- Der neue Malik (1): Der kollekive Wahn - dottore, 25.10.2001, 12:19
Der neue Malik (1): Der kollekive Wahn
Hi,
Prof. Fredmund Malik, St. Gallen, ist vielen hier bestens bekannt (seine Kolumnen in CASH, CH, sind Bijous des gesunden Menschenverstandes). Malik ist gefragter Managementberater, bekennender Debitist und hat eben erst eine kurze geldtheoretische Arbeit von Prof. Gunnar Heinsohn herausgegeben (diese und andere Arbeiten können per Fax 0041-(0)71-274 34 99 abgerufen werden, wobei sich der Abruf seines neuesten"Malik on Management" 10/2001 sehr empfiehlt, aus dem ich im folgenden einige Auszüge bringe, wobei vieles natürlich bestätigt, was hier im Forum ebenfalls Allgemeinwissen ist, was aber noch einmal präzise auf den Punkt gebracht wird und mit neuen Aspekten gewürzt ist).
Der Titel von MoM 10/2001:
Neuorientierung: Der Unfug mit der New Economy - Ã-konomische Fata Morgana - Kollektiver Wahn
Vorwort
Die New Economy entlarvt sich als das, was sie immer schon war: ein Spuk, eine Fata Morgana, eine Totgeburt, deren Eltern Ignoranz und Arroganz waren... Weshalb das (= E-Anwendungen) zu einer neuen Wirtschaft mit ganz anderen Gesetzmäßigkeiten führen soll, ist von Anfang an unerfindlich gewesen. Zu glauben, dass die New Economy nicht nur neu, sondern auch ganz und gar paradiesisch sein sollte, erforderte besondere Naivität.
Neuorientierung
Nur unverbesserliche Anhänger der bisherigen Denkweise versuchen, mit Zweckoptimismus und Zurechtbiegen sämtlicher Tatsachenden Eindruck hochzuhalten, als sei alles noch beim Alten. Die jetzt ständig gebetsmühlenartig beschworene Frage des Vertrauens der Konsumenten ist der am wenigsten wirksame Faktor. Es fehlt nicht an Vertrauen, sondern an ganz anderen Dingen. In Wahrheit ist die Situation eine Folge von zu viel Vertrauen in die Fehlprognosen von Analysten und gewissen Ã-konomen.
Das Dramatische ist, dass wir es hier nicht - wie allgemein erwartet - mit einer moderaten Abkühlung zu tun haben, mit dem als sicher angenommenen <bSoftlanding[/b], sondern mit völlig anderen Erscheinungen.
So sind zum Beispiel die Gewinne der NASDAQ 100 Firmen nicht einfach zurückgegangen, sondern sie sind zusammengebrochen. Diese Unternehmen haben bisher im Jahr 2001 gleich viele Verluste gemacht, wie sie in Summe 1996 bis 2000 an Gewinnen erzielten.
Mein Vorschlag ist, sich vollständig von den Denkweisen der letzten fünf Jahre zu trennen, sowohl bezüglich der New Economy, als auch bezüglich der Funktionsweise der Börsen und vor allem im Hinblick auf die als Folge dessen entstandenen Irrlehren betreffen die Corporate Governance, Shareholder Value und Wertsteigerungsstrategien waren von Anfang an falsch.
Sie haben zu kollektiven Irrtümern geführt.
(Folgt Teil 2)
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