sich auf APEC-Gipfel für Eurasische Landbrücke ein
6. Französisches Parlament deckt Londons Geldwäsche auf
7. Schlimmster Kollaps der US-Industrie seit 1945
8. Milzbrand-Hysterie: Psychologische Kriegsführung gegen die US-Bevölkerung
9. Einnahmen der US-Bundesstaaten fallen dramatisch
Jenseits des Afghanistan-Krieges: Hintergrund des Mordes an Gen. Ze`evi
Am 12.10. warnte Lyndon LaRouche:"Mit dem jetzigen Zustand wachsender Spannungen zwischen der Bush-Administration in den USA und der Führungsspitze des israelischen Militärs hat die Weltlage den leicht entflammbaren Zustand erreicht, wo so etwas wie das alte,Syndrom des abtrünnigen Verbündeten` aus den 70er Jahren als nicht mehr unwahrscheinlich angesehen werden muß." Diese Warnung bezieht sich auf das Mitte der 70er Jahre befürchtete Szenario, daß Israel mit seinen Streitkräften oder mit"Sondereinsätzen" gegen seine Nachbarn vorgehe, um so seinen Verbündeten USA zu"zwingen", gegen seinen Willen an Israels Seite im Nahen Osten Krieg zu führen.
Wenige Tage nachdem LaRouche diese Warnung publiziert hatte, wurde am 17.10. der israelische Rechtsextremist und Tourismusminister der Regierung Scharon, General (a.D.) Rehavam Ze`evi, in einem Jerusalemer Hotel ermordet. Die Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) übernahm umgehend die Verantwortung für die Tat und bezeichnete diese als Racheakt für den israelischen Mord an ihrem Anführer Abu Ali Mustafa am 27. August.
In einer Stellungnahme verwies LaRouche am 20.10. auf 1. den Kontext und die charakteristischen Merkmale dieses Mordes an Ze`evi und stellte 2. die Frage Cui bono?, wem nützte dieser Mord?
Ad 1. betonte LaRouche, es wäre unverantwortlich,"die klaren Hinweise zu ignorieren, die darauf deuten, daß das israelische Militär selbst auch auf der Liste der als Urheber des Mordes Verdächtigten" stehen könnte. Er erläuterte:"Qualifizierte Sicherheitsspezialisten sind verpflichtet zu fragen, ob Ze`evi möglicherweise anstelle Scharons ermordet wurde, der schon als Ziel möglicher Mordanschläge der fanatischsten Fraktion der israelischen Militärführung galt. Angesichts der Realitäten der üblichen israelischen Sicherheitsmaßnahmen sowie Ze`evis eigener Schutzmaßnahmen könnte eine Gruppe wie die PFLP einen solchen Mord nur versucht haben, wenn sie sicher gehen konnte, daß der zu erwartende, mehrere Ebenen umfassende Sicherheitsschutz um Ze`evi außer Kraft gesetzt würde... Im Falle der beiden relevanten palästinensischen Kampfverbände - PFLP und Hamas - ist die Art und Weise, wie die israelische sowie gewisse andere Regierungen beim Aufbau dieser Gruppen als Konkurrenz zu Arafats Fatah-Organisation mithalfen, typisch für die Operationen, bei denen Ariel Scharon und sein langjähriger Komplize Ze`evi aktiv mitwirkten."
Ad 2. sagte LaRouche:"Wem nützte der Mord an Ze`evi? Niemand anderem als dem Teil der israelischen Militärführung, der fest entschlossen ist, die Bush-Administration zu zwingen, einen umfassenden Angriff auf Syrien oder den Irak zu gestatten oder selbst zu führen."
Schon Stunden nach dem Mord besetzte die israelische Armee die großen Städte der Westbank in Zone A, die der Palästinensischen Autonomieverwaltung untersteht. Die israelische Regierung stellte der Palästinenserbehörde (PA) ein Ultimatum, die Mörder zu verhaften und auszuliefern sowie gegen die PFLP und andere Gruppen vorzugehen; andernfalls würde sie die PA als"terroristische Einheit" behandeln. Schon vor dem Mord an Ze`evi hatte Israel die Politik der"gezielten Morde" an Palästinenserführern ausgeweitet. PA-Präsident Arafat warnte, auch gegen ihn könne ein solcher Mordanschlag stattfinden.
Die israelischen Aktionen sind kein"emotionaler Racheakt", sondern ein nüchtern kalkulierter Schritt mit dem Ziel, die PA unter Arafat - die einzige Kraft in Palästina, die gewillt und fähig ist, einen gerechten Frieden mit Israel zu schließen - zu zerschlagen. Gleichzeitig benutzt die Regierung Scharon den Mord an Ze`evi, um potentielle neue Friedensinitiativen der USA, Rußlands und der EU zu verhindern.
...Wird Syrien das nächste Ziel?
Seit dem 11.9. drängen Elemente im US-Geheimdienstapparat, wie z.B. Ex-CIA-Chef Woolsey, und in der Bush-Administration, wie der Vize-Verteidigungsminister Wolfowitz, auf einen Militärschlag gegen den Irak. Seit dem Mord am israelischen General Ze`evi gibt es zunehmende Anzeichen dafür, daß man auf einen Angriff gegen Syrien zielt.
Seit Ende August und insbesondere seit dem 11.9. drohen hochrangige US-Regierungsvertreter, allen voran Vize-Verteidigungsminister Armitage, der syrischen Regierung in Damaskus, weil sie angeblich mit terroristischen Gruppen zusammenarbeite bzw. diese schütze. Ein hochrangiger britischer Militärinsider erklärte dazu, der seit nunmehr drei Wochen andauernde anglo-amerikanische Krieg in Afghanistan sei nur die"Anfangsphase" des sog."Kriegs gegen den Terrorismus"."Ich glaube nicht, daß man uns sagt, was in und um Afghanistan wirklich militärisch geschieht", erklärte er."Ich glaube, es ist ein Ablenkungsmanöver für Aktionen, die im Nahen Osten gegen Syrien und eventuell gegen den Irak geplant sind."
Er fuhr fort:"Es gibt in letzter Zeit regelmäßige Aufklärungsflüge über Syrien. Syrien entwickelt sich zu einer großen Sorge angesichts der Entwicklungen im Libanon - der Hisbollah - und der PFLP." Syrien hat im Libanon, wo die Hisbollah ihren Sitz hat, großen Einfluß, etwa 20 000 syrische Soldaten sind dort stationiert. Die PFLP hat ihr Hauptquartier in Damaskus. Der Experte verwies auch auf die"neuen Enthüllungen", die im Zusammenhang mit dem Lockerbie-Anschlag erwartet werden.
Ein schottisches Gericht, das in Den Haag tagte, hatte einen Mitarbeiter des libyschen Geheimdienstes wegen Beteiligung an dem Bombenanschlag auf das Flugzeug Pan Am Flug 103 über dem schottischen Lockerbie verurteilt. Dabei sollte man sich daran erinnern, daß die ersten Ermittlungen zu dem Anschlag auf die Volksfront zur Befreiung Palästinas-Generalkommando (PFLP/GK) wiesen, eine Abspaltung der PFLP mit Sitz in Damaskus. Diese Spur wurde jedoch nicht weiter verfolgt, als klar wurde, daß Syrien 1990/91 Teil der"Golfkriegskoalition" unter George Bush sen. und Margaret Thatcher werden sollte. Der erwähnte Experte sagte, bei der"libyschen Spur" handele es sich um reine Erfindung, für die im wesentlichen der derzeitige FBI-Direktor Mueller verantwortlich sei. Bei der Revisionsverhandlung in Den Haag, die soeben am 15.10. begann, werde man die"libysche Spur auseinandernehmen" und stattdessen die"Syrien-Verbindung" offenlegen.
Der Experte war der Auffassung,"Blair und Bush werden sich um Syrien kümmern", während Israel sich nicht direkt an Militäraktionen beteiligen werde. Die Wahrscheinlichkeit von Militäraktionen habe durch den Mord an Gen. Ze`evi zugenommen, aber der Zeitplan stehe noch nicht fest. Ein komplizierender Faktor dabei ist wegen seiner Verbindungen zur Hisbollah der Iran. Nach Einschätzung des britischen Militärs wird man dem Problem auszuweichen versuchen, indem man es für"politisch nicht korrekt" erklärt, gegen den Iran vorzugehen. Man hoffe so"zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen" - Syrien zu treffen und den Iran zu umwerben.
Für einen Angriff auf Syrien warb der Londoner Daily Telegraph am 20.10. in einem Artikel mit der Überschrift"Syrien unterstützt Terrorismus". Dort heißt es:"Im Moment konzentrieren sich die Verbündeten darauf, Osama Bin Laden zu besiegen, während sie gleichzeitig versuchen, die Nahost-Friedensgespräche wieder zu beleben, damit die Araber in der Anti-Terrorismus-Koalition verbleiben. Wenn diese Phase einmal vorbei ist, sollte Syrien nach dem Vorbild der israelischen Forderungen an Arafat vor die Wahl gestellt werden, entweder die islamistischen Büros in Damaskus zu schließen und die libanesische Armee in den Südlibanon zu lassen, oder zum Schurkenstaat erklärt zu werden und mit militärischen Strafaktionen rechnen zu müssen."
Wozu braucht man deutsche ABC-Einheiten?
Wie Bundeskanzler Schröder und der Generalinspekteur der Bundeswehr Gen. Kujat bestätigten, hat die US-Regierung aktive militärische Unterstützung Deutschlands im"Krieg gegen den Terrorismus" eingefordert. Dies bezieht sich vor allem auf deutsche Einheiten zum Aufspüren nuklearer, chemischer und biologischer Kontaminierung sowie der Dekontaminierung von Soldaten und Ausrüstung, die ABC-Waffen ausgesetzt waren. Von besonderem Interesse ist dabei der Fuchs-Panzerwagen; auch ABC-Sanitätsverbände wurden nachgefragt.
Am 9.10. erklärte Generalinspekteur Kujat vor hochrangigen Bundeswehroffizieren, die amerikanische Anfrage beziehe sich nicht auf den Krieg in Afghanistan, sondern auf"eine spätere Phase", wenn der"Krieg gegen den Terrorismus" in andere Regionen"horizontal" ausgeweitet werde.
Der Militärfachmann der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Karl Feldmeyer zog am 20.10. die offensichtlichen Schlußfolgerungen aus den Äußerungen Schröders und Kujats:"Beides, Verbände, die zum Aufspüren und zur Bekämpfung atomarer, chemischer und biologischer Kampfmittel ausgerüstet sind, als auch der Einsatz von Lazaretten, ist nur dort sinnvoll, wo es darum geht, Truppen, die im Kampf stehen, vor den Wirkungen von ABC-Waffen zu schützen oder verletzte Soldaten in größerer Zahl zu versorgen. Beides ist in Afghanistan weder erforderlich noch möglich. Damit drängt sich die Frage auf, welche Erwägungen hinter Washingtons Anfrage stehen."
Die beiden Komponenten machten nur Sinn bei größeren Kriegshandlungen gegen"einen Gegner, der über A-,B- oder C-Waffen verfügen könnte" und dessen Streitkräfte"stark genug sind, um einem hochgerüsteten Heeresverband, der Hubschrauber, Panzer und Artillerie einsetzen kann, verlustreichen Widerstand entgegenzusetzen. Bedenkt man die Staaten des Mittleren Ostens, die über diese Fähigkeiten verfügen und als Unterstützerstaaten von Terroristen in Betracht kommen, so sind es nur wenige: allen voran der Irak, eventuell Syrien und der Iran. Am ehesten denkbar erscheint eine Konfrontation mit dem Irak."
Früherer deutscher Minister: War es wirklich Bin Laden?
Andreas von Bülow war unter Bundeskanzler Helmut Schmidt Staatssekretär im Verteidigungsministerium (1976-80) und Bundesforschungsminister (1980-82). Anfang der 90er Jahre leitete er den Untersuchungsausschuß zur Affäre Schalck-Golodkowski, die mit der Iran-Contra-Affäre verknüpft ist.
In einem Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger vom 18.10. bezeichnete von Bülow die NATO-Militäreinsätze gegen Afghanistan als"eine große Torheit". Er sagte:"Man wird drei Wochen vor Einbruch des Winters kaum etwas erreichen können. Und ich bin auch nicht überzeugt, daß Bin Laden Organisator der ganzen Geschichte ist [die Anschläge vom 11.9.]... Weder den Europäern noch den muslimischen Staaten sind stichhaltige Beweise vorgelegt worden. Die Vermutungen sind nicht gerichtsfest, sollen jedoch für die Kriegsführung ausreichen. Tatsache ist, daß der amerikanische Geheimdienst von den Attentaten in New York und Washington vorher nichts gewußt, einen Tag später aber schon erklärt hat, es sei Bin Laden gewesen. Wer so vorgeht, liefert den Beweis für seine totale Inkompetenz."
Es wäre zwar"wünschenswert, das Taliban-Regime zu beseitigen", so von Bülow, aber dies Regime sei"zunächst von der CIA gestützt" worden."Die europäischen politischen Führer ziehen ihre Völker derzeit in einen unübersehbaren Sumpf, aus dem sie nur schwer wieder herauskommen." Abschließend sagte er, die USA hätten den Effekt auf die muslimische Welt nicht bedacht und nur auf die Wirkung in den Medien geachtet.
Putin setzt sich auf APEC-Gipfel für Eurasische Landbrücke ein
In einem bemerkenswerten Beitrag auf dem APEC-Gipfeltreffen in Shanghai kritisierte Rußlands Präsident Putin am 19.10. scharf die"Globalisierung" und forderte eine"Umgestaltung" Eurasiens durch große Gemeinschaftsprojekte in Verkehr, Energie, Kommunikation, Wissenschaft und Technik.
Putin erklärte, der Globalisierungstrend und die wachsende"Trennung zwischen Realwirtschaft und,virtueller` Wirtschaft" seien mit der"Gefahr neuer Umwälzungen" befrachtet."Wir sind für eine Verbesserung des multilateralen Handels, aber wir sind dagegen, irgendein Land auf äußeren Druck hin zur Geisel von Auflagen zu machen... Wir sind für die Liberalisierung der Wirtschaft, aber wir sind kategorisch dagegen, ganze Volkswirtschaften in den Entwicklungsländern und sog.,aufstrebenden Märkten` auszulöschen, was zum Anstieg der sozioökonomischen und politischen Spannungen nicht nur in einzelnen Ländern, sondern in ganzen Weltregionen führt."
Rußland wolle sich führend an einer"Neugestaltung der APEC-Region in Energie, Verkehr, Technik und Information" beteiligen. Das rasche Wirtschaftswachstum besonders in China bedeute einen hohen Energiebedarf. Um diesen zu decken, beteilige sich Rußland an Vorhaben wie der 2400 km langen russisch-chinesischen Pipeline, der"Ost-West"-Erdgaspipeline, der Leitung von Erdgas aus Irkutzk nach China und Korea sowie an Erdöl- und Erdgasprojekten auf der Insel Sachalin. Neben diesen und anderen"Energiebrücken" von Rußland nach Japan, Korea und China erarbeite Rußland"Gemeinschaftsprojekte für Kernreaktoren auf der Grundlage neuer Technologien".
Für den Verkehr nannte Putin besonders die Pläne für den Wiederaufbau der transkoreanischen Eisenbahn und deren Anbindung an die transsibirische Route. Daneben sei Rußland interessiert am Bau von Schienenstrecken und Autobahnen von Nordost- und Südostasien nach Europa. Erstmals erwähnte er auch den Bau eines Verkehrskorridors zur"Verbindung der Westküste der USA mit den nordöstlichen Provinzen Chinas über die fernöstlichen Häfen Rußlands".
Malaysias Ministerpräsident Mahathir schloß sich Putins Kritik der Globalisierung an und erneuerte seinen Aufruf zur Einrichtung eines Asiatischen Währungsfonds. Er wandte sich scharf gegen diejenigen,"die bereit sind zu lügen und die Wahrheit zu verdrehen", um das existierende Finanzsystem zu retten.
Französisches Parlament deckt Londons Geldwäsche auf
Während sich der britische"General Blair" als Führer des Kampfes gegen den"islamischen Terror" aufspielt, veröffentlichte die französische Nationalversammlung einen Bericht, in dem aufgedeckt wird, daß die Londoner City die wichtigste"wirtschaftliche Umgebung Bin Ladens" ist. Der Bericht Die City of London, Gibraltar und die Kronkolonien: Offshore-Zentren und Zufluchtsorte für schmutzige Gelder wurde vom 1999 eingerichteten Parlamentsauschuß gegen Geldwäsche verfaßt. Der Sonderberichterstatter des Auschusses Montebourg erklärte:"Die Regierung Ihrer Majestät nimmt für sich in Anspruch, den Kampf gegen den Terrorismus anzuführen, aber sie sollte erst einmal vor ihrer eigenen Tür kehren."
Besonderes Augenmerk widmet der Bericht der Londoner City, dem größten Finanzzentrum der Welt, das als"Staat im Staate" mit eigenen Überwachungs- und Rechtseinrichtungen wie der Financial Services Authority (FSA) beschrieben wird. Diese Einrichtungen dienen offenbar dazu, die Aufklärung von Finanzdelikten zu verhindern: In Großbritannien wurden in den zehn Jahren von 1986-96 ganze 100 Verfahren wegen Geldwäsche eröffnet. Im gleichen Zeitraum brachten Italien 538 Fälle und die USA 2034 Fälle vor Gericht. In Frankreich wurden allein im letzten Jahr 154 Ermittlungsakten an die Gerichte weitergeleitet und in 80 Fällen Verfahren eröffnet. Der Bericht nennt das Verhalten der britischen Behörden"skandalös".
Noch skandalöser ist, daß die britischen Behörden die Zusammenarbeit mit europäischen oder anderen internationalen Strafverfolgungsbehörden systematisch abblocken. Der Dienst für rechtliche Zusammenarbeit im Foreign Office verweigere unter allen möglichen bürokratischen Vorwänden wie"ungenauen Papieren" oder"schlechten Übersetzungen" regelmäßig Auskünfte. Von den 392 Anfragen aus Frankreich zwischen Januar 1996 und Juni 1999 haben die Briten auf 53% aller Anfragen zu Finanzdelikten (davon 83% zu Geldwäschedelikten) nicht reagiert.
In dem Bericht ist auch ein ganzes Kapitel den direkt der königlichen Verwaltung unterstehenden"Offshore"-Kronkolonien gewidmet. Kritisiert wird vor allem die Gründung von"Offshore"-Unternehmen unter der Leitung von darauf spezialisierten windigen Rechtsanwaltskanzleien oder Firmen, die außerhalb der Rechtsvorschriften Englands und der Offshore-Zentren arbeiten. Sie schützen durch ein undurchdringliches Geflecht von Holdings und Subunternehmen ihre Geldwäsche-Auftraggeber. Der Bericht wirft die Frage auf:"Die Vervielfachung und die Dynamik dieser Offshore-Zentren wirft die Frage auf, ob das Vereinigte Königreich überhaupt den politischen Willen hat, sein ganzes Gewicht gegenüber diesen Territorien einzusetzen."
USA:
Schlimmster Kollaps der US-Industrie seit 1945
Während sich die US-Medien weiter auf den Krieg in Afghanistan und die Milzbrand-Hysterie stürzen, verschlimmert sich die Wirtschaftslage täglich. Am 16.10. berichtete die Federal Reserve (Fed), daß ihr Industrieproduktionsindex (IP) im September um 1%, und damit 12 Monate lang ununterbrochen, gefallen ist. Das hatte es seit 1945 nicht mehr gegeben. Dieser Kollaps geht weiter, obwohl Fed-Chef Greenspan die Zinsen dieses Jahr bereits neunmal gesenkt hat, und auch die Steuern gesenkt wurden. Zu den Krisenopfern gehören die bekanntesten US-Konzerne, wofür die Vergleichsanträge von Polaroid und Bethlehem Steel typisch sind. Die psychologische Wirkung dieser Pleiten gleicht dem Bankrott der Swissair in der Schweiz.
Seit September 2000 ist der IP um 5,8% gefallen; doch gibt es im IP deutliche Unterschiede: Sein Index der Manufaktur-Produktion (MP), die 87,4% der Industrieproduktion umfaßt, fiel mit 6,7% stärker als die Produktion des Bergbaus oder der Energieversorger. Der Verfall der Industrieproduktion erfaßt alle Bereiche - von Kapitalgütern wie Industriemaschinen über Halbfertigprodukte wie z.B. Rohmetall (Stahl, Kupfer, etc.) bis zu Konsumgütern wie z.B. Kleidung. Zusätzlich hat sich die Geschwindigkeit des Kollapses im 3. Quartal gegenüber dem 2. Quartal beschleunigt: So fiel in dieser Zeit die Produktion von Halbleitern um 24,8%, von Industriemaschinen um 15,9%, und die von Textilien um 16,6%.
Hinzu kommt, daß die Statistiker der Fed den IP mit verschiedenen Methoden stark"schönen"; z.B. mit dem lächerlichen"Qualitätsanpassungsfaktor", mit dem angebliche"Qualitätsverbesserungen" in scheinbar höhere Produktionswerte umgerechnet werden. Laut EIR wäre ohne solche statistischen Tricks der MP wohl um ca. 9% gefallen. Würde man außerdem - und ehrlicherweise - auch den Verfall der Infrastruktur miterfassen, wären IP und MP viel stärker gefallen.
Auch die Konsumausgaben sind im September um 2,4% gesunken, was bedeutet, daß die Wirtschaft im 3. Quartal ebenfalls geschrumpft ist. Die Maßnahmen der letzten Monate zur"Stimulierung" der US-Wirtschaft zeigen keinerlei Wirkung, weil immer mehr Amerikaner den Verlust ihrer Arbeitsplätze fürchten. Nach jüngsten Umfragen halten 30% aller Beschäftigten in den USA es für"wahrscheinlich" oder"sehr wahrscheinlich", daß sie bald ihren Arbeitsplatz verlieren. Diese Furcht ist keineswegs eingebildet, wie die täglichen Meldungen über Massenentlassungen zeigen: Allein am 16.10. wurde bekanntgegeben, daß der Telekom-Konzern Sprint 10 000 Jobs abbaut, das Technologie-Unternehmen TRW 1100 Arbeitsplätze im Luftfahrt-Bereich streicht, die Computer/Software-Firma Unisys (ehem. Sperry Rand) 3000 Mitarbeiter entläßt und United Technologies, der Produzent der Pratt & Whitney-Flugzeugtriebwerke, 5000 Arbeitsplätze - d.h. 3% der Belegschaft - abbaut.
Beispielhaft für den zunehmenden Kollaps der US-Wirtschaft ist der Vergleichsantrag, den Amerikas drittgrößter Stahlproduzent, Bethlehem Steel, am 15.10. stellte. Die 1857 gegründete Firma erzeugte den Stahl für die Golden-Gate-Brücke, war der größte Schiffbauer im 2. Weltkrieg und lieferte den Stahl für Amerikas ersten Flugzeugträger. Bethlehem ist die 28. Firma der US-Stahlbranche, die seit 1998 Konkursantrag stellte, wie zuvor LTV und Wheeling-Pittsburgh Steel, die noch keinen Fusionspartner gefunden haben. Zur Aufrechterhaltung des Betriebs hat Bethlehem in den letzten Monaten laufend Anlagen verkauft, und hat nun 4,5 Mrd.$ Schulden bei 4,2 Mrd.$ Vermögen. Nach dem Vergleichsantrag gewährte General Electrics Finanzsparte GE Capital einen 450-Mio.$-Kredit, um den Betrieb während des Vergleichsverfahrens oder bis zu einer Fusion bzw. Übernahme zu finanzieren. Der Präsident der Gewerkschaft der Vereinigten Stahlarbeiter von Amerika (USW) Gerard sagte:"Man muß kein Raketenwissenschaftler sein, um herauszufinden, daß eine für Amerikas Sicherheit wesentliche Industrie sich zu Tode bluten wird, wenn Washington nicht handelt."
Milzbrand-Hysterie: Psychologische Kriegsführung gegen die US-Bevölkerung
Innerhalb von zwei Wochen nach Bekanntwerden der ersten Milzbrand-Infektionen in Florida wurden Umschläge mit Milzbrand-Sporen zunächst an Büros der großen Fernsehsender ABC, NBC und CBS sowie an den Mehrheitsführer im Senat Daschle geschickt. Die Eskalation der Ziele und der Horror-Propaganda der Medien haben die Bevölkerung in Panik versetzt, so daß jetzt viele Menschen glauben,"jeder" könne getroffen werden.
Nach irrationalen, unverantwortlichen Erklärungen des Repräsentantenhaus-Sprechers Hastert, das Belüftungssystem des Kongresses sei verseucht, und von Senator Lieberman, es bestehe akute Infektionsgefahr, wurde die beispiellose Entscheidung getroffen, das Repräsentantenhaus für fünf Tage, bis zum 23.10., zu schließen - zu einem Zeitpunkt, wo der Krieg in Afghanistan eskaliert, Präsident Bush sich außer Landes - auf dem APEC-Gipfel in Shanghai - befindet und keiner der angeblichen Täter der Anschläge vom 11.9. gefaßt ist. Außerdem, so führende Politiker, gibt es keine Hinweise darauf, daß die Milzbrand-Anschläge von Osama bin Laden oder der al-Quaida-Organisation ausgehen. Der Gesamteffekt der Massenhysterie trägt alle Kennzeichen einer zweiten Phase der"verdeckten strategischen Operation" vom 11.9., vor der LaRouche gewarnt hat.
Die Fakten zeigen ein ganz anderes Bild. Nachdem eine Person, die Milzbrand-Sporen eingeatmet hatte, gestorben war, erkrankten vier oder fünf andere und wurden erfolgreich mit Antibiotika behandelt. 30 Personen wurden durch den Brief an Daschle kontaminiert, ohne jedoch infiziert zu werden, und erhielten vorsorglich Antibiotika. Generalmajor Parker, der Leiter der medizinischen Forschungslabors der US-Army in Fort Detrick, erklärte, das, was man in Daschles Büro gefunden habe, sei"ein weit verbreiteter Bazillus", der weder besonders resistent noch waffenfähig sei. Laut FBI-Direktor Mueller gibt es keine Hinweise auf Verbindungen zum"organisierten Terrorismus". Das in Florida gefundene Material sei von einer Art, die man seit 1996 leicht per Internet von der American Type Culture Collection beziehen könne. Experten haben daher auf die Möglichkeit verwiesen, daß solche Kulturen auch in die Hände von Mitgliedern der Milizen oder von Fanatikern wie dem"Unabomber" gelangt sein könnten, der 17 Jahre lang Briefbomben verschickte, bevor er 1996 gefaßt wurde. Solche Milizgruppen mit ihrer radikal regierungs- und pressefeindlichen Ideologie könnten das Klima der Angst seit dem 11.9. ausnutzen. Der Propagandaapparat der großen Medien hat sich sofort dieser neuen Lage bemächtigt, obwohl keine ernsthafte Gefahr von Masseninfektion besteht. Regierungsbeamte mußten am 19.10. zugeben, daß sie nicht ausschließen können, daß die Briefe von einheimischen Tätern verschickt wurden.
Einer der führenden Bioterrorismus-Experten Großbritanniens kommentierte gegenüber EIR:"Dies ist eine Fortsetzung der McVeigh-Operation", womit er auf den Milizionär hinwies, der wegen des Bombenanschlags von 1995 auf das Gebäude der Bundesbehörden in Oklahoma-City verurteilt und hingerichtet wurde. Dieser Experte betonte, jetzt entfalte sich eine"einheimische Lage in den USA. Tatsache ist, daß al-Quaida und bin Laden nichts damit zu tun haben, obwohl ich mir sicher bin, daß sie sich totlachen... über den Erfolg dieser Operation, die Amerika zum Stillstand gebracht hat." Er verwies auf die Schließung des Kongresses als"Überreaktion" und berichtete über weitverbreitete Flugängste unter den Amerikanern:"Die laufen herum wie kopflose Hühner."
Eine weitere hochrangige britische Quelle kommentierte gegenüber EIR:"Diese Milzbrand-Sache hat interne Ursachen; es geht um Dinge in den USA. Es gibt einige Leute oder Netzwerke in den USA, die damit alte Rechnungen begleichen." Diese Operation passe"nicht zu einer Gruppe wie der von Osama bin Laden", so der Experte; vielmehr sei es"eine politische Terrortaktik, die besser zu einer Organisation in den USA und wahrscheinlich zu solchen Prozessen paßt, die wir seit dem 11.9. diskutiert haben."
Einnahmen der US-Bundesstaaten fallen dramatisch
Am 12.10. berichtete der Pressedienst der Nationalen Governeursvereinigung stateline.org:"Die Lage in den meisten Bundesstaaten ist besorgniserregend, und wahrscheinlich kommt es noch schlimmer." Die Rede war von den Einnahmen der Bundesstaaten, die allein im 1. Quartal des Fiskaljahres (Juli-September) um zwischen 10 und Hunderten von Mio.$ zurückgingen. Eine Umfrage von stateline.org ergab, daß"40 Bundesstaaten Finanzprobleme meldeten, die von leicht fallenden Einnahmen in Idaho bis zu einem dramatischen Haushaltsdefizit im benachbarten Washington reichen." 15 Bundesstaaten hätten schon"Haushaltskürzungen vorgenommen oder Ausgabensperren verfügt", während viele Gouverneure Sondersitzungen der Landtage einberufen haben. Die 10 bisher noch nicht betroffenen Bundesstaaten hatten Sondereinnahmen aus Gewinnen der Ã-l-, Gas- oder Mineralbranche, wie Texas und Alaska.
Im neuen Haushaltsjahr seit dem 1. Juli - der September ist dabei noch nicht berücksichtigt - meldeten 11 Bundesstaaten massive Ausfälle bei den Einnahmen: Arizona (45 Mio.$), Kalifornien (316 Mio. nur im August), Georgia (136 Mio.), Indiana (124 Mio.), Iowa (genaue Zahlen noch nicht verfügbar), Massachusetts (73 Mio.), Minnesota (27 Mio. nur im August), Mississippi (33 Mio.), Nebraska (16 Mio.), Ohio (101 Mio.) und Tennessee (90 Mio.$).
Diese Einbrüche sind jedoch erst der Anfang; sie erfolgten vor dem 11.9. und nachdem viele Bundesstaaten ihre Erwartungen bereits zurückgeschraubt hatten. Die wirtschaftlichen Folgen der Anschläge vom 11.9. werden erst jetzt sichtbar. Doch soviel läßt sich bereits sagen: In der Zeit vom 12.-30.9. gingen die Einnahmen aus dem Tourismus um 40-70% zurück - und der Tourismus bringt den Bundesstaaten einige Mrd. Dollar. Florida z.B. hat seinen Haushalt wegen des zurückgehenden Tourismus bereits um 673 Mio.$ gekürzt. Auch die Kürzungen der Fluggesellschaften werden viele Unternehmen treffen und zu weit mehr Entlassungen führen als den 100 000 unmittelbar Betroffenen bei den Fluglinien. Das wird die Arbeitslosenkassen der Bundesstaaten stark belasten, und die Anträge auf Medicaid-Hilfen werden ansteigen. Der Absturz der Börsenkurse zwischen dem 17. und 21.9. verursachte große Verluste bei den Rentenfonds der Länder; Michigans Rentner verloren alleine durch den Börsenabsturz am 17. September 1 Mrd.$.
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