- Intressanter Link Thema: Weltfinanzen - Autor Prof. Dr. Wilhelm Hankel - eazey, 11.11.2001, 14:32
- Re: Ja, ja, der alte Weltverbesserer (Sozialist und Nicht-SZR-Kenner) - dottore, 12.11.2001, 11:21
Re: Ja, ja, der alte Weltverbesserer (Sozialist und Nicht-SZR-Kenner)
>Hier mal ein guter Link zum Thema Weltfinanzen. Ich bin mich noch am einlesen..
Der Link war gut, die Sache weniger (die Hankel/LaRouche/Bretton Woods II-Ideen wurden hier schon auführlicher behandelt).
Also dann noch ein Mal:
"Keynes' Vorschläge für Bretton Woods sind noch immer ein tragfähiger Beitrag zur Neuordnung der Weltfinanzen."
Was sind überhaupt"Weltfinanzen"? Offenbar geht's darum, sich dem Weltüberschuldungsproblem zu nähern. In einem System, das abgestufte Ver- und Überschuldungen hat, hilft eine"Neuordnung" überhaupt nichts. Es ist ungefähr so, als wenn jemand sagt, er"ordne" seine privaten Finanzen"neu", indem er die Kontenauszüge jetzt andersrum ablegt.
"Er hat
drei"Essentials" für die Betriebssicherheit eines global verfaßten und krisensicheren Geld- und Kreditsystems definiert:
1. Eine für alle Nationen zuständige"Clearing Union" (Girozentrale), die als Oberstufe für die Refinanzierung der
nationalen Zentralbanken zur Verfügung steht, die bei ihr ihre Reserven poolten und ein Konto unterhielten."
Eine Clearingstelle ist völlig unnötig, da jede Buchung heute sofort auf zentralen Computern abgewickelt wird (Soll & Haben). Dies gilt für alle derzeit weltweit vorgenommenen Finanztransaktionen. Da bleibt also nichts"liegen", was erst"später" gecleart werden könnte. Der Weltzentral-Computer steht in New York (Marke: Cray) und sein Backup in New Jersey. So viel zur technischen Seite.
Ein"Reservenpool" ist etwas ganz anderes als eine Clearingstelle. Reserven können überhaupt nicht"gepoolt", sondern nur der Reihe nach aufgeschrieben werden. Sie sind Forderungen der Notenbanken nicht etwa untereinander (kommt gelegentlich vor, siehe Greenspan neulich), sondern Forderungen der Notenbanken gegen Staaten aus dem Währungsgebiet anderer Notenbanken (sog.!"Devisenreserven", wie die Bundesbank eben Forderungen gegen US Government unterhält).
Was würde also als Saldo bei diesem"Pool" herauskommen:
Aktivseite: Forderungen aller Notenbanken gegen alle Staaten. Passivseite: Das in nationalen Währungen entsprechend ausgegebene ZB-Geld. Nur zu, dann wüsste man genau, wieviel Staatstitel sub summa von den ZBs gehalten werden. Die von der BIZ u.a. veröffentlichen Zahlen (z.B. ca. 60 % der US-Treasuries liegen"fremd") sind nicht ganz befriedigend.
"2. Eine für den Geldverkehr der Zentralbanken mit ihrer Oberstufe reservierte Geld- und Recheneinheit, den"bancor",
der unseren heutigen Sonderziehungsrechten (SZR) entspricht. Doch sollte dieses Inter-Zentralbankgeld - anders als der
Euro - kein nationales Geld ersetzen, sondern einzig und allein (wie früher das Gold) als Bezugsbasis und
Umrechnungsfaktor für die Wechselkurse dienen. Jedes Land behielt also sein Geld, seinen Zins, seinen Wechselkurs und
seine Zentralbank."
Das kann man machen oder nicht. Entweder der Bancor (SZR) ist dann ein für allemal fest definiert, wie der Euro in Bezug auf die €-Währungen heute, oder er verändert sich.
Sobald jedes Land sein Geld usw. behält, muss sich der Bancor in seiner Zusammensetzung (!) ändern. Die Schwachwährungen (deren Staaten ihre Zentralbank usw."behalten" sollen) werden einen immer kleineren Teil daran haben, weil eben ihre Währungen immer schwächer werden.
Deshalb sind die SZR heute aus gutem Grund nur durch die"großen" Währungen definiert (US, GB, Japan, Euroland). Auf diese SZR können dann die schwachen Länder ziehen (daher ja:"Ziehungsrechte"), was sie mit Hilfe des IWF dann"dürfen", sobald sie nicht mehr im Stande sind, ihren Verbindlichkeiten lautend auf die"großen" Währungen nachzukommen.
Im Gegenzug fordert der IWF die berühmten"Reformen", die ihn so in Verruf gebracht haben. Der IWF kann aber das Reformen-Gefordere auch sein lassen und die SZR gleich"zu treuen Händen" überweisen, also auf sich volle Pulle ziehen lassen.
Was der IWF heute zelebriert, ist also nichts als eine Prolongation von Schulden, die auf Währungen lautend, die das betreffende Land gerade nicht zur"Verfügung" hat (im Sinne von Guthaben, lautend auf die SZR-Währungen).
"3. Ein"symmetrischer" für Schuldner- wie Gläubigernationen gleich verbindlicher Anpassungsprozeß. Eine
völkerrechtliche Norm muß geschaffen werden, die allen Weltwirtschaftsnationen, und besonders den schwächeren unter
ihnen, gleiche Rechte einräumt."
"Besonders den Schwächeren" - wie schön. Wenn in dem, Hankel vorschwebenden Ensemble alle Staaten"gleiche" Rechte haben, müssen sie nur noch abstimmen, wer sich in welcher Höhe bedienen darf. Dann zieht Tansania ununterbrochen auf die"Reserven", lautend auf Starkwährungen, aber die BRD zieht niemals auf Tansania.
Jedenfalls nicht gleich...:-)
Das Ganze geht so lange, bis alle"Schwächeren" die Forderungen (z.B. Japans gegen US Government) auf sich gebucht und damit ihre in starken Währungen existenten Schulden"getilgt" (alias prolongiert) haben (ihr"gleiches Recht") und dann ist die Veranstaltung beendet.
Dann sind die Schwachländer die Beträge, die sich sich hatten holen dürfen, gegenüber dem Pool schuldig. Und wir haben was gewonnen? Nichts.
"Wie Friedrich List richtigerweise betonte, muß die Priorität bei der inneren,
binnenwirtschaftlichen Entwicklung der Teilnehmernationen liegen."
Die binnenwirtschaftliche"Entwicklung" wird dadurch nicht befördert, sondern gehemmt. Denn sobald unterentwickelte Staaten bzw. ihre Notenbanken auf den Pool ziehen dürfen, kriegen sie Titel gratis zugeteilt (ihre"Rechte").
Alle Entwicklungsländer werden daher solange auf den Pool ziehen, bis der leer ist. Ist wie ein Überziehungskredit, der mir solange"hilft" (ich muss mir das Geld nicht durch Marktleistung beschaffen) bis das Limit erreicht ist. Dann muss ich anfangen, zu strampeln. Oder die Bank erlässt mir die Schulden... -:).
Mit Kostnix-Geld wird niemals eine Entwicklung forciert, da kann man gleich jedem auf der Welt eine Million Dollar schenken, der dann startende Weltfleiss wird gigantisch sein.
"Hätte man sich an die genannten Kernpunkte gehalten, hätte das"alte" Bretton Woods möglicherweise überlebt.
Mindestens so vordringlich ist das Zurück zu"geordneten" Weltwährungsverhältnissen aus nationaler wie europäischer
Sicht. Globalismus heißt im Kern, daß sich die Einheit von Staats- und Währungsraum auflöst - die Währungsräume
"entwachsen" dem nationalen (oder demnächst vielleicht sogar europäischen) Staatsraum. Der globale Markt entzieht sich
der nationalstaatlichen (oder europäischen) Regelungskompetenz. Formal behält zwar die Politik ihre Instrumente, doch
sie stumpfen ab oder laufen ins Leere. Was soll Wechselkurspolitik, wenn die Währungsbewertung dem Einfluß subjektiv
gesteuerter Kapitalbewegungen und Renditeerwartungen folgt? Was soll Zins- und Konjunkturpolitik, wenn der
internationale Zins den nationalen bestimmt und das internationale Konjunkturklima das nationale? Und selbst die Freiheit
der staatlichen Budgetgestaltung tendiert gegen Null, wenn staatliches deficit spending zwecks aktiver Konjunktur- und
Beschäftigungspolitik über Portfolio-Umschichtungen (vulgo Kapitalflucht) durch Zinsanstieg und Wechselkursverfall
konterkariert wird."
Ach Wilhelm! Zinspolitik gibt's nicht, da die ZBs keine Kredite vergeben und der von ihnen (siehe Real-Enzyklopädie 21) vorübergehend zu beeinflussende Zinssatz (Monopolprämie für ZB-Geld sinkt, Bankenmargen werden tendenziell größer usw.) immer ein Angebotszinssatz bleiben wird.
Und Konjunkturpolitik heißt nichts anderes als zusätzliche Staatsverschuldung, siehe Japan in extensis.
"Der freie und"unverfaßte" inter- oder transnationale Finanzmarkt wirft die Verfassungsfrage auf, inwieweit das
Nebeneinander von staatenloser Global-Ã-konomie und staatlich verfaßten Wirtschaftssystemen überhaupt noch möglich
ist. Muß der Nationalstaat - samt seiner demokratischen Struktur und Legitimation - absterben, weil wir einen Welt-Staat
weder haben noch haben wollen? Wenn Währungs- und Staatsraum - monetär bedingt - auseinanderfallen, bietet sich als
scheinbar pragmatische Lösung der territoriale Regionalismus an: Das, wenn schon nicht politische so doch wirtschaftliche
und monetäre Zusammenfassen der zu klein gewordenen Staatsräume in einer"großen" Wirtschafts- und Währungsunion.
Zum Beispiel, Europäische Union und der Euro."
Ja, dem"Staatsraum" ging's auch schon mal besser.
"Solche Entwürfe sind auf dem Reißbrett schöner als in der Realität. Die Europäische Währungsunion (EWU) beweist es:
1. Die europäische Volkswirtschaft ist keine, sie besteht unverändert aus elf verschiedenen Staats- und Fiskalräumen mit
noch dazu unterschiedlicher Produktivität. Der Sozialstaat ist, was er erst jetzt zu bemerken scheint, mit dem nationalen
Flächenstaat"verheiratet". Sozialsysteme wie Tarifautonomie definieren sich national - nicht europäisch."
Das ist richtig, und irgendwann wird sich die EU auch die Sozialsysteme und die Tarifautonomie vorknöpfen. Beides sind Lohn-Subventionssysteme. Und da sie in der EU höchst unterschiedlich ausgestaltet sind, werden sie angeglichen werden müssen. Da ist dann Ende mit"national".
"2. Die nationale Fiskalautonomie - bei weder bestehendem noch gewolltem zwischenstaatlichen Finanzausgleich -
erschwert ihre Ausrichtung auf die Stabilitätsziele der vergemeinschafteten Geldpolitik. Die Fiskalpolitik ist landes-, die
Geldpolitik gemeinschaftsbezogen: der Konflikt ist systemimmanent."
Auch das ist richtig. Und auch dort wird es zur Angleichung kommen, also gleiche Steuersätze, gleiche Ausgabenstrukturen bis hin zu gleichen Beamtengehältern und Abeitslosenunterstützungen.
Oder die Sache fliegt auseinander. Unterschiedliche Fiskalsysteme lassen sich nicht halten, zumal es bekanntlich"einheitliche Lebensbedingungen" geben muss.
Die Geldpolitik spielt dabei keine Rolle. Eine einheitliche Währung ist nichts anderes als eine einheitliche Norm für Toilettendeckel.
"3. Jeder Versuch, das politisch und ökonomisch Inhomogene mittels der Geldpolitik zu homogenisieren, untergräbt das
Vertrauen in die Neutralität und Sachkompetenz der Währungsspitze. Leistet ein mehrstaatliches Gemeinschaftsgeld - der
Euro - anstelle von zehn bisherigen Währungen einen Beitrag zur Reform des unberechenbaren Finanzglobalismus? Die
Antwort ist negativ."
Lese ich"Sachkompetenz der Währungsspitze"? Na, dann: Gute Reise weiterhin!
"Aus 190 beim IWF registrierten Währungen werden 180, aus theoretisch denkbaren 17955 bilateralen Wechselkursen
12720! Beides ist zuviel. Bei einem Währungssystem, das auf einer alle Wechselkurse zusammenfassenden
Abrechnungseinheit, beispielsweise SZR, beruht, käme man mit 189 bzw. 179 Wechselkursen aus."
Dies würde heißen, dass die SZR - siehe oben - aus allen Währungen der Welt berechnet werden. The Governor of the Central Bank of Nigeria wird sich ganz besonders freuen. Ich sehe ihn schon die Nostro-Schecks der CBN für sich und die Seinen ausstellen.
"Die Frage ob eine
"synthetische" Recheneinheit wie SZR oder der Dollar oder der Euro zur Grundlage des Währungssystems gemacht
werden, ist kein Thema bloßer Theorie, sondern eminent politisch."
Es gibt keine"Grundlage" eines Währungssystems (es sei denn wir nehmen Gold). In dem Moment, da alle Währungen der Welt Teil des SZR-"Korbes" sein dürfen, haben 186 Staaten freies Schussfeld (190 minus die 4, deren Währung heute die SZR definieren). Nehmen wir ein Beispiel, entspricht nicht den SZR-Bestandteilen aktuell):
SZR heute (4 Währungen):
25 Prozent für US-$, GB-Pound, YEN und Euro.
SZR dann: Je 20 % für die Großen Vier und 20 % für die Novizen. Die können dann alle zusammen Hyperinflation betreiben (hilft im Inneren, jedenfalls eine Zeitlang), und wenn sie Importe brauchen oder Große-4-Schulden zurückzahlen müssen, dann ziehen sie auf die 80 %, bis die weg sind. Und dann? Die so sehnsüchtig erwartete Welthyperinflation.
Denn die Großen 4 haben dann statt Forderungen gegen die Regierungen der Großen 4 (wie vor allem US Government) Forderungen gegen the Government of the Fidshi Islands usw. Dann sind die Aktivseiten der großen ZBs durch Titel gedeckt, die sich auf Fischereirechte (wenn überhaupt) im Südpazifik richten.
Von solchen Titeln nehmen die großen ZBs dann immer mehr herein, was sollten sie auch anderes tun, da ihre Forderungen gegen den IWF in Form von Forderungen, die sich letztlich an die Governments der großen Industrieländer richten, verdampft sind - und das war's dann.
Der Witz ist doch, dass im IWF alle Staaten zwar"Quoten" haben (Palau: ca. 3 Mio SZR), aber sie können - je nach Quote - immer nur auf die 4 großen Währungen ziehen! Die Fidschis also nicht auf Palau und umgekehrt.
Z I E H U N G S RECHTE!
"Zwei"lebende" Währungen, wie Dollar oder Euro, ermöglichen dem Emittenten (Land oder Zentralbank) märchenhafte
"Seigniorage"-Gewinne: Man druckt und druckt das Spargeld für alle Welt und erhält dadurch kostenlose Einlagen und
billigst verzinste Kredite zur Finanzierung eigener Defizite. Man spielt als Land die Welt-Zentralbank und lebt prächtig auf
anderer Länder und Leute Kosten!"
"Land" ist nicht"Zentralbank". Daher kann ein Land auch niemals eine Welt-Zentralbank sein. Außerdem dienen die Staatsschulden in den großen Ländern nicht dazu, sich direkt bei anderen Ländern zu bedienen. Das machen die Menschen in den starken Ländern schon selbst, siehe US-Handelsdefizit, das durch den Import von Ferraris und nicht von F-14 bestimmt ist.
"Es liegt auf der Hand, daß die USA der Post-Bretton-Woods-Ära von diesem Markt-Privileg ihres Dollar kräftig
profitiert haben. Und es ist verständlich, daß Euroland an diesem Profit teilhaben will."
Das Markt-Privileg ist ein Verschuldungs-Privileg. Man kann sich in einer großen Währung verschulden und damit die Waren des großen Landes kaufen. Niemand wird eine Anleihe in Malawi-Kwatcha auflegen, um sich in Malawi dann Rohtabak kaufen zu können.
"Eine Währungsordnung für das 21. Jahrhundert
Aber so kann im 21. Jahrhundert die Weltwährungsordnung nicht mehr beschaffen sein. Weder der Dollar noch der Euro
können die Rolle der Weltabrechnungswährung übernehmen. Es geht vielmehr darum, ob sich die Weltgemeinschaft
endlich auf eine allen Weltwirtschaftsnationen gehörende und dienende neutrale Rechnungseinheit - kein nationales Geld -
verständigt, in der alle zwar ihre Währungen bewerten, aber nicht zu ihren Gunsten abschaffen. Diese Rechnungseinheit
besteht ja längst, zumindest als monetäre Zwerggröße, die SZR."
Zu SZR siehe oben.
"Was wäre mit diesem SZR-Standard gewonnen? Erstens würde mehr Ruhe, Stabilität und Betriebssicherheit in den
Weltwährungskosmos einkehren. Denn die Währungseinheit SZR schwankt nicht, wie Dollar, Euro oder andere am
Markt gehandelte Währungen.
Falsch. Selbstverständlich schwanken die SZR. Sie werden in regelmäßigen Abständen angepasst (prozentuale Innenverteilung). Oder anders: Was passiert, wenn die USA Hyperinflation machen? Der Kurs ihrer in die SZR eingebrachten Passivtitel (Staatsschulden, die andere Notenbanken halten), würden gewaltig fallen und dies macht sich im Wechselkurs bemerkbar (man stelle sich nur die Türken-Lira als SZR-Bestandteil vor - wie hätte sich wohl die prozentuale Verteilung der von der Türkei"eingebrachten" SZR verändert?).
"Zweitens würde mehr Gerechtigkeit im Geldverkehr der Nationen herrschen denn vor den
SZR als Wechselkurs-Metermaß (und moderner Goldersatz) sind alle Währungen der Erde gleich und keine ist"gleicher"
als die anderen, wie bislang alle nationalen Leitwährungen."
Ja, da kommt der alte Sozialist zum Vorschein: Alle Währungen - was überaus"gerecht" ist - sind"gleich". Und da sich die SZR immer auf 100 % addieren müssen, spielt es keine Rolle, wie sich die 100 % zusammensetzen.
Das ist wie mit Löhnen und Gewinnen. Zusammen 100 %. Wenn wir die Löhne auf 100 % setzen, passiert doch nichts; denn es bleiben immer 100 %. Oder?
"Es führt kein Weg an einer globalen Währungsneuordnung vorbei. Ist erst die"große" Krise da, bliebe nur die Wahl,
entweder die Soziale Marktwirtschaft auf dem Altar des Globalismus zu opfern und den Sozialstaat aufzugeben oder sich
von der Weltwirtschaft abzukoppeln, um beides auf niedrigstem Niveau fortzuführen - wie nach 1931. Auch Europa kann
uns vor dieser Alternative nicht bewahren. Denn zur Zähmung des Globalismus durch ein neues, problem- und
situationsgereichtes Weltwährungssystem gibt es keine Alternative."
Ja, Wilhelm, der"Sozialstaat" wird verschwinden. Aber nicht weil er geopfert wird, sondern weil er nicht mehr zu finanzieren ist. Berlin hat ein Etat-Loch von 10 Mrd. DM. Schauen wir mal, wie lange Herr Wowereit seine"sozialen" (= städtischen) Betriebe durchhalten kann und die schönen Sozialhilfe-Zahlungen...
"Also, Philosophen müssen her, die den Königen sagen, was Sache ist. Und da hilft natürlich eine Katastrophe. Es hätte
nie den Konsens über Bretton Woods gegeben, wenn wir nicht die Katastrophe der Weltwirtschaftskrise wie des
Zweiten Weltkriegs gehabt hätten."
Bretton Woods war ein Veranstaltung, um die damaligen Titel nicht notleidend werden zu lassen. Ein Klassiker der Um- und Hochbuchungs-Manie.
"Man wird sich wohl erst dann bewegen, wenn wir vor der Krise stehen. Also, ich fürchte, wir brauchen mal wieder einen
Kollaps, den sehe ich kommen und dann hätten wir auch die reale politische Chance für ein neues Bretton Woods."
Bloß nicht die nächste Hochbuchungsarie! Dann würden alle Uneinbringlichkeiten (denn das bedeutet"Kollaps", was denn sonst?) wieder eine Runde weiter geschoben mit dem Garantieschildchen:
"Nächster Kollaps wird noch kollapsiger!"
Gruß
d.
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