- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 25.10.2001, 09:52
Meldungen am Morgen
~ IFO-Chef Sinn: Bundesregierung muss der Realität ins Auge sehen und vom Konsolidierungskurs Abstand nehmen. Deutschland sei am Rand der Rezession, es sei Zeit zu handeln.
~ Der Kölner Motorenhersteller Deutz erwartet 2001 einen Verlust. Zwar erwarte der Konzern ein verbessertes viertes Quartal, ein ausgeglichenes Unternehmensergebnis werde nicht mehr möglich sein, teilte Deutz am Donnerstag in einer Pflichtveröffentlichung mit. Ein Unternehmenssprecher stellte dazu auf Anfrage klar, das beim Halbjahresbericht noch mit einem ausgeglichenen Jahresergebnis gerechnet worden sei, dies aber von der Entwicklung der US-Konjunktur abhängig gemacht worden sei.
In den ersten neun Monaten habe sich der Verlust in Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht, teilte Deutz weiter mit. Der Verlust habe 19,7 Millionen Euro betragen, nach einem Minus von 4,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der operative Gewinn (Ebit) habe sich auf 14,7 Millionen Euro von zuvor 25,5 Millionen verringert. Der Umsatz sei indes um 2,3 Prozent auf 873,6 Millionen Euro gestiegen.
~ Dem Konjunkturbericht der US-Notenbank, Beige Book,
zufolge, ist die Wirtschaftsaktivität in den USA nach den
Anschlägen vom 11. September stark zurückgegangen.
Die Einzelhandelsumsätze sowie die Nachfrage in Industrie
und Baugewerbe seien im September und Anfang Oktober
schwächer gewesen. Längerfristige Auswirkungen
auf die Industrie seien wahrscheinlich aber schwieriger
einzuschätzen. Die Schwäche werde aber sowohl den
Technologie-Sektor als auch die traditionellen Industrien
betreffen.
~ Zuvor hatte noch der amerikanische Finanzminister Paul O´Neill erklärt, dass die US-Wirtschaft erste
Erholungsanzeichen nach den Anschlägen vom September zeigt und so der Vorreiter für mehr Wachstum
der Weltwirtschaft sein könne. Er verwies auf das jüngste Wachstum der US-Einzelhandelsumsätze, die
guten Autoverkäufe in den USA sowie eine allmähliche Besserung im Flugverkehr.
~ Dallas-Fed Chef McTeer: Die Geldpolitik der Fed habe
den Abschwung der US-Wirtschaft bisher nicht aufhalten
können. Sie sei „nicht wirksam genug“ gewesen. McTeer
ist in diesem Jahr im Offenmarktausschuss nicht stimmberechtigt.
~ Greenspan: Es dürfe nicht erlaubt werden, dass die Angst
vor dem Terrorismus die globale Wirtschaft paralysiere.
„Wenn wir erlauben, dass der Terrorismus unsere Aktionsfreiheit
untergräbt, dann könnten wir zumindest einen Teil
der bisherigen Globalisierungserfolge verlieren.“
~ Spuren von Milzbranderregern sind am Mittwoch in einem
fünften Gebäude des US-Kongresses gefunden worden.
Erste Tests bei etwa 120 Mitarbeitern des US-Präsidialamtes
haben dagegen offiziellen Angaben zufolge
keine Spuren des Milzbrand-Erregers ergeben.
~ Das US-Abgeordnetenhaus hat am Mittwoch ein Wirtschaftspaket
in Höhe von 100 Mrd. Dollar zur Ankurbelung
der Wirtschaft mit knapper Mehrheit gebilligt. Die
Demokraten lehnten das Paket ab, da es nach ihrer Meinung
nur die großen Firmen unterstütze.
~ Nach Angaben des dt. Finanzministeriums habe der Bund
aufgrund der Konjunkturflaute bis Ende September rund 6
Mrd. Mark weniger Steuereinnahmen gehabt. Das sind 2,3
Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
~ King, Bank von England: Die Wirtschaftsabkühlung in
Großbritannien sei nicht so tiefgreifend wie in den USA.
~ Kuroda, jap. Finanzministerium: Den Fundamentaldaten zufolge
sei eine Yen-Aufwertung unangemessen.
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