- US-Wirtschaftsdaten: viele - COSA, 25.10.2001, 17:56
US-Wirtschaftsdaten: viele
Hi!
Heute sind es zur Abwechselung mal wieder reichlich Daten,
~ los geht es mit den Durable Goods - Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter für den September, diese lagen im Monatsvergleich bei -8,5% oder -$15,4 Mrd., der niedrigste Stand seit August 1996 und ziemlich weit entfernt von den Konsensschätzungen von -1,0%, (Vormonat: -0,3%). Rechnet man den Transportsektor raus ergibt sich -5,5%, ohne den Rüstungssektor -9,1%. Im Jahresvergleich ist der Rückgang bei -12,8%. Einzelne Sektoren schnitten wie folgt ab:<ul><ul> ~ Metalle -3,6%
~ Flugzeugbau, Autos -17,7% (ist immer sehr volatil!)
~ Halbleiter +16%
~ Computer -6,2%
~ Kommunikationsausrüster -39,7%
~ Kapitalgüter, ohne Rüstung -11,4%</ul></ul>
Mit den Auftragseingängen werden weiterhin die Auslieferungen gemeldet, die den vierten Monat in Folge zurück gingen, dieses Mal um -5,5%, seit März 1997 der niedrigste Stand. Im Vergleich zum September 2000 liegen die Auslieferungen 7,4% niederiger. Die nicht ausgeführten Aufträge gingen ebenfalls zurück, den nun neunten aufeinanderfolgenden Monat, um jetzt -1,8%. Die Lagerbestände verzeichneten einen Abfall um -1,0% (achter Monat in Folge).
Auf den niedrigsten Niveau seit 1975 befindet sich der Quotient Book-to-Bill für die langlebigen Wirtschaftsgüter und liegt nun bei 0,94; dies beutet, dass neuen Aufträgen im Wert von $94 Auslieferungen in der Höhe von $100 gegenüber stehen.
<center> Link zu den Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter </ul>
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~ es folgt der Employment Cost Index - der Beschäftungskostenindex für das dritte Quartal 2001. Hier wurden +0,9% im Bereich des Vorquartals erwartet, gering oberhalb bei +1,0% kam der Index ein, im Jahresvergleich wurde ein Zuwachs von 4,0% dokumentiert. Dies wird vor allem auf gestiegene Beihilfen +1,6% (+5,0% J/J) und da besonders die Krankenversicherung zurückgeführt. Die Lohnkomponente selbst stieg nur um +0,8% (+3,7% J/J), die geringste Zunahme seit vier Jahren.
<center> Link zum Beschäftungskostenindex </ul>
~ nun die wöchentlichen Initial Jobless Claims - die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung für die Woche bis zum 20.10.2001. Gemeldet wurden diese mit 504.000, dies ist ein Zuwachs von 8.000 von den revidierten 496.000 (zuvor: 490.000) der Vorwoche. Der 4-Wochen-Durchschnitt liegt nun bei 505.000, das erste Mal seit 1991, dass der 4-Wochendurchschnitt oberhalb von 500.000 liegt.
Die Anzahl der Menschen, die kontinueirlich Arbeitslosenunterstützung beziehen liegt bei jetzt 3,654 Mio. (+56.000 zur Vorwoche), das entspricht einer Quote von 2,8%. Diese Anzahl liegt fast auf Höhe des Höchststandes 1991, nimmt aber im Vergleich zu damals wesentlich schneller zu, ein deutliches Zeichen, dass sich die Wirtschaft bereits in einer Rezession befindet.
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<ul> ~ die Zahlen:
~ The four-week moving average of initial unemployment claims surpassed 500,000 for the first time since 1991.
~ Continuing claims at 3,654,000 are very near their previous peak, also set in 1991. Moreover, they are rising at a faster pace than they did during the last recession.
~ The insured rate of unemployment of 2.8% is now one percentage point higher than it was at the outset of this year. It will continue to rise in the coming months.
~ Link zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung </ul>
~ weiter mit einem vorlaufenden Index des Arbeitsmarktes, dem The Conference Board Help Wanted Index - ein Index auf Grundlage von Stellenangeboten für den September. Mit 52 hat er weiter nachgegeben (Vormonat: 53), liegt auch deutlich unter den Werten der Rezession Anfang der 90iger Jahre. Wie schon im Vormonat hat er dieses Niveau seit 1983 nicht mehr erreicht. Während der letzten Rezession hatte der Index 44% von seinem Höchststand verloren, mittlerweile sind es 43%. Aber ein Vergleich dürfte nicht so leicht ausfallen, es wird angenommen, dass die Lage des Arbeitsmarktes weitaus schwieriger ist als damals. Es wird erwartet, dass der Arbeitsmarkt sich bis ins erste Quartal 2002 verschlechtert und die Arbeitslosenquote von zuletzt 4,9% auf 6,3% gut ins nächste Jahr hinein sich entwickelt.
<center> Link zum The Conference Board Help Wanted Index </ul>
Ein Langzeitchart mit den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung (gleitender 4-Wochendurchschnitt) und dem Help Wanted Index, diesen zur besseren Darstellung der Korrelation als Kehrwert und mit 100 multipliziert:
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~ zuletzt für heute noch die Existing Homes Sales - die Verkäufe bestehender Eigenheime für den September. Deutlich gingen diese zurück um -11,7% auf 4,89 Mio., die Konsensschätzungen hatten bei 5,20 Mio. gelegen, aber zunehmende Entlassungen oder deren Ankündigungen und ein in der Folge des 11.9.2001 gesunkenen Verbrauchervertrauens sorgen für schwache Immobilienwerte. Der Vormonatswert wurde auf 5,54 Mio (zuvor: 5,50 Mio) revidiert.
Die Hauspreise waren ebenfalls rückläufig, um 3,6% zum August, der mediane Preis liegt nun bei $148.100. Regional wurden besonders im Nordosten ein Zurückgehen der Verkaufszahlen wie Preise beobachtet.
<center> Link zu den Verkäufen bestehender Eigenheime </ul>
Auch hier ein Chart über einen längeren Zeitraum:
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Wer immer noch nicht genug hat, heute Abend kommen noch die wöchentlichen Geldmengenzahlen.
Fazit: Irgendwie suche ich nach einem positiven Schimmer, nichts da. Die Daten sind einfach in den heute veröffentlichen Bereichen schlecht.
viele Grüsse
Cosa
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