- US-Industrieproduktion und Preise sinken im Oktober - Sascha, 16.11.2001, 19:16
US-Industrieproduktion und Preise sinken im Oktober
Heute 18:21 Uhr
<font size=5>FOKUS 1- US-Industrieproduktion und Preise sinken im Oktober </font>
Washington, 16. Nov (Reuters) - <font color="#FF0000">Der starke Rückgang der Industrieproduktion und der Verbraucherpreise in den USA im Oktober hat Analysten zufolge einmal mehr die Schwäche der Wirtschaft des Landes widergespiegelt</font>. <font color="#FF0000">Der Rückgang bei der Industrieproduktion um 1,1 Prozent war nach Angaben der US-Notenbank Fed der stärkste seit November 1990. Der inzwischen seit 13 Monaten anhaltende Rückgang in der Industrie sei der längste seit fast 70 Jahren</font>. Die Verbraucherpreise seien wegen eines <font color="#FF0000">starken Energiepreisrückgangs zum Vormonat saisonbereinigt um 0,3 Prozent nach plus 0,4 Prozent im September gesunken</font>, meldete das US-Arbeitsministerium. Nach Einschätzung von Analysten sprechen deshalb keine Inflationsgefahren gegen mögliche weitere Zinssenkungen. Die Finanz- und Devisenmärkte reagierten kaum auf die US-Konjunkturdaten.
Besonders stark ging die Produktion in der Automobil- sowie in der Holz- und Möbelindustrie zurück. Bereits im September war die US-Produktion um 1,0 Prozent gesunken. Das Minus von 1,1 Prozent im Oktober gegenüber dem Vormonat fiel noch höher aus als erwartet. Von Reuters befragte Volkswirte hatten im Schnitt mit minus 0,9 Prozent gerechnet. Analysten waren von den Daten dennoch kaum überrascht."Die Unternehmen versuchen, ihre Lagerhaltung abzubauen, deshalb gibt es keinen Grund für eine höhere Produktion", sagte Kevin Logan, Volkswirt von Dresdner Kleinwort Wasserstein in New York. Dies spiegele nur die Schwäche der Wirtschaft wider. <font color="#FF0000">Die Kapazitätsauslastung fiel mit 74,8 Prozent auf das niedrigste Niveau seit Juni 1983</font>. Im September hatte die Kapazitätsauslastung bei revidiert 75,7 Prozent gelegen.
<font color="#FF0000">Nach Logans Einschätzung lassen die Daten Zweifel daran aufkommen, die US-Wirtschaft werde sich bald erholen</font>. Vor allem nach überraschend hohen Umsätzen im US-Einzelhandel im Oktober war in dieser Woche Optimismus aufgekommen und hatte den Dollar gestützt. Douglas Porter von BMO Nesbitt Burns in Toronto wies dagegen darauf hin, eine Konjunkturwende schlage sich in der Industrie immer erst sehr spät nieder."Die Zahlen ändern nichts an der Aussicht, dass wir auf dem Weg der Besserung sind."
Der Rückgang der Verbraucherpreise beruhte insbesondere auf dem Verfall bei den Energiepreisen, die im Oktober um 6,3 Prozent nachgegeben hatten - so stark wie seit 15 Jahren nicht mehr. Die Kernrate ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise sei wie im Vormonat um 0,2 Prozent gestiegen und habe damit unverändert bei einer Jahresrate von 2,6 Prozent gelegen, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Analysten sahen keinen Grund für Inflationsängste mit Blick auf die Entwicklung der US-Verbraucherpreise."Es ist immer noch so, dass wir zum jetztigen Zeitpunkt wirklich kein Inflationsproblem haben", sagte Bill Cheney, Volkswirt bei John Hancook Financial Services in Boston. Ein anderer Experte sagte, dem Markt sei eine geringere Kernrate lieber gewesen."Die Zahlen werden neutral aufgenommen", sagte Andrew Delano von Idealglobal.com. Insgesamt seien die Zahlen gute Nachrichten über die Inflation."Die Inflation verringert sich weiter", sagte eine Analystin.
Trotz der aggressiven Zinssenkungen der US-Notenbank um 4,5 Prozentpunkte in diesem Jahr ist damit keine Inflationsgefahr in Sicht, die die Fed von weiteren geldpolitischen Lockerungen abhalten könnte. Der Fed-Gouverneur von San Francisco, Robert Parry, hatte am Donnerstag erst gesagt:"Wenn es nötig ist, die Zinsen zu senken, sehe ich zurzeit kein Hindernis dafür."
Aktien und Devisenkurse reagierten nicht auf die Daten. An den Rentenmärkten waren die Händler vor allem über die Kernrate besorgt, die gegen weitere Zinssenkungen spreche. Die Festverzinslichen reagierten deshalb mit Kursverlusten.
kes/iws
Quelle: http://www.sharper.de[/b]
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