- Neuer Flop für Bush? - Standing Bear, 29.10.2001, 21:54
- Warum rennt der Hase schneller als der Fuchs...? - Tofir, 29.10.2001, 22:08
Neuer Flop für Bush?
Neuer Flop für Bush?
Taliban meldeten Festnahme von US-Amerikanern in Afghanistan
Drei Wochen nach Beginn der Angriffe auf Afghanistan werden in den USA die Rufe nach einer umfassenden Bodenoffensive lauter. US-Präsident George W. Bush fehlen tatsächliche Erfolgsmeldungen im anhaltenden Bombenkrieg. Am Sonntag (Ortszeit) meldete sich der einflußreiche Senator John McCain, vor der Präsidentenwahl vor einem Jahr Bush-Herausforderer bei den Republikanern, im US-Fernsehen zu Wort. Eine große Landstreitmacht müsse zumindest über einen kurzen Zeitraum eine Basis in Afghanistan errichten und von dort aus nach den Terroristen des Al-Qaida-Netzwerks von Osama bin Laden fahnden, erklärte der in den USA als Vietnamkriegsheld angesehene McCain.
Die von Washington unterstützte afghanische Nordallianz gab am Montag an, von bis zu 20 US-Spezialisten unterstützt zu werden. Die Amerikaner, von denen ein Dutzend mit automatischen Waffen ausgestattet sei, sollen sich im Dara-e-Suf-Tal rund 70 Kilometer südlich der Stadt Masar-i-Scharif aufhalten. Die in Afghanistan herrschenden Taliban meldeten am selben Tag, mehrere US-Bürger verhaftet zu haben. Unklar ist allerdings, wie viele US-Amerikaner wo genau festgenommen worden sind und ob es sich dabei um Angehörige von Spezialeinheiten handelt. Die Festnahmen durch die Taliban würden sich einreihen in die bisherigen militärischen Flops von US-Kommandoeinheiten.
So waren die amerikanischen Elitesoldaten, die am 19. Oktober an einer von Washington viel gerühmten Luftlandeoperation bei Kandahar im Südwesten Afghanistans beteiligt waren, auf weitaus heftigeren Widerstand als erwartet gestoßen, berichteten nun übereinstimmend britische Zeitungen. »Spezialkräfte der USA mußten Rückzug antreten, weil die Feinde (die Taliban) wie Wahnsinnige kämpften«, titelte etwa The Telegraph. Es hätte nicht viel gefehlt, schrieb der Kriegsberichterstatter der Zeitung Independent, und die vom amerikanischen Oberkommando eigentlich als PR-Show gedachte Operation hätte »in einem Desaster geendet«. Die britischen Berichte bestätigen somit Einschätzungen, die die Times of India bereits kurz nach der US-Operation unter Berufung auf russische nachrichtendienstliche Quellen veröffentlicht hatte.
In den britischen Berichten wird von einem »kosmetischen« Überfall der Bodentruppen auf Afghanistan gesprochen, der ausdrücklich »als eine Show« aufgeführt worden sei, um auf diese Weise der westlichen Ã-ffentlichkeit und den Taliban zu zeigen, daß die »Operation dauerhafter Frieden« wie geplant auch beim Bodenkrieg Fortschritte macht und US-Soldaten in Afghanistan zuschlagen können, wo sie wollen. Insbesondere sollte damit »bei der amerikanischen Ã-ffentlichkeit eine psychologische Wirkung erzielt werden, weil diese über den langsamen Gang des Krieges zunehmend frustriert ist«, hieß es in The Telegraph. Daher seien von der amerikanischen Militärführung »nur solche Ziele ausgesucht worden, von denen angenommen wurde, daß sie schwach verteidigt und leicht zu filmen waren«.
Das Pentagon hatte in gewohnter Manier die Operation, bei der ein US-Hubschrauber von Taliban-Feuer getroffen wurde und zwei US-Ranger ums Leben kamen, als vollen Erfolg präsentiert. Tatsächlich aber seien Washingtons Elitesoldaten auf den heftigen Widerstand der Taliban vollkommen unvorbereitet und entsprechend geschockt gewesen. Dazu zitierte The Telegraph eine Quelle im Pentagon: »Die Geschwindigkeit, mit der die Taliban sich zum Gegenangriff formierten, hat uns ein bißchen schockiert. Sie kämpften wie die Wahnsinnigen. Das hatten wir nicht erwartet. Unsere nachrichtendienstlichen Erkenntnisse waren falsch.«
Auch wenn die von Senator McCain geforderte umfassende Bodeninvasion noch auf sich warten lassen dürfte, das für den Afghanistan-Krieg verantwortliche »US-Central Command« in Florida bereitet Bodenoperationen im Stil von Kommandoeinsätzen vor. Die eigenen Soldaten sollen dabei aber möglichst geschont werden. Es waren keine 24 Stunden nach der fehlgeschlagenen Luftlandeoperation bei Kandahar vergangen, da hatte das Pentagon von Großbritannien und Australien verlangt, für weitere Operationen in Afghanistan zusätzliche Eliteeinheiten bereitzustellen. Presseberichten aus London zufolge hatten die US-Oberbefehlshaber 1000 zusätzliche britische Kommandosoldaten angefordert, einschließlich der gesamten SAS-Einheiten, was auf der Insel »große Betroffenheit« ausgelöst haben soll. Am Wochenende hat nun die britische Regierung angekündigt, 400 Soldaten der Marineinfanterie bereitzustellen. Allerdings heißt es aus London, es würde womöglich noch Monate dauern, bis diese für den Einsatz bereit seien.
Ja, ja, der Wahnsinn greift immer schlimmer um sich.
SB
<ul> ~ ***</ul>
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: