- an Galiani: entartete, pathologische Wirtschaft - Ghandi, 04.11.2001, 08:40
- Re: an Galiani: entartete, pathologische Wirtschaft - R.Deutsch, 04.11.2001, 11:46
- zu Robinson Crueso - Ghandi, 04.11.2001, 12:35
- Re: zu Robinson Crueso - Ist Debitismus die Quelle der Wirtschaftsentwicklung? - Galiani, 04.11.2001, 13:57
- Ist Debitismus die Quelle der Wirtschaftsentwicklung? - Ghandi, 04.11.2001, 18:18
- Re: Ist Debitismus die Quelle der Wirtschaftsentwicklung? - dottore, 04.11.2001, 19:03
- Ahhhhh! Adrenalin-Bedarf nicht Schuldendruck! Ok! Damit bin ich einverstanden! (owT) - Galiani, 04.11.2001, 19:48
- Re: Ist Debitismus die Quelle der Wirtschaftsentwicklung? - dottore, 04.11.2001, 19:03
- Ist Debitismus die Quelle der Wirtschaftsentwicklung? - Ghandi, 04.11.2001, 18:18
- Re: zu Robinson Crueso - Ist Debitismus die Quelle der Wirtschaftsentwicklung? - Galiani, 04.11.2001, 13:57
- zu Robinson Crueso - Ghandi, 04.11.2001, 12:35
- Re: an Galiani: entartete, pathologische Wirtschaft / Jaaaa! - JÜKÜ, 04.11.2001, 12:20
- @Ghandi - Du hast mich mißverstanden: Kredit an sich ist absolut nicht böse! - Galiani, 04.11.2001, 13:01
- Re: @Ghandi - Du hast mich mißverstanden: Kredit an sich ist absolut nicht böse! - dottore, 04.11.2001, 19:35
- @dottore: Re: @Ghandi - Du hast mich mißverstanden: Kredit an sich nicht böse! - Galiani, 04.11.2001, 20:11
- Re: Preise und Mengen - liegt da der Unterschied? - Jochen, 04.11.2001, 22:08
- @Jochen: Richtig, Jochen. Mein kleines Excel-Modell beruht auf diesem Prinzip! - Galiani, 05.11.2001, 15:34
- @dottore, @Galiani: Ich befürchte Haue:-) - Liated mi Lefuet, 04.11.2001, 23:11
- Re: Zum Zeitablauf in der Ã-konomie - dottore, 05.11.2001, 13:19
- Hallo Liated mi Lefuet - Danke für Deine sehr gescheite Analyse! - Galiani, 05.11.2001, 17:01
- Re: @G. modell wäre interessant - hu, 05.11.2001, 17:10
- Verweis auf Buchhinweis: Capital & Production By: Richard von Strigl - Uwe, 05.11.2001, 17:50
- Re: Verweis auf Buchhinweis: Capital & Production By: Richard von Strigl - hu, 05.11.2001, 18:01
- @hu - Galiani, 05.11.2001, 18:05
- Verweis auf Buchhinweis: Capital & Production By: Richard von Strigl - Uwe, 05.11.2001, 17:50
- Re:"Kapital" (Vermögen) als solches gibt es NICHT. Leider... - dottore, 05.11.2001, 21:24
- Re:Es ist mir schon peinlich: Aber 'Kapital' gibt es sehr wohl. Gott sei Dank! - Galiani, 06.11.2001, 16:16
- Re: Auch mir ist es peinlich... - dottore, 06.11.2001, 19:52
- @ dottore:Zins =Abgabe - hu, 06.11.2001, 20:05
- Re: @ dottore:Zins =Abgabe - dottore, 06.11.2001, 21:04
- Re: @ dottore:Apropos Luhter - monopoly, 06.11.2001, 21:45
- Re: @ dottore:Zins =Abgabe - dottore, 06.11.2001, 21:04
- @ dottore: Bitte um Detail-Argument - hu, 07.11.2001, 07:53
- Re: @ dottore: Bitte um Detail-Argument - dottore, 07.11.2001, 15:50
- @ dottore: Danke! (owT) - hu, 07.11.2001, 15:55
- Re: @ dottore: Bitte um Detail-Argument - dottore, 07.11.2001, 15:50
- @dottore: Wem von uns beiden ist es nun peinlicher....? - Galiani, 07.11.2001, 17:35
- Re: Ihren"Gewährsleuten" muss es furchtbar peinlich sein - oder? - dottore, 07.11.2001, 20:41
- @dottore: Bravo! Liebe Grüße und Gute Nacht! Ihr G. (owT) - Galiani, 07.11.2001, 22:00
- Re: Eine zusätzliche Stellungnahme zu den 5 Thesen - André, 07.11.2001, 21:02
- @André: Ach Gott! Nicht noch eine 2. Front.... - Galiani, 07.11.2001, 22:22
- Re: @André: Ach Gott! Nicht noch eine 2. Front.... - André, 07.11.2001, 22:54
- @André: Ach Gott! Nicht noch eine 2. Front.... - Galiani, 07.11.2001, 22:22
- Re: Ihren"Gewährsleuten" muss es furchtbar peinlich sein - oder? - dottore, 07.11.2001, 20:41
- @ dottore:Zins =Abgabe - hu, 06.11.2001, 20:05
- Re: Auch mir ist es peinlich... - dottore, 06.11.2001, 19:52
- Re:Es ist mir schon peinlich: Aber 'Kapital' gibt es sehr wohl. Gott sei Dank! - Galiani, 06.11.2001, 16:16
- Re: @Galiani: Modelle und Messungen - Liated mi Lefuet, 06.11.2001, 08:43
- Re: @Galiani: Modelle und Messungen - dottore, 06.11.2001, 09:07
- Re: @Galiani: Modelle und Messungen - Danke für Deine Bemerkungen. - Galiani, 06.11.2001, 11:42
- Re: @Galiani: Modelle und Messungen - Danke für Deine Bemerkungen. - Liated mi Lefuet, 06.11.2001, 15:11
- @Liated: Stimme Dir absolut zu! Damit machst Du aus Fibu ein anderes Werkzeug (owT) - Galiani, 06.11.2001, 16:36
- Re: @Galiani: Modelle und Messungen - Danke für Deine Bemerkungen. - Liated mi Lefuet, 06.11.2001, 15:11
- Re: @G. modell wäre interessant - hu, 05.11.2001, 17:10
- Re: @dottore: Re: @Ghandi - Du hast mich mißverstanden: Kredit an sich nicht böse! - Uwe, 05.11.2001, 18:09
- @Uwe: Pflanzst Du mich oder ist das Dein Ernst? Aber, ich kann's eh nicht lassen - Galiani, 05.11.2001, 19:31
- @Galiani... - Uwe, 05.11.2001, 19:44
- @Uwe: Danke! Das freut mich! Wäre auch zu schwer....! Gruß G. (owT) - Galiani, 05.11.2001, 21:45
- @Galiani... - Uwe, 05.11.2001, 19:44
- @Uwe: Pflanzst Du mich oder ist das Dein Ernst? Aber, ich kann's eh nicht lassen - Galiani, 05.11.2001, 19:31
- Re: Preise und Mengen - liegt da der Unterschied? - Jochen, 04.11.2001, 22:08
- Re: @dottore: Kredit an sich ist absolut nicht böse! - riwe, 05.11.2001, 07:09
- Re: @dottore: Kredit an sich ist absolut nicht böse! - dottore, 05.11.2001, 11:28
- Re: @dottore: Kredit an sich ist absolut nicht böse! - Caspar, 05.11.2001, 11:39
- Re: Overnights sind das größte Risiko! - dottore, 05.11.2001, 14:13
- Re: @dottore: Kredit an sich ist absolut nicht böse! - Caspar, 05.11.2001, 11:39
- Re: @dottore: Kredit an sich ist absolut nicht böse! - dottore, 05.11.2001, 11:28
- @dottore: Re: @Ghandi - Du hast mich mißverstanden: Kredit an sich nicht böse! - Galiani, 04.11.2001, 20:11
- Re: @Ghandi - Du hast mich mißverstanden: Kredit an sich ist absolut nicht böse! - dottore, 04.11.2001, 19:35
- Re: an Galiani: entartete, pathologische Wirtschaft - R.Deutsch, 04.11.2001, 11:46
Re: Zum Zeitablauf in der Ã-konomie
Hi Liated,
das Beispiel ist selbstverständlich korrekt gebucht, vielen Dank für die Mühe.
Dazu ist zunächst zweierlei zu sagen:
1. Das Stierkalb hatte dem Bauern vor der Geburt bereits Kosten verursacht (Weide, Besamung, Stallabschreibung, Tierarzt). Diese Kosten musste der Stierkalb-Bauer zunächst bezahlen (oder sich kreditieren lassen). Diese Kosten wurden zu tendenziell zusätzlicher Nachfrage (u.a. zur Nachfrage nach dem Stierkalb, gesamtwirtschaftlich).
Was über die Kosten des Stierkalb hinausgeht, ist der Versuch des Stierkalbbauern, den Kalbsgewinn zu realisieren, was gesamtwirtschaftlich nur möglich ist, wenn entweder zusätzliche Nachfrage auftritt, was zusätzliche Kreditierungen voraussetzt (im Fall des Kaufs durch weitere"Kontenüberziehung" des Käufers, wie beschrieben), oder eine Forderungszession des Käufers (siehe Minderung der"Hohe Kante") an den Verkäufer.
2. Die"Hohe Kante" ist, sofern vorhanden, nichts anderes als ein Ausdruck von Forderungen, die der Käufer seinerseits hat und die er beim Kauf an den Stierkalbbauern abtritt. NUN wird's interessant.
Haben bei - Käufer und Verkäufer - bei der selben Bank ihr Konto (Raiffeisenkasse) geht's zunächst um die Fristigkeit. Bleibt sie gleich (beide"Hohen Kanten" haben gleiche Lauf- bzw. Anlagezeit), spielt für die Bank selbst diese Zession keine Rolle.
Dann sind wir wieder bei Punkt 1. Nehmen wir der Einfachheit halber an, dass auch derjenige, der die Kosten des Stierkalbs erhalten hat und mit dem Käufer des Stierkalbs identisch ist, dann ergibt sich:
A (Stierkalbkostenempfänger und Stierkalbkäufer) und B Stierkalbverkäufer hatten zunächst je Hohe Kante 1000.
B bucht für die Kosten 100 auf A. B hat 900, A hat 1100.
Jetzt verkauft B das Stierkalb an A zu 200 (100 sind sein Gewinn). Dann hat B 1100 und A 900. Die Bank muss das nicht interessieren. Sie muss nach wie vor nur darauf achten, dass sie die Summa 2000, sobald fällig (oder fällig gestellt) zur Verfügung hat (Goldene Bankregel = Fristigkeiten müssen aufeinander passen).
Legt der Verkäufer seinen Gewinn längerfristig an, muss die Bank durch die Beschaffung einer höher verzinslichen Refinanzierung eine entsprechende Anlage besorgen, womit der aus dieser Anlage Zinsverpflichtete letztlich den Gewinn aus dem Kalbverkauf (später) realisiert. Oder die Bank offeriert selbst eine Anlage, was aufs selbe hinausläuft.
Falls A und B bei verschiedenen Banken ihre Konten unterhalten, muss die eine Bank (bei der abgebucht wird) sich entsprechende Liquidität beschaffen, da sie das Geld nicht bei sich liegen hatte, was notfalls zur Beanspruchung der Notenbank führt (= Banknotenbeschaffung) mit den entsprechenden Kosten (Verzinsung der hinterlegten Pfänder abzüglich des Notenbanksatzes).
Die andere Bank (auf der die zedierte Forderung jetzt einläuft) wird entsprechend entlastet, was im Falle des Einlaufens von Banknoten (als schneller durchschauter Ablauf) bedeutet, dass sie damit ihre ZB-Pfänder auslösen kann und entsprechend den ZB-Satz spart.
Wird also mit gleichen Fristigkeiten bei einer Bank gearbeitet spielt die Bank zunächst keine Rolle. Dann sind wir nur bei dem Problem der unterschiedlichen Verzinsung von Soll- und Habenkonten, die sich unterschiedlich verteilen (der Käufer kriegt weniger für seine niedriger gewordene Hohe Kante, der Verkäufer mehr).
Das Problem ist - abgesehen von dem Fristigkeitsproblem der jeweiligen Hohen Kanten - besser darzustellen, wenn wir die Kosten für das Stierkalb mit 200 und den Verkaufspreis ebenfalls mit 200 ansetzen, aber auf den Verkaufspreis noch eine Umsatzsteuer von 20 % ansetzen und diesen Vorgang solange wiederholen, bis die Hohe Kante des Verkäufers geleert ist, denn er führt diese jeweils 40 nicht an den Verkäufer ab, sondern an einen Dritten, am Geschäft selbst Unbeteiligten, nämlich den Staat.
Ist Ebbe in der Kasse des Käufers, muss er sich dann jeweils um die 40 Umsatzsteuer, die er bezahlen muss, Geld beschaffen, um seine Hohe Kante bei Null zu halten, was sofort Verschuldungs- und Zinsprobleme schafft.
Selbst wenn der Staat das geschlachtete Stierkalb kaufen würde (das - wiederum ohne Gewinnaufschlag, um es einfacher zu machen - den Staat 240 kostet), und wir also einen perfekten Kreislauf konstruieren, so verstreicht doch während dieses Prozesses Zeit.
Diese Zeit wiederum wird bewertet und kostet also Zins. Das Geld für diesen Zins muss seinerseits beschafft werden, was ohne zusätzliche Verschuldung nicht möglich ist (siehe im einfachen Banknotenfall den Notenbankmechanismus).
Der Kern der Sache liegt also darin, dass nicht alles gleichzeitig und an einem Ort stattfinden kann oder stattfindet. Es müssen Zeit und Raum (als zeitverzehrendes Phänomen) überbrückt werden.
Das Modell mit dem Stierkalb geht gesamtwirtschaftlich nur auf, wenn:
- Aufzucht (Bezahlung der Kosten) des Stierkalbs
- Geburt des Stierkalbs
- Verkauf des Stierkalbs
- Schlachtung des Stierkalbs
- Verkauf des geschlachteten Stierkalbs
- Verzehr des geschlachteten Stierkalbs usw.
absolut gleichzeitig stattfinden.
Sobald dies nicht der Fall ist, erscheinen zwangsläufig Zinsphänomene (Zeit- und Raumüberbrückungskosten). Die jeweils auflaufenden Zinsen, egal auf welcher Stufe, sind in dem Gleichzeitigkeitsmodell nicht enthalten (die Gewinnaufschläge natürlich auch nicht), sie müssen"irgendwie" von außen dazukommen.
Jedes Wirtschaften, das nicht auf reinem Warentausch (dieser ebenfalls unter der Voraussetzung der Gleichzeitigkeit von Tauschvertrag und Tauschvollzug) beruht, kennt also den systeminhärenten, da zeitablaufbedingten Zwang zur zusätzlichen Verschuldung, mit deren Hilfe nur die Zinsen dargestellt werden können.
Einen Trick, die Zeit aus der Wirtschaft herauszumogeln, gibt es leider nicht.
Man kann versuchen, die Ungleichzeitigkeit zu minimieren, was aber umso schwieriger ist, je größer die Märkte werden (siehe Globalisierungsproblem). Man kann auch den Zins [u]verbieten</u, was aber bekanntlich auch nie funktioniert hat.
Kurzum: Wir können aus der Zeit nicht aussteigen. Dazu müssten wir schon entweder unsterblich werden und unendlich lange warten können oder - am anderen Ende - nur für einen Wimpernschlag lang auf Erden weilen und ergo auch keinerlei"Bedürfnisse" entwickeln, die sich bekanntlich dadurch auszeichnen, dass sie durch Zeitablauf nicht stehen bleiben, sondern größer werden.
Soweit meine Sicht.
Mit nochmaligem herzlichen Dank für die immer wieder hoch interessanten Fibu-Beispiele, die den Könner verraten.
Gruß
d.
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