- (Horror-)MELDUNGEN AM MORGEN - JĂĆKĂĆ, 29.10.2001, 11:11
- Re: (Horror-)MELDUNGEN AM MORGEN - das ist schon kein Horror mehr.... - Fischli, 29.10.2001, 11:33
- Re: (Horror-)MELDUNGEN AM MORGEN - Cosa, 29.10.2001, 11:38
- Re: (Horror-)MELDUNGEN AM MORGEN - Walter Wittmann: Das globale Desaster - Baldur der Ketzer, 29.10.2001, 19:44
- Walter Wittmann: Wer ist das bitte?? - Josef, 29.10.2001, 21:29
- Re: Walter Wittmann: Wer ist das bitte?? - Baldur der Ketzer, 29.10.2001, 21:46
- Re: Walter Wittmann: Wer ist das bitte?? - Cosa, 29.10.2001, 22:09
- Re: Walter Wittmann: Wer ist das bitte?? - JĂŒKĂŒ, 29.10.2001, 22:16
- Re: Walter Wittmann: Wer ist das bitte?? - Cosa, 29.10.2001, 22:25
- Re: Walter Wittmann: Wer ist das bitte?? - Cujo, 29.10.2001, 22:27
- Re: Walter Wittmann: Wer ist das bitte?? - JĂŒKĂŒ, 29.10.2001, 22:16
- Re: Walter Wittmann: Wer ist das bitte?? - Cosa, 29.10.2001, 22:09
- Re: Walter Wittmann: Neues von ihm (27.10.2001) - Baldur der Ketzer, 30.10.2001, 01:15
- Re: Walter Wittmann: Wer ist das bitte?? - Baldur der Ketzer, 29.10.2001, 21:46
- Walter Wittmann: Wer ist das bitte?? - Josef, 29.10.2001, 21:29
- Re: (Horror-)MELDUNGEN AM MORGEN - Walter Wittmann: Das globale Desaster - Baldur der Ketzer, 29.10.2001, 19:44
- Re: (Horror-)MELDUNGEN AM MORGEN: Arbeitslosenstatistik - bisher.. - Herbi, dem Bremser, 29.10.2001, 12:01
- Re: (Horror-)MELDUNGEN AM MORGEN: Arbeitslosenstatistik - bisher.. - SchlauFuchs, 29.10.2001, 13:08
- Arbeitslosigkeit - mehr als nur Statistik - Wal Buchenberg, 29.10.2001, 13:34
- Re: Arbeitslosigkeit - mehr als nur Statistik, aber weniger als die RealitÀt! - dottore, 29.10.2001, 21:07
- Re: Arbeitslosigkeit - mehr als nur Statistik, aber weniger als die RealitĂ€t! - JĂŒKĂŒ, 29.10.2001, 21:27
- Re: Arbeitslosigkeit - mehr als nur Statistik.... - Wal Buchenberg, 30.10.2001, 13:57
- Re: Arbeitslosigkeit - mehr als nur Statistik.... - dottore, 30.10.2001, 15:09
- Re: Arbeitslosigkeit - mehr als nur Statistik, aber weniger als die RealitÀt! - dottore, 29.10.2001, 21:07
- Re: (Horror-)MELDUNGEN AM MORGEN: Arbeitslosenstatistik - StGB oder.. - Herbi, dem Bremser, 29.10.2001, 15:29
- Re: (Horror-)MELDUNGEN AM MORGEN: Arbeitslosenstatistik - StGB oder.. - SchlauFuchs, 29.10.2001, 16:16
- Re: (Horror-)MELDUNGEN AM MORGEN: Arbeitslosenstatistik - SGB.. - Herbi, dem Bremser, 29.10.2001, 22:40
- Re: (Horror-)MELDUNGEN AM MORGEN: Arbeitslosenstatistik - StGB oder.. - SchlauFuchs, 29.10.2001, 16:16
- Arbeitslosigkeit - mehr als nur Statistik - Wal Buchenberg, 29.10.2001, 13:34
- Re: (Horror-)MELDUNGEN AM MORGEN: Arbeitslosenstatistik - bisher.. - SchlauFuchs, 29.10.2001, 13:08
- Re: (Horror-)MELDUNGEN AM MORGEN - Sascha, 29.10.2001, 14:47
Re: Arbeitslosigkeit - mehr als nur Statistik, aber weniger als die RealitÀt!
Hi Wal,
zunĂ€chst besten Dank fĂŒr Dein ausfĂŒhrliches Posting. Wir wollen es uns gern en detail betrachten.
>Arbeitslosigkeit
>Die Arbeitslosenzahl wird auf der einen Seite bestimmt vom Arbeitsplatzangebot, auf der anderen Seite von der Arbeitsplatznachfrage, d.h. von der Gesamtzahl der Lohnarbeiter.
Nein. Es weren niemals in einem Unternehmen "ArbeitsplÀtze" angeboten, sondern es werden konkret Arbeiter oder Angestellte zu den von ihnen geforderten Löhnen und GehÀltern nachgefragt.
Dabei richten sich deren Lohn- und Gehaltsforderungen im wesentlichen nach den bestehenden TarifvertrÀgen und den gesetzlich vorgeschriebenen Lohnnebenkosten, die sich ihrerseits (zumeist Versicherungen, Rente, Alo, Pflege, Krankheit) nach den zu zahlenden Bruttolöhnen bzw. -gehÀltern richten.
Die Gesamtzahl der"Lohnarbeiter" spielt keinerlei Rolle, da die Erhöhung oder Minderung dieser Zahl nicht(!) zu einer Erhöhung oder Minderung der von ihnen geforderten Löhnen und GehÀltern richtet.
Ein"Mehrangebot an Arbeit" fĂŒhrt nicht zu einer Minderung deren Angebotspreises, d.h. der (zeitlich) Letzte, der seine Arbeit (Leistung) anbietet, tut dies in der Regel zum selben Preis (Lohn) wie der erste.
Im ĂŒbrigen fragen die Unternehmer Mitarbeiter nicht mit Hilfe von"vorhandenem" Geld (oder Kapital) nach, sondern mit Hilfe zusĂ€tzlicher Verschuldung. Löhne und GehĂ€lter werden mit Hilfe laufender Kreditlinien"umlauffinanziert".
>1. Relative Reduzierung von ArbeitsplÀtzen durch Rationalisierung und Modernisierung:
>âDurch den Konkurs ihres Arbeitgebers haben rund 1,8 Millionen BeschĂ€ftigte in Europa ihren Arbeitsplatz verloren.â LitdokAB 99/2000-2, b-583.
Ein Konkurs ist immer ein Ăberschuldungstatbestand. Ein Unternehmen, das keinerlei Verbindlichkeiten hat, kann nicht in Konkurs gehen, was schon der Name erklĂ€rt:"concurrere" = Zusammenlaufen (der GlĂ€ubiger).
>âIn der Tat scheinen TechnologieverĂ€nderungen die Hauptursache der beobachteten Ănderung der relativen Arbeitsnachfrage in der OECD zu sein.... Die empirische Evidenz scheint... auf eine Ănderung der Arbeits- und Firmenorganisation, die auf technologischen Fortschritt zurĂŒckzufĂŒhren ist, hinzuweisen.â LitDokAB 2000, a-118.
Auc verĂ€nderten technischen AblĂ€ufen ergeben sich seit eh und je sog."Freisetzungseffekte". Dies bedeutet nicht, dass die"Freigesetzten" damit aus dem Arbeitsleben ein fĂŒr alle Mal ausscheiden mĂŒssten. Sonst wĂ€re die Arbeitslosigkeit seit Beginn der Industriellen Revolution seit mehr als 200 Jahren ununterbrochen gestiegen, was nicht der Fall war.
Der jeweils"Freigesetzte" muss seine Leistung entweder billiger anbieten oder sie durch entsprechendes Upgrading (z.B. Fortbildung) wieder auf einen Stand bringen, der aus seinem Angebotspreis (Lohnwunsch) auch einen vom Unternehmen realisierbaren Preis macht (= konkret ausgeĂŒbte Nachfrage).
>âDie aus langfristiger Perspektive seit Beginn dieses Jahrhunderts am Arbeitsmarkt zu beobachtenden Wandlungstendenzen haben sich zwischen 1970 und 1987 noch verstĂ€rkt: In der gröĂenspezifischen Analyse zeigt sich eine deutliche gespaltene Entwicklung zwischen gröĂeren und kleineren Betrieben, wobei... anteilsmĂ€Ăig das gesamte BeschĂ€ftigungsvolumen der Allein- und Kleinstbetriebe (mit weniger als 5 BeschĂ€ftigten)... stagnierte, dass der GroĂbetriebe (mit ĂŒber 500 BeschĂ€ftigten) schrumpfte und der BeschĂ€ftigungsbeitrag der Kleinbetriebe (mit 5 bis 19 ArbeitsplĂ€tzen) und teilweise Mittelbetriebe (zwischen 20 und 49 BeschĂ€ftigten) auffĂ€llig angewachsen ist. Macht sich im tertiĂ€ren Sektor ein relatives Anwachsen gröĂerer Betreibe bemerkbar... im eher groĂbetrieblich strukturierten SekundĂ€ren Sektor ist die Tendenz zu gröĂeren Einheiten gebrochen.â LitdokAB 1993/94 a-1503.
Diese Behauptung ist durchaus durch Fakten untermauert, da wir jĂ€hrlich Hunterttausende von BetriebsgrĂŒndungen erleben, die niemals mit GroĂeinstellungen starten, was logischerweise den Anstieg der Klein- und teilweise Mittelbetriebe erklĂ€rt. Das ist absolut normal fĂŒr eine freie Wirtschaft.
>âDie Entwicklung der BeschĂ€ftigung 1996/97... zeigt, dass... der BeschĂ€ftigungsabbau vorwiegend in den gröĂeren Betrieben und im Verarbeitenden Gewerbe erfolgt. Leicht zunehmend ist die BeschĂ€ftigungsentwicklung in den wirtschaftsnahen Dienstleistungen. Dies ist auch auf Outsourcing zurĂŒckzufĂŒhren.â LitDokAB 2000, a.178.
Richtig.
> âIm Berufsbereich verzeichneten die Fertigungsberufe (zwischen 1991 und 1997) erhebliche RĂŒckgĂ€nge, wĂ€hrend die Bedeutung der Dienstleistungsberufe gegenĂŒber 1991 zugenommen hat.â LitdokAB 99/2000-2, b-654.
Ebenfalls richtig. In entwickelteren Volkswirtschaften wird die Zahl der PizzabÀcker relativ zu den Pizzaausfahrern oder Pizzarestaurants-Kellnern abnehmen.
>âFĂŒr den Zeitraum bis Juni 1998 geht die BeschĂ€ftigung in allen BetriebsgröĂenklassen in den neuen BundeslĂ€ndern zurĂŒck. In den alten BundeslĂ€ndern weichen von diesem Trend nur Betriebe der GröĂenklassen 20-49 BeschĂ€ftigte und 1-4 BeschĂ€ftigte nach oben ab.â LitdokAB 99/2000-2, b-657.
Die Neuen LĂ€nder haben einen klassischen Fehlstart in die freie Wirtschaft hinter sich, die schon ausfĂŒhrlich diskutiert wurde. Die Neuen LĂ€nder wurden subventioniert, was auf Dauer nicht zu marktwirtschaftliche befriedigenden Ergebnissen fĂŒhren kann. AuĂerdem wurde versĂ€umt, die Eigentumsverteilung zu optimieren, wozu bereits ausfĂŒhrlich in der"Krisenschaukel" zu lesen war.
>âZum ersten ist mittel- und langfristig von deutlichen Verschiebungen der ArbeitsplĂ€tze nach TĂ€tigkeitsanforderungen auszugehen. Einfache, ungelernte und AnlerntĂ€tigkeiten werden abnehmen, höherwertige TĂ€tigkeiten und ArbeitsplĂ€tze werden zunehmen. Zu rechnen ist zum zweiten mit einem deutlichen Anstieg der TeilzeitarbeitsplĂ€tze.â LitdokAB 99/2000-2, b-656.
Die einfachen TĂ€tigkeiten sind nicht etwa verschwunden - im Gegenteil! Sie werden entweder ĂŒber Schwarzarbeit abgewickelt oder durch Eigenleistung.
<font color="FF0000">Etwa 35 % des BIP bestehen aus diesen Elementen, Tendenz: stark steigend. </font>
>âDie hohe Arbeitslosigkeit kann kaum abgebaut werden. Dies wird vor allem die wenig qualifizierten BeschĂ€ftigten treffen, da die relativen Anteile hochqualifizierter Arbeit weiterhin zunehmen.â LitdokAB 1998/99 a-545.
Jede Arbeitslosigkeit ist sofort abzubauen, indem die Lohnforderungen gesenkt werden. Dies mag zwar"herzlos" erscheinen, entspricht aber der Logik der Marktwirtschaft, die selbstverstĂ€ndlich auch fĂŒr den Arbeitsmarkt gilt.
>âDie Entwicklung der BeschĂ€ftigung im Zeitraum 1993 bis 1996... zeigt einen RĂŒckgang bei den Arbeitern ohne Berufsausbildung...â LitDokAB 2000, a-178.
Dies hat zum einen damit zu tun, dass immer mehr Wert auf"Ausbildung" gelegt wurde und entsprechend mehr ausgebildet wurde (ist im"Akademiker-Segment" Àhnlich: Mehr als zwei Millionen Studenten!). Zu anderen damit, dass der"ungelernte" Arbeiter als in die Schwarzarbeit abgetauchter"Handyman" erheblich mehr und besser verdient als wenn er"offiziell" beschÀftigt wÀre.
Ich darf mir Details ersparen, auĂer vielleicht den Hinweis, dass ich in meinen in D belegenen BesitztĂŒmern jedes Jahr um ca. 20 % mehr fĂŒr cash-in-cash-Arbeit bezahlt habe (Garten bis Dachrinnenreinigung und Frisör).
> âAbbau von ArbeitsplĂ€tzen, instabile ErwerbsverlĂ€ufe und soziale Spaltung. Dies sei... die RealitĂ€t der 90er Jahre.â LitdokAB 1998/99 a-550.
Von einer"sozialen Spaltung" kann nicht gesprochen werden. Hier stellt sich die Statistik selbst ein Bein. Wer - wie ich - groĂe Summen an sog."einfache", also sozial unterstellige Arbeit bezahlt hat, kennt seine Klientel bestens. Einer meiner Nachbarn in einem bayerischen Ferienort gilt als"sozial schwach", da alle diese Eigenschaften des"sozial Gespaltenen" erfĂŒllend. Er hat aber inzwischen drei (3) ZinshĂ€user und fĂ€hrt einen schweren GelĂ€ndewagen, den ich mir z.B. niemals leisten wĂŒrde.
>âIm Jahr 1995 war in Westdeutschland bereits jeder fĂŒnfte, im Osten fast jeder zweite âUngelernteâ arbeitslos. Trotz BeschĂ€ftigungskrise konnten Akademiker zwischen 1990 und 1995 im Westen zusĂ€tzlich fast 590000 und im Osten knapp 100000 ArbeitsplĂ€tze hinzugewinnen. Verschlechtert hat sich jedoch auch die Arbeitsmarktposition von Personen mit abgeschlossener Lehre oder Fachschulausbildung..... Diese Qualifikationsebene verlor zwischen 1991 und 1995 im Osten fast 1 Million ArbeitsplĂ€tze. im Westen 230000 ArbeitsplĂ€tze.â LitdokAB 1998/99 b-547.
Diese Zahlen verdecken zu viele Einzelschicksale, denen nachgegangen werden mĂŒsste. Ich kann nur sagen, apropos Akademiker, dass ich zuletzt in Deutschland zwei promovierte Juristen zu je 3.600,-DM /m. beschĂ€ftigt hatte, wĂ€hrend mein völlig ungelernter"Handyman" jeden Monat, allein bei mir mit ca. 4000 DM nach Hause gegangen ist.
>âUngelernte Arbeitnehmer haben in Deutschland ein dreimal so hohes Arbeitslosenrisiko wie ausgebildete Arbeitnehmer. die BeschĂ€ftigungsmöglichkeiten fĂŒr ArbeitskrĂ€fte ohne abgeschlossene Berufsausbildung werden zukĂŒnftig noch weiter zurĂŒckgehen.â LitdokAB 1998/99
Der Staat, von dem diese Zahlen stammen, hat von der konkreten Lebenswelt keine Ahnung! Der"ungelernte" Arbeitnehmer, der jederzeit BeschĂ€ftigung findet, da er keinerlei Tarifbedingungen unterworfen ist, nimmt jeweils fĂŒr die gesetzlich erforderlichen Mindestzeiten einen"offiziellen" Job an - die Firmen machen das in einer Art eingespielten Rondo, welches ich hier nicht erklĂ€ren möchte. Nach Ablauf der Fristen"meldet" sich der Betreffende arbeitslos und taucht wieder in die extrem gut (da brutto = netto) bezahlte Schwarzarbeit ab.
So sichert er sich den Rentenanspruch und kassiert ĂŒberdies regelmĂ€Ăig die Arbeitslosenversicherung ab, die er vorher alimentiert hatte.
<font color="FF0000">Das ist nun wirklich das Kleine Einmaleins der deutschen Arbeitswelt. Und hochtourige staatliche"Dokumentationen" haben davon keinerlei Ahnung. Sie werden aufgrund von Statistiken erarbeitet, die absolut nichts mit der tÀglichen Wirklichkeit des Arbeitslebens zu tun haben.</font>
>a-1523. âDas Arbeitsmarktrisiko der Geringqualifizierten nimmt stetig zu.â (Institut der Deutschen Wirtschaft) LitDokAB 2000, b-459.
Das Risiko auf dem offiziellen Arbeitsmarkt? Um den kĂŒmmert sich aber kein Mensch, der auf Maximierung seiner persönlichen EinkĂŒnfte aus ist!
>âEs zeigt sich, dass die strukturelle Arbeitslosigkeit... in den vergangenen 25 bis 30 Jahren einen tendenziell steigenden Verlauf aufweist, wĂ€hrend die qualifikatorische Mismatch-Arbeitslosigkeit im gleichen Zeitraum ĂŒberwiegend abgenommen hat.â LitDokAB 2000, a-596.
Es gibt keinerlei"strukturelle" Arbeitslosigkeit. Ich muss hier nicht anfĂŒhren, dass ich anno 2000 seltsamerweise nur"strukturell" Arbeitslose beschĂ€ftigt habe. Dies selbstverstĂ€ndlich ganz legal und offiziell. Denn die Firmen, die ich beschĂ€ftigte, zeigten mir den erforderlichen [b]MEISTERBRIEF. Den hatten sie sich von pensionierten Altmeistern fĂŒr im Schnitt 3000 DM p.m."ausgeliehen".[/b]
>âDie Analysen lang- und mittelfristiger Trends auf ArbeitsmĂ€rkten und in Organisationen zeigt, dass bislang rationalisierungsbedingte BeschĂ€ftigungseinbuĂen im primĂ€ren und sekundĂ€ren Sektor der Volkswirtschaft durch BeschĂ€ftigungsexpansion im Dienstleistungsbereich und da insbesondere im öffentlichen Dienst ĂŒberkompensiert werden konnten.... In der sich jetzt abzeichnenden Entwicklung reicht die Zahl der durch IuK-Technologien neu entstehenden ArbeitsplĂ€tze nicht aus, um Rationalisierungsverluste auch kĂŒnftig noch zu kompensieren. Allein hochqualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden von der Informatisierung der Wirtschaft profitieren können.â LitDokAB 2000, b-300.
Gilt alles nur fĂŒr den"offiziellen" Arbeitsmarkt, der aber nichts als eine Phantasterei ist.
>âAls Fazit ist festzuhalten: die... relative Verlagerung innerhalb der TĂ€tigkeitsstruktur von den unqualifizierten zu qualifizierten TĂ€tigkeiten verlĂ€uft in Zukunft ungebrochen weiter. Die Verschiebungen zwischen den Qualifikationsebenen wie auch die Strukturumschichtung von Produktions- zu DienstleistungstĂ€tigkeiten wird... eher ausgeprĂ€gter ablaufen.â LitdokAB 1998/99 a-1055.
Dito.
>âTrotz steigenden Bedarf an ArbeitskrĂ€ften wird... Arbeitslosigkeit auch lĂ€ngerfristig ein Problem bleiben. Produktionsorientierte TĂ€tigkeiten und BĂŒrotĂ€tigkeiten verlieren.... an Gewicht. HandelstĂ€tigkeiten wie auch allgemeine DienstleistungstĂ€tigkeiten bleiben anteilsmĂ€Ăig annĂ€hernd stabil. An Bedeutung gewinnen werden FuE-TĂ€tigkeiten, Organisations- und Managementfunktionen... Bei einfachen TĂ€tigkeiten, fĂŒr die eine berufliche Qualifizierung nicht erforderlich ist, ist mit weiterhin erheblichen AnteilseinbuĂen zu rechnen. TĂ€tigkeiten auf mittlerem Anforderungsniveau, die eine berufliche Qualifizierung voraussetzen, werden ihr Gewicht in etwa halten können. Die absoluten und relativen Gewinner sind die höher- bzw. hochqualifizierten TĂ€tigkeiten in Dienstleistungsfunktionen.â LitdokAB 1998/99 a-826.
Niemand fragt nach einer"beruflichen Qualifizierung". Allein die erbrachte Leistung entscheidet.
>âDas Problem der Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland ist vor allem eine Problem des globalen Mangels an ArbeitsplĂ€tzen, weniger ein Frage zu wenig flexibler Strukturanpassungen auf dem Arbeitsmarkt. Dennoch stehen FlexibilitĂ€ts- und Deregulierungsdebatten im Mittelpunkt der politischen Diskussion.â LitdokAB 1993/94 a - 321.
>âDie ProduktivitĂ€t pro Arbeitsstunde ist heute... 28 mal gröĂer als zu Beginn der Industrialisierung.â LitDokAB 2000, a-533.
Ja, und was will uns das sagen?
>1.1 ArbeitszeitverkĂŒrzung und Arbeitslosenzahl: âIm besten Fall - unter strikter Einhaltung von KostenneutralitĂ€t fĂŒr die Firmen - bringt die Reduzierung von 39 auf 35 Wochenstunden fĂŒr alle Vollzeitarbeitnehmer im nichtlandwirtschaftlichen Sektor eine Erhöhung der BeschĂ€ftigung um 700.000 Personen. Das bedeutet eine Senkung der Arbeitslosigkeit um 2 Prozentpunkte. Allein bei den Firmen mit mehr als 20 Arbeitnehmern sind dies 500.000 ArbeitsplĂ€tze.â LitDokAB 2000, a-742.
Diese Rechnung ist seit jeher falsch, da:
1. Keine Lohnnebenkosten (offizielle) eingerechnet.
2. Die KĂŒndigungsproblematik ("Hire & Fire") unter den Tisch fĂ€llt.
>âzirka 100.000 zusĂ€tzliche BeschĂ€ftigungsverhĂ€ltnisse werden dem Arbeitszeitgesetz zugeschriebenâ (35-Std.-Woche). LitDokAB 2000, a-744.
Nach dieser Logik wÀren bei 0-Stunden-Wochen alle beschÀftigt.
>2. Nachfrageentwicklung nach ArbeitsplÀtzen (= Zahl der Lohnarbeiter):
>âIm Prognos-Report setzt nach 2000 ein starker RĂŒckgang der Arbeitsuchenden bis 2010 ein, âallerdings bei einer Abnahme der Zuwanderung aus dem Ausland, die ungewiss ist.â LitdokAB 1993/94 a-1348.
>âVerschiedentlich wird... die Hoffnung geĂ€uĂert, dass die kĂŒnftige demographische Entwicklung zu einer Entspannung auf dem deutschen Arbeitsmarkt mit seinen etwa 4 Millionen Arbeitslosen fĂŒhren könnte.... Angesichts langfristiger Trends des Erwerbsverhaltens dĂŒrfte diese Wirkung jedoch in Frage gestellt sein. Diese Trends sind zum einen gekennzeichnet durch einen Anstieg der Erwerbsbeteiligung von Frauen in Westdeutschland und zum anderen durch eine sinkende Erwerbsbeteiligung in Ostdeutschland. Beide Effekte sind gegenlĂ€ufig, wobei der Effekt der westdeutschen Frauenbeteiligung dominiert. Setzen sich diese Trends in Zukunft fort, wird es insgesamt zu einer vollstĂ€ndigen Kompensation der demographischen Entlastung durch die Verhaltenseffekte kommen.â LitDokAB 2000, a-550.
Das sind mit Verlaub Sternguckereien.
>3. Arbeitslosigkeit als Alltagserfahrung:
>Von den GeburtsjahrgÀnge 1916-1920 wurden zwischen 5 % und 20 % im Laufe ihres Berufslebens mindestens einmal arbeitslos. 3. ErgÀnzg 93 1-276.
>"1990 wurden im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt rund 31 % aller sozialversicherungspflichtigen BeschÀftigungsverhÀltnisse erneuert.... Die durchschnittliche Dauer eines BeschÀftigungsverhÀltnisses sank auf... 3,2 Jahre." LitdokAB Sonderheft 5 (1994) 1-1250.
Die HĂ€ufigkeit des Berufswechsels gibt nichts anderes wieder als das, was unter"Dynamik" der Wirtschaft, alias optimale Allokation der Ressourcen verstanden wird.
>âIm Zeitraum 1991 bis 1997 ist die Zahl der Privathaushalte in Deutschland von 35 Millionen auf 37 Millionen gestiegen. WĂ€hrend die ErwerbstĂ€tigen-Haushalte zahlenmĂ€Ăig um 5 % schrumpften, nahmen die Haushalte von NichterwerbstĂ€tigen um 22 % zu.â LitdokAB 99/2000-1, a-435.
>âDie Jugendarbeitslosigkeit liegt mit durchschnittlich 20 % doppelt so hoch wie die der Erwachsenen. Die Langzeitarbeitslosigkeit hat sich im Jahr 1995 von 48 % der Gesamtarbeitslosigkeit auf ĂŒber 50 % erhöht. Die Arbeitslosigkeit der Frauen ist höher als die der MĂ€nner und lag Mitte Juni 1996 bei 12,5%. Die Arbeitslosenraten behinderter Menschen und ethnischer Minderheiten sind ebenfalls unverhĂ€ltnismĂ€Ăig hoch.â LitdokAB 1998/99 a-760.
Diese Problem existieren in der Tat. Aber das liegt in den hohen, zumeist gewerkschaftlich erzwungenen Markteintrittskosten.
>âDas Risiko, langfristig arbeitslos zu bleiben, ist bei Ălteren, Arbeitslosen mit gesundheitlichen EinschrĂ€nkungen und Niedrigqualifizierten besonders hoch.â LitdokAB 1998/99 a-861.
Auch das ist ein Problem, was aber auf andere Ebenen verweist, nÀmlich die der"Ungerechtigkeiten" (warum kann ein Einbeiniger nie den 100-m-Olympia-Endlauf gewinnen?). Das können wir hier mangels OperationalitÀt nicht diskutieren.
>âDie Zahl der registrierten Arbeitslosen reprĂ€sentiert nicht das tatsĂ€chliche unbeschĂ€ftigte ArbeitskrĂ€ftepotential; werden Neueinstellungen vorgenommen, sinkt die Arbeitslosigkeit nicht im selben Umfang. Dieses PhĂ€nomen ist seit langem bekannt.â LitDokAB 2000, a-572. âDer Beitrag basiert auf einer ReprĂ€sentativbefragung bei mehr als 30.000 Personen im erwerbsfĂ€higen Alter.... Es wird gezeigt, dass es in Deutschland und in Europa einen nicht unerheblichen Bedarf an zusĂ€tzlichen ArbeitsplĂ€tzen gibt, der quantitativ weit gröĂer ist als die aktuelle Arbeitslosenzahlen vermuten lassen.â LitDokAB 2000, a-573.
Was ist"quantitativ"? Hier wird unterschoben, dass das"Quantum" zu vorgegebenen Löhnen BeschÀftigung sucht, was nicht funktionieren kann und was auch jeder einsieht.
>4. Individuelle und soziale Folgen der Arbeitslosigkeit:
>Selbstmord: âArbeitslosigkeit treibt vor allem MĂ€nner in mittleren Lebensjahren in den Selbstmord.â LitdokAB 99/2000-1, a-917.
Arbeitslosigkeit ist immer ein schlimmes Schicksal. Daran fĂŒhrt keine Gutrechnung vorbei. Aber die Keule ("macht bloĂ nicht so viele arbeitslos, sonst bringen die sich alle um") bringt nicht weiter.
Wie sollte denn vorgangen werden? Wie im öffentlichen Dienst?
>Krankheit: Eine sozial-medizinische Untersuchung bei 2643 Arbeitslosen zeigte, dass sich eine âVerschlechterung des Gesundheitszustandesâ durch/wĂ€hrend der Arbeitslosigkeit feststellen lĂ€sst. LitdokAB 1998/99 b-1021.
>Qualifikationsverlust: Arbeitslosigkeit ist mit einem Qualifikationsverlust verbunden. LitdokAB 1993/94 a - 295.
>Lohnsenkungen: âzunehmende Langzeitarbeitslosigkeit (hat) einen deutlichen negativen Effekt auf die Lohnentwicklung.â LitdokAB 1993/94 a-283.
>"We find that rising joblessness is concentrated among groups with declining real wages." 3. ErgÀnzg 93 1-413.
>âObwohl Deutschland ein Land mit zentralen Lohnverhandlungen ist, finden sich Belege, dass Arbeitslosigkeit die Löhne in exakt dem gleichen MaĂe senkt, wie es von Blanchflower und Oswald fĂŒr andere LĂ€nder... festgestellt worden war.â LitdokAB 1998/99 a-849.
>Berechnungen dieser âLohnkurveâ zeigen: âeine Verdoppelung der Arbeitslosenquote ist mit einer Lohnsenkung von 10 % verbunden.â LitdokAB 1998/99 a-856. BestĂ€tigt durch: LitdokAB 1998/99 a-851. Nur teilweise bestĂ€tigt durch: LitdokAB 1998/99 a-852. In Frage gestellt durch: LitdokAB 1998/99 a-858.
Ja, schon richtig. Und nun? Was folgt daraus?
>BestĂ€tigt wird, dass Arbeitslosigkeit in einer Region das Lohnniveau dieser Region um den Faktor 0,1 senkt. âDabei zeigt sich, dass Betriebe unterschiedlicher GröĂe zwar unterschiedlich auf die Arbeitslosigkeit reagieren, der Lohneffekt jedoch fĂŒr alle BetriebsgröĂen spĂŒrbar bleibt und relativ groĂ ausfĂ€llt.â LitdokAB 1998/99 189.
>âVor allem in den angelsĂ€chsischen Volkswirtschaften hat sich bei lĂ€ngerfristig konstanter oder sinkender Arbeitslosigkeit... die Ungleichheit in der Einkommens- und Lohnstruktur auffĂ€llig erhöht.â LitdokAB 99/2000-1, a-448.
>Armut: 36,8 % der Erwerbsbevölkerung (ĂŒber 17 Jahre) sind in Ausbildung. Davon sind 7,6 % Arme und 32,1 % mit Niedrigeinkommen.
>47,9 % der Erwerbsbevölkerung sind erwerbstÀtig: Davon sind 4,2 % Arme und 21,6 % mit Niedrigeinkommen.
>8,1 % der Erwerbsbevölkerung sind arbeitslos. Davon sind 14,6 % Arme und 46,6 % mit Niedrigeinkommen.
> 7,2 % der Erwerbsbevölkerung sind nicht erwerbstÀtig. Davon sind 26,8 % Arme und 66,7 % mit Niedrigeinkommen.
>(Die Vorderzahl nennt den Anteil der jeweiligen Gruppe an der Gesamtbevölkerung ĂŒber 17 in Deutschland 1998. FĂŒr Jugendliche wird das Familieneinkommen auf die einzelnen Familienmitglieder umgelegt. Aus: W. Hanesch/ P. Krause/ G. BĂ€cker, Armut und Ungleichheit in Deutschland. Der neue Armutsbericht der Hans-Böckler-Stiftung, des DGB und des ParitĂ€tischen Wohlfahrtsverbands. rororo November 2000, S. 81. DM 26,90)
FĂŒr die Umverteilung sind andere Faktoren maĂgebend. Wurde hier noch und noch diskutiert.
>Höhe des Arbeitslosengeldes und Arbeitslosenzahl: âThe results indicate that there ist no systematic evidence that countries with more generous unemployment hat experienced higher levels of unemployment, not that reforms to increase the generosity of unemployment benefits have caused unemployment to increase.â LitDokAB 2000, a-603.
>Gesamtgesellschaftliche Kosten der Arbeitslosigkeit: âVor dem Hintergrund der gesamtfiskalischen Kosten der registrierten Arbeitslosigkeit von 150 Mrd. DM im Jahr 1999...â LitDokAB 2000, b-205.
Es gibt keine"gesamtgesellschaftlichen Kosten"! Kosten sind immer PhÀnomene, die nur bei einzelnen Wirtschaftsubjekten auftreten können. Die"Gesamtgesellschaft" bucht nicht.
Kosten sind immer Einkommen (EinkĂŒnfte, Einzahlungen) woanders. Lohnkosten = LohneinkĂŒnfte der Belegschaft, usw.
>Soweit nicht anders angegeben sind alle Angaben aus: Literaturdokumentation zur Arbeitsmarkt und Berufsforschung, Hrsg. von der Bundesanstalt fĂŒr Arbeit, diverse JahrgĂ€nge.
Die viele MĂŒhe, die Du Dir dankenswerterweise gemacht hast, zeigt doch zwei SchwĂ€chen auf:
1. Sie hat in weiten Teilen nichts mit der konkreten Lebenswelt zu tun.
2. Sie"klagt" nur"an" - ohne irgendeinen Hinweis drauf zu geben, was denn nun wo zu verÀndern wÀre, um eine"Besserung" zu erzielen.
GruĂ
d.
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