- NAPM-Konjunkturindex auf tiefstem Stand seit 1991 (interessanter Artikel) - Sascha, 01.11.2001, 20:31
NAPM-Konjunkturindex auf tiefstem Stand seit 1991 (interessanter Artikel)
Heute 18:53 Uhr
<font size=5>FOKUS 1 - NAPM-Konjunkturindex auf tiefstem Stand seit 1991 </font>
New York, 01. Nov (Reuters) - <font color="#FF0000">Ein stark rückläufiger Auftragseingang nach den Anschlägen vom 11. September hat ein wichtiges US-Konjunkturbarometer im Oktober auf den tiefsten Stand seit mehr als zehn Jahren fallen lassen</font>. Der von der Nationalen Vereinigung der US-Einkaufsmanager (NAPM) ermittelte Index <font color="#FF0000">fiel unerwartet stark auf 39,8 von 47,0 Zählern im September und signalisiert damit weiter eine Rezession im Verarbeitenden Gewerbe</font>. NAPM-Volkswirt Norbert Ore sagte am Donnerstag, er erwarte erst in sechs bis neun Monaten wieder ein Wachstum in diesem Sektor, der etwa ein Sechstel der Wirtschaft ausmacht. <font color="#FF0000">Unter Analysten gilt eine erneute Leitzinssenkung der US-Notenbank Fed als sicher</font>. Dollar und Aktienkurse gaben nach.
Von Reuters befragte Analysten hatten nur einen Rückgang auf 44,3 Punkte erwartet. Seit August 2000 liegt der auf der Konjunktur-Einschätzung von mehr als 400 Unternehmern basierende Index unter 50 Punkten und signalisiert damit eine Rezession in der Industrie. Der Oktober-Wert spiegelt nach NAPM-Angaben zum ersten Mal vollständig die Auswirkungen der Anschläge in New York und Washington vom 11. September wider. <font color="#FF0000">Der Auftragseingang verzeichnete einen der stärksten Rückgänge in der 53-jährigen Geschichte des NAPM-Indexes. Die Zahl der neu eingegangenen Orders sank auf 38,3 von 50,3 Punkten im September</font>. <font color="#FF0000">Die Bauausgaben sanken unterdessen im September den fünften Monat nacheinander </font>und erreichten mit 843,1 Milliarden Dollar aufs Jahr hochgerechnet das niedrigste Niveau seit Dezember 2000.
Diese Nachfrageschwäche habe viele Industrieunternehmen stark belastet, sagte NAPM-Volkswirt Ore. Einige Firmen hätten einen 20-prozentigen Umsatzrückgang beklagt."Über die nächsten sechs bis neun Monate wird sich der Index und die Industrie in eine Wachstumsposition zurückbegeben", prognostizierte er.
<font color="#FF0000">Analysten sahen in den Daten eine Bestätigung der drastischen Konjunkturschwäche in den USA</font>. <font color="#FF0000">"Es ist ein weiterer Nagel im Sarg der Volkswirtschaft"</font>, sagte Oscar Gonzalez von John Hancock Financial Services. Mit Blick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung teilte er nicht den Optimismus des NAPM-Volkwirts Ore. Es gebe keinerlei Anzeichen für eine baldige Erholung. <font color="#FF0000">"Indizes unter 40 Punkten signalisieren, dass wir uns möglichwerweise auf eine lang anhaltende Rezession einstellen müssen"</font>, sagte er. <font color="#FF0000">Eine weitere Zinssenkung der US-Notenbank Fed um 50 Basispunkte am nächsten Dienstag sei daher wahrscheinlich</font>. Die Fed hat in diesem Jahr als Reaktion auf die deutliche Konjunkturabkühlung bereits neun Mal die Leitzinsen um vier Prozentpunkte auf 2,50 Prozent im Schlüsselzins zurückgenommen.
Mit einer erneuten Zinssenkung ist Analysten zufolge vor allem dann fest zu rechnen, <font color="#FF0000">wenn auch die am Freitag erwarteten Arbeitsmarktdaten für Oktober überraschend schwach ausfallen</font>. Von Reuters befragte Volkswirte prognostizierten <font color="#FF0000">im Schnitt einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 5,2 von 4,9 Prozent im September</font>. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen in der Woche zum 27. Oktober nach Angaben des Arbeitsministeriums vom Donnerstag jedoch um 10.000 auf saisonbereinigt 499.000. <font color="#FF0000">Doch die Gesamtzahl der Empfänger von Arbeitslosenhilfe blieb weiter auf dem höchsten Stand seit 18 Jahren</font>.
Der unerwartet schwache NAPM-Index und die dadurch gestiegenen Zinssenkungsfantasien sorgten an den Rentenmärkten beiderseits des Atlantik für kräftige Kursgewinne, während Dollar und Aktien zeitweise etwas nachgaben. Die zehnjährige US-Anleihe baute ihre Gewinne vorübergehend bis zu einem Punkt aus, die Rendite sank auf das niedrigste Niveau seit den sechziger Jahren. Der Euro stieg kurzzeitig über 0,91 Dollar, fiel dann aber wieder bis auf 0,9030 Dollar zurück.
Eigener Kommentar: So langsam aber sicher dämmerst manchen endlich, daß das hier alles keine kurze Korrektur oder ein kleiner Abwärtshaken ist und wir auch keine schnelle Erholung sehen. Wenn ich noch an die Sprüche von Jahresanfang denke mit"Im zweiten Halbjahr kommt die große Erholung". Hahahaha!
phi/iws
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