- US-Wirtschaftsdaten: Wochenrückblick, -ausblick - Cosa, 10.11.2001, 17:11
US-Wirtschaftsdaten: Wochenrückblick, -ausblick
Hallo!
Was hat die vergangene Woche gebracht, was wird die neue bringen? Erneut in Kürze:
Rückblick:
Zunächst war da die Zinssenkung der Fed um 50 Basispunkte am Dienstag, die 10. Senkung diesen Jahres, die den Zinssatz der Fed Funds Rate von 6,50 zu Jahresbeginn auf ein 40-Jahre-Tief bei jetzt 2,0% herunterbrachte.
Die Inflationsdaten auf Seiten der Erzeuger sorgten noch am Freitag für eine Überraschung, so sanken diese für Fertigprodukte im Monatsvergleich um -1,6% für den Gesamtindex und -0,5% in der Kernrate. Seit der Aufzeichnung des Index in dieser Form, 1947, wurde ein ähnlicher Rückgang noch nicht beobachtet; im Februar 1986 war mit -1,33% der grösste nach unten gerichtete Abschlag gesehen worden. Die Energiepreise und Preise für die Rohmaterialien waren dafür ausschlaggebend.
Die gesunkenen Energiepreise machten sich in den Preisindizes der Importe (-2,4%) und Exporte (-0,7%) bemerkbar.
Das Konsumentenverhalten zeigt leichte Ansätze der Stabilisierung; so waren das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan mit 83,5 gering über dem endgültigen Oktoberwert, die wöchentlichen Einzelhandelsumsätzen nahmen wieder zu, der Hypothekenindex zeigte sich in allen Komponenten stärker. Die monatlichen Einzelhandelsumsätze grosser Ladenketten für den Oktober wiesen vor allem für preiswerte Läden einen Zugewinn auf.
Der Schuldenstand der Verbraucher hat sich im September weiter erhöht, so stiegen die Verbraucherkredite um +$3,2 Mrd.; die Geschwindigkeit mit der die Verschuldung der Konsumenten wächst ist mittlerweile geringer als die der Zuwächse der freiverfügbaren Einkommen. Unabhängig davon zu sehen ist m.E. die Entwicklung der freiverfügbaren Einkommen, da die zwar durch Steuerrückzahlungen und Neuberechnung im Juli und August stark anstiegen (+1,8% bzw. +1,9%), bei gleichen Effekten im September aber rückläufig waren.
Ausblick:
Am Montag ist Feiertag in den USA, Veteransday. Die Bondmärkte haben geschlossen, während die Aktien- wie Futuremärkte geöffnet sind.
A. Greenspan hält die Woche zwei Reden, eine am Dienstag 14:00 und die interessantere der beiden am Mittwoch 21:00, dann eine Grundsatzrede vor der Handelskammer.
An Konjunkturdaten dürfte in der nächsten Woche die Industrieproduktion und die Kapazitätsauslastung für den Oktober am Freitag sein. Bereits 12 Monate in Folge war die Industrieproduktion rückläufig, zuletzt -1,0% im Monatsvergleich und 6% unterhalb des Vorjahresniveau; in diesem Bereich bzw. leicht darüber liegen auch die Konsensschätzungen. Bei der Kapazitätsauslastung wird ein Rückgang von zuletzt 75,5% auf 74,8% erwartet; der niedrigste Stand seit 1983 dürfte dann nochmals unterboten werden.
Einen weiteren Einblick in das verarbeitende Gewerbe verschaffen drei regionale Konjunkturberichte - Philadelphia Fed Survey, Kansas City Fed Mfg. Survey und Richmond Fed Manufacturing.
Desweiteren werden die Lagerbestände für sämtliche Geschäftsbereiche veröffentlicht und obwohl diese bereits sieben Monaten zurück gingen (zuletzt: -0,1%), wird ein weiterer Abfall um -0,3% prognostiziert.
Ob die rückläufigen Inflationsdaten der Erzeugerpreise Bestätigung erfahren durch den sogenannten Lebenserhaltungskostenindex, der Verbraucherpreisindex, werden wir am Freitag gewahr. Die Schätzungen für den Gesamtindex (L: +0,4%) liegen bei -0,1% und für die Kernrate (L: +0,2%) bei +0,1%.
Das Kaufverhalten der Konsumenten für den Oktober wird anhand der monatlichen Einzelhandelsumsätze (MARTS) wiedergegeben. Im September wurden noch -2,4% gesehen, jetzt wird von +2,0% ausgegangen.
noch ein schönes Wochenende wünscht
Cosa
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