- Ist gesetzliches Zahlungsmittel Falschgeld? - R.Deutsch, 17.11.2001, 09:09
- Re: Ist gesetzliches Zahlungsmittel Falschgeld? - Theo Stuss, 17.11.2001, 12:05
- Re: gilt nur für die einzelne Bank - R.Deutsch, 17.11.2001, 13:19
- Klar, logisch! (owT) - Theo Stuss, 17.11.2001, 14:18
- Re: gilt nur für die einzelne Bank - R.Deutsch, 17.11.2001, 13:19
- Re: Ist gesetzliches Zahlungsmittel Falschgeld? - JüKü, 17.11.2001, 13:11
- Re: Goldfreunde - R.Deutsch, 17.11.2001, 13:50
- Re: Ist gesetzliches Zahlungsmittel Falschgeld? - Rudow, 17.11.2001, 13:31
- Ich glaube, Jükü hat R. Deutsch besser verstanden als Sie - Theo Stuss, 17.11.2001, 14:45
- Re: Ich glaube, Jükü hat R. Deutsch besser verstanden als Sie - Rudow, 18.11.2001, 01:09
- Korrektur - Rudow, 18.11.2001, 01:13
- Re: Ich glaube, Jükü hat R. Deutsch besser verstanden als Sie - Rudow, 18.11.2001, 01:09
- Re: Was ist die Leistung? - R.Deutsch, 17.11.2001, 14:57
- Re: Was ist die Leistung? - JüKü, 17.11.2001, 15:18
- Re: Gruß vom neuronalen Anhang - R.Deutsch, 17.11.2001, 17:04
- Re: Gruß vom neuronalen Anhang - Rudow, 18.11.2001, 00:08
- Re: Gruß vom neuronalen Anhang / Tja, Reinhard, damit ist dein... - JüKü, 18.11.2001, 00:51
- Re: Gruß vom neuronalen Anhang - Rudow, 18.11.2001, 00:08
- Ich glaube, Jükü hat R. Deutsch besser verstanden als Sie - Theo Stuss, 17.11.2001, 14:45
- Re: Ist gesetzliches Zahlungsmittel Falschgeld? - Theo Stuss, 17.11.2001, 12:05
Re: Ist gesetzliches Zahlungsmittel Falschgeld?
Hallo Reinhard,
ja, wir nähern uns immer mehr, auch dein heutiges Posting gefällt mir - weitgehend ;-)
Kommentare unten.
Liebe Geldfreunde,
du meintest sicher „Goldfreunde“ ;-)
ich habe das Gefühl, wir nähern uns immer mehr an in der Auffassung, was Falschgeld ist, insbesondere seit dottores"Durchbruch" beim Buba- Kredit. (siehe Real Enzyklopädie 21 und Diskussion mit Caspar)
Dottore betrachtete ja bisher nur den Teil des gesetzlichen Zahlungsmittels als Falschgeld, der gegen Staatsanleihen ausgegeben wird.(Falschpfand)
Das meine ich auch - immer noch, obwohl, zugegeben, immer mehr private Schuldner (bes. Unternehmen der „New Economy“ und Telekoms) dem Staat fleißig nacheifern, s. UMTS. Aber es wird für sie zunehmend schwieriger, die Banken werden restriktiver.
Nach meiner (und Greenspans) Auffassung ist dagegen gesetzliches Zahlungsmittel generell legales Falschgeld. Die Buba wandelt Kreditgeld gegen Hinterlegung eines Pfandes in Falschgeld (gesetzliches Zahlungsmittel) um. Der eigentliche Sachverhalt ist Folgender:
Das Versprechen in Zukunft etwas zu leisten ist bereits das Geld (Kreditgeld). Dieses Versprechen wird in irgendeiner Form notiert und als Geld weitergereicht. Jetzt kömmt´s: Das Geld ist also mit dem Versprechen bereits entstanden und die weiteren Schritte dienen allenfalls dazu, das Versprechen umlauffähiger zu machen. Diesen Satz finde ich sehr schön!
Das hinterlegte Pfand dient nur als Sicherheit dafür, dass dieses Versprechen gehalten wird. Kredit gewährt der Verkäufer (er akzeptiert das Versprechen) und nimmt das (irgendwie notierte Versprechen) als Geld entgegen. Es ist also nicht, (wie dottore noch irrtümlich annimmt) das Pfand der Kredit, vielmehr ist die Bereitschaft des Verkäufers, spätere Leistung zu akzeptieren, der Kredit, während das Versprechen zur Leistung das Geld ist.
Meinetwegen kann man das so ausdrücken. Die Frage bleibt aber: Ist das jeweilige Pfand wirklich etwas „wert“?
Die Buba wandelt also das private Kreditgeld (Leistungsversprechen) in gesetzliches Zahlungsmittel (Falschgeld) um und nimmt als Sicherheit das Pfand des eigentlichen Gelderzeugers (Leistungsversprechers) entgegen.
Genau, als Sicherheit. Und die Frage ist: Ist es wirklich eine Sicherheit (z. B. ein Grundstück eines privaten Schuldners) oder eben nur ein leeres Versprechen? Bei einem wirklichen Pfand sehe ich keinen Grund, von Falschgeld oder Falschpfand zu sprechen, bei Staatsschulden schon, denn die wurden bisher nachweislich nie getilgt.
Der Knoten bei dottore (und H&S) liegt darin, dass sie das Pfand als den Kredit betrachten und das gesetzliche Zahlungsmittel als das Geld. In Wahrheit ist die Kette so: der Käufer erzeugt das Geld (gibt ein Leistungsversprechen) und untermauert dieses Versprechen mit einem Pfand.
“Untermauert“ sagst du. Das klingt wie „zusätzlich, eigentlich nicht nötig“. Das sehe ich anders - außer beim Staat. Ein Kredit, der getilgt wird, ist nie ein Problem. Und wenn er „untermauert“ wird, z. B. durch Grund und Boden, dann kann er ruhig ausfallen und der Gläubiger bekommt das Grundstück. Anders beim Staat: Wenn der nicht tilgt, dann bleibt ein Stück Papier übrig, sonst nichts. Das Papier ist das Pfand und somit ein Falschpfand.
Der Verkäufer gewährt den Kredit (akzeptiert das Versprechen) und holt sich mit Hilfe des Pfandes heute Falschgeld bei der Buba. Früher (im Goldstandard) hätte er sich bei der Buba ein Leistungsversprechen und nicht Falschgeld geholt, er hätte das Leistungsversprechen des Käufers in ein Leistungsversprechen der Bank getauscht. Das Geld der Buba (oder der Banken) ist heute Falschgeld, weil sie eben selbst keine Leistung mehr versprechen (oder erbringen).
Die Banken selbst versprechen nichts, aber wenn sie ein werthaltiges, „echtes“ Pfand haben (Grundstück), dann ist das kein Problem. Wir kommen immer wieder auf den Punkt, dass Staatsschulden das alleinige Übel sind. Private Schulden, die abgearbeitet und getilgt werden (jedenfalls in den meisten Fällen) sind NICHT das Problem und sie führen auch nicht zu Falschgeld. Jedoch, hier eine kleine Einschränkung: Immer mehr private Kredite sind nicht mehr werthaltig, weil „übertrieben“ wurde. Und dieses Übertreiben war m. E. nur möglich, weil der Staat seit Jahrzehnten vormacht, dass immer mehr Schulden ja kein Problem sind. Immer noch AAA. „So what?“ sagen sich Telekom und Daimler, „was der kann, kann ich auch.“
Deshalb hätte ein Prozess vor dem BGH Chancen auf Erfolg, weil sich schlüssig nachweisen lässt, dass die Banken nie selbst leisten. Sie nehmen das Pfand (beim Konkurs) ohne jemals eine Leistung erbracht zu haben. Man kann wahrscheinlich das Pfand wieder herausklagen, weil sich nachweisen lässt, dass die Bank nie eine Gegenleistung erbracht hat. Die Gegenleistung hat ein Anderer erbracht, der aber seinerseits schon wieder eine Gegenleistung bekommen hat, aber eben nie von der Bank. Die Bank hat nur Falschgeld zur Verfügung gestellt.
Das wäre doch ein echter Einsatz fürs Forum! Reinhard, nimm doch einen Kredit auf, verpfände dein Haus, verjubel das Geld (du wirst sogar echte Dinge dafür kaufen können, obwohl es ja Falschgeld ist) und dann zahlst du ihn nicht zurück und verlangst das Pfand zurück. Alle im Forum werden dich (moralisch ;-)) unterstützen!
Schönes Wochenende
R.Deutsch
Dir auch, und allen anderen hier.
p.s. ich hoffe ich erwische dottore noch, bevor er wieder Tontäfelchen ausgraben geht.
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