- Zur Abwechslung wird Merrill mal selbst gelyncht... - Tofir, 11.11.2001, 20:43
Zur Abwechslung wird Merrill mal selbst gelyncht...
Bonitätseinstufung von Merrill Lynch ist abstiegsgefährdet
Tokio, 8. November (Bloomberg) - Das langfristige Kreditrating von Merrill Lynch & Co. steht auf dem Prüfstand. Moody's Investors Service zieht angesichts des Gewinneinbruchs bei dem größten US-Wertpapierhaus eine Herabstufung in Betracht. Seit Januar 1990 hat es bei Merrill Lynch keine Bonitätsverschlechterung gegeben. Derzeit ist der Broker mit"Aa3" bewertet. Moody's korrigierte die Ratingperspektiven von stabil auf negativ nach unten.
Durch eine Bonitätsverschlechterung können sich die Kreditkosten verteuern, da Unternehmen, die eine Stufe unter"AA3" bewertet sind, nach den Daten von Bloomberg in der Regel 15 Basispunkte mehr an Zinsen für ihre zehnjährigen Anleihen zahlen müssen.
Zwar bemüht sich Konzernchef E. Stanley O'Neal durch den Verkauf von weniger profitablen Bereichen und durch Personaleinsparungen die Kosten zu senken. Dennoch hinkt Merrill bei der Rentabilität hinter den Rivalen her. Die Eigenkapitalrendite von 12,6 Prozent im dritten Quartal lag unter der von Goldman Sachs Group Inc., Morgan Stanley Dean Witter & Co und Lehman Brothers Holdings Inc. Der Gewinn sackte um 52 Prozent ab, der größte Rückgang seit drei Jahren.
Die Entscheidung, die Ratingperspektiven herabzustufen, basiert auf"der niedrigeren Rentabilität im Vergleich zur Branche," erklärte Moody's. Das Unternehmen"muss die Fixkosten senken, die laufenden Einnahmen steigern und margenstarke Geschäftsbereiche ausbauen."
Konzernchef Stanley O'Neal, der im Juli das Steuer bei Merrill übernahm, will einige der weniger profitablen Sparten verkaufen. Dazu gehören Bereiche in Kanada, Australien, Japan und Südafrika. Hingegen haben die Bereiche vermögende Privatkunden, Investment Banking, institutioneller Handel und Vermögensverwaltung"langfristig ausgezeichnetes Wachstumspotenzial," bescheinigte Moody's.
O'Neal versucht auch, die Kosten über Personaleinsparungen zu senken. So bietet das Brokerhaus in einigen Fällen Mitarbeitern bis zu 54 Wochen Gehalt und 40 Prozent vom Bonus des letzten Jahres, wenn sie den Konzern verlassen. Ende September hatte Merrill Lynch 65.900 Mitarbeiter.
Zwar seien diese Kosteneinsparungen"sicherlich notwenig,"aber es besteht auch die Gefahr, dass die tiefen und raschen Kosteneinschnitte langfristig das Gewinnpotenzial beeinträchtigen," gab Moody's zu Bedenken.
Die Kurse der Merrill Lynch-Anleihen zeigten sich kaum verändert nach der Ankündigung von Moody's. Die Anleihe mit einem Kupon von 6 Prozent und Fälligkeit 2009 rentierte bei 5,38 Prozent. Der Risikoaufschlag gegenüber US-Staatsanleihen ist damit von 1,46 Prozentpunkten am Vortag auf 1,44 Prozentpunkte gesunken. Die Risikoprämie erreichte am 24. September den Höchststand bei 1,70 Prozentpunkten.
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Jetzt beginnen sich die Krähen die Augen auszuhacken!
Gruss
tofir
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