- Europa auf dem Weg in die Diktatur?! - apoll, 12.11.2001, 18:25
- Re: Europa auf dem Weg in die Diktatur?! / Auszug - JüKü, 12.11.2001, 18:43
Re: Europa auf dem Weg in die Diktatur?! / Auszug
>Die europäische Bevölkerung auf dem Weg in den Gulag, von Wladimir Bukowski.
>Hochaktueller 7seitiger Beitrag im Netz unter: www.toko-hagen.de zu finden, ein-
>fach Aktuell anklicken.A.
Ich habe soeben den Vorschlag für den Vertrag von Nizza gelesen, und wenn Sie ihn noch nicht gelesen haben, lesen Sie ihn jetzt! Denn in diesem Vertrag steht, daß eine europäische Polizei gegründet werden soll.
Eine europäische Polizei! Das ist ein neuer KGB, den sie einrichten wollen. Diese Polizei würde unglaubliche Befugnisse bekommen - Befugnisse, die keine Polizei in irgendeinem Land Europas zur Zeit hat. Als erstes wird diese Euro-Polizei Immunität besitzen. Wie nett, nicht wahr! Ein Polizist, der Diplomat ist. Er kann kommen und mich zusammenschlagen, und ich kann ihn vor Gericht nicht anklagen. Wie nett! Solche Machtbefugnisse hatte nicht einmal der KGB. Außerdem wird es kein festgelegtes Verfahren geben; sie können dich in deinem Heimatland abholen und in irgendein europäisches Land bringen. Und es soll keine Möglichkeit der gerichtlichen Anhörung geben, bevor man ausgeliefert wird. Somit besteht kein Schutz durch irgendein lokales Recht, wenn diese Leute festlegen, daß du ein Krimineller bist.
Ich glaube, das sind genug schlechte Nachrichten. Ich komme nun zu den guten. Da es sich um eine Struktur handelt, die ich so gut kenne, kann ich Ihnen mit Sicherheit voraussagen, daß sie zusammenbrechen wird. Beim Zusammenbruch könnten wirtschaftliche Schwierigkeiten auftreten. Auch wird die Europäische Union ein Erbe von Unstimmigkeiten und Feindseligkeiten hinterlassen. Die Zeit nach ihrem Zusammenbruch wird nicht besonders angenehm sein, aber die EU wird zusammenbrechen. Eine weitere gute Nachricht ist, daß sie viel einfacher zu bekämpfen ist als die frühere Sowjetunion. Diese Leute sind schwächer, sie sind nicht stark. Sie sind auch nicht so skrupellos wie die Machthaber der Sowjetunion. Sie sind weniger erfahren als diese. Die meisten sind bloß Intellektuelle, die sehr gerne davon sprechen, wie sehr sie die Menschheit lieben. Ich kann Ihnen sogar sagen, wie Sie dieses Gebilde bekämpfen können. Denn das ist es, was wir in der Sowjetunion getan haben, und zwar mit Erfolg.
Da wir von korrupten Eliten sprechen, sollten wir dieser Realität ins Auge sehen. Wir sprechen nicht über die eine oder andere Partei, über den einen oder anderen Teil der Gesellschaft, nein, wir sprechen über die Korruption der Eliten in Europa. Die einzige adäquate Antwort darauf ist eine Massenbewegung von, der Basis her. Gehen Sie also zu den Universitäten und versuchen Sie, an jeder Universität in jedem Semester, in jeder Schule, überall, kleine Zellen aufzubauen. Die Jugend sollte nach vorne kommen, wir brauchen Massenbewegungen. Dann werden diese Leute in Brüssel keine Stärke haben und keine Antwort wissen. Sie können ja nicht einmal gegen das kleine Ã-sterreich etwas machen, das sich ihnen widersetzt. Alles, was sie konnten, war irgendwelche dummen Sanktionen zu organisieren, die sie selbst innerhalb eines halben Jahres wieder rückgängig machen mußten.
Das zeigt, daß diese Leute schwach, dumm und unfähig sind. Die meisten sind Bürokraten, und wenn wir eine wirkliche Volksbewegung nach vorne an die Kampflinie treten lassen, werden sie sehr schnell zusammenbrechen. Als wir in den frühen sechziger Jahren unsere Bewegung gegen den Kommunismus in der Sowjetunion begannen, glaubte keiner von uns, daß er lange genug leben würde, um das Ende dieses Systems zu erleben. Wir hatten einen sehr mächtigen Feind: den skrupellosen KGB, der jeden von uns jederzeit umbringen konnte. Doch heute stehen die Punkte zu unseren Gunsten! Sie sind tot, und wir leben. Ich bin überzeugt, daß Sie viel bessere Chancen haben, diese Reste der Sowjetunion in Europa zu überwinden, als wir sie damals vor vierzig Jahren hatten, im Kampf gegen die Sowjetunion.
10. November 2001
Anmerkung des TOKO-Herausgebers:
Wladimir Bukowski ist einer der namhaftesten sowjetischen Dissidenten. Nach mehrmaliger Haft aus politischen Gründen wurde er 1976 in den Westen"ausgetauscht". Er lebt heute als Schriftsteller in Großbritannien. Seine Bücher über die Sowjetunion sind von bleibender Aktualität. Sein letztes Buch analysiert auf der Grundlage von Originaldokumenten die Außenpolitik der Sowjetunion bis zu ihrer Auflösung. Der hier vorgestellte Artikel wurde der diesjährigen September-Ausgabe von LEITHEFT (Nr. 151) entnommen.
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