- Grundsatzfrage:Silber+Konjunktur - Rebell, 25.10.2001, 18:51
- Re: Grundsatzfrage:Silber+Konjunktur - BossCube, 25.10.2001, 19:04
- Re: Grundsatzfrage:Silber+Konjunktur - Rebell, 25.10.2001, 20:04
- Re: Grundsatzfrage:Silber+Konjunktur - Theo Stuss, 25.10.2001, 19:33
- Re: Silber ist Geld - R.Deutsch, 25.10.2001, 20:04
- E-Mail versandt! - Rebell, 25.10.2001, 20:19
- Re: Silber ist Geld - dottore, 25.10.2001, 21:01
- Ein paar handfeste Argumente wären schön, - Rebell, 25.10.2001, 21:57
- Re: Ein paar handfeste Argumente wären schön, warum denn von mir? - dottore, 26.10.2001, 09:31
- Ein paar handfeste Argumente wären schön, - Rebell, 25.10.2001, 21:57
- Re: Grundsatzfrage:Silber+Konjunktur - BossCube, 25.10.2001, 19:04
Re: Ein paar handfeste Argumente wären schön, warum denn von mir?
>denn allein die Tatsache das Sie Silber verschenken ist zuwenig!
>sorry
>Viele Grüße Rebell
Lieber Rebell,
wenn jemand behauptet, Silber würde"neu entdeckt" und"auch und gerade" in einer deflatorischen Krise, dann sind das zwei Behauptungen, die ihrerseits zunächst durch"handfeste Argumente" belegt werden müssten.
Sie werden aber einfach in den Raum gestellt und wenn jemand sie als nicht handfest ansieht und dies ausdrückt, dann muss derjenige doch nicht selbst Argumente bringen, sondern zunächst einmal der, welcher die Behauptungen zunächst aufgestellt hat. Bei wem liegt also die argumentative Beweislast?
Silber ist heute im wesentlichen Industriemetall, was hier noch und noch dargestellt wurde. Nun wird behauptet, Silber würde als"Geld" neu entdeckt. Ich kann dies nicht nachvollziehen. Von wem wird es neu entdeckt, wann wird es neu entdeckt, wodurch wird es neu entdeckt, usw.? Wie also läuft dieser Entdeckungsprozess konkret ab? Dazu habe ich bisher kein Argument gefunden, sorry.
Dann zur Deflation. Sie ist definiert durch den Fall letztlich aller Preise, also auch der Preise für industrielle Rohstoffe, was wir beim CRB-Index schon deutlich beobachten können. Warum sollte sich Silber als industrieller Rohstoff diesem Preisverfall entziehen können? Wie hat man sich das vorzustellen?
Beim Gold leuchtet mir das ein, da Gold eine Preisuntergrenz oberhalb von Null hat (42,22), sich sein Preisverfall in einer Deflation vermutlich (zunächst pure guessing von mir) also relativ zum Preisverfall anderer Güter verhaltener darstellen sollte.
Das berühmte"Herstellkosten"-Argument taugt nichts, denn in einer Deflation fallen nicht nur die Preise, sondern letztlich auch die Löhne, obwohl diese"starrer" sind als die Preise, also nicht so leicht und schnell fallen.
Ich hatte auf Malaysian Rubber in der Krise nach 1930 hingewiesen. Da kostete (die Einheit weiß ich jetzt nicht mehr) 1,16 Dollar (Zahl aus dem Gedächtnis). Es hieß damals Rubber könne nicht weiter fallen, weil mit diesem Preis gerade die Kosten (Lebenserhaltungskosten) der Gummisucher gedeckt würden und bei tieferen Preise kein Gummisucher mehr arbeiten würde.
Tatsächlich lag der Preis für Rubber ein Jahr später bei 0,16 Dollar. Und es gab immer noch genügend Rubber, das auf den Markt kam. Also müssen nach wie vor Gummisucher tätig gewesen sein.
Wir hören bereits heute laufend von Lohn- und Gehaltssenkungen (LTU usw.). Warum sollte das nicht auch eines Tages für in der Edelmetallindustrie Beschäftigten gelten? Sie verdienen dann weniger und die Herstellkosten sinken entsprechend.
Ich kann darin nichts Unlogisches entdecken und hoffe, mich meiner"Beweislast" einigermaßen entledigt zu haben, sowohl theoretisch als auch praktisch (in Bezug auf Geschichte und Gegenwart).
Gern höre ich jetzt die Argumente der anderen Seite.
Gruß
d.
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