- Über Zins und Tilgung - marsch, 20.11.2001, 11:52
- Re: Über Zins und Tilgung / Das triffts haargenau - Caspar, 20.11.2001, 12:43
- Sorry, Link vergessen! (owT) - marsch, 20.11.2001, 17:04
- Auf ersten Bilck superinteressante Site! Danke! (owT) - Caspar, 20.11.2001, 17:17
- Sorry, Link vergessen! (owT) - marsch, 20.11.2001, 17:04
- Wo ist das Problem? Alles in Ordnung? Super! Bestens! Gehen wir nach Hause!(...) - Mundus, 20.11.2001, 20:30
- Re: Über Zins und Tilgung / Das triffts haargenau - Caspar, 20.11.2001, 12:43
Wo ist das Problem? Alles in Ordnung? Super! Bestens! Gehen wir nach Hause!(...)
Einer so hochintelligenten Argumentation ist ja eigentlich gar nichts mehr hinzuzufügen.
Dennoch hier meine Gedanken zu der geistigen Onanie dieses Gehirnathleten:
"Der Himmel auf Erden, das ist, wenn jeder ein Kleinhersteller und Kleinhändler ist. Leute die sich kennen produzieren zusammen, tauschen mit einander und bleiben jeder bei seinem Leisten - im großen und ganzen. Der Mensch fügt sich in die Natur, wird nicht übermütig, greift nicht unsinnig nach den Sternen und braucht nicht unbedingt mit Tempo 500 auf dem Transrapid dahinzujagen."
Diese Argumentation zeigt schön den Geist dieses manipulativen Artikels auf, nämlich des bestehende System argumentativ zu decken und die wahren Probleme zu zerreden. Schon der oben angegebene Satz impliziert den Rückfall ins Mittelalter bei Einführung eines zinslosen Systems. Á la back to the roots.
"Es gibt aber für Kreditsystemkritiker unnatürlich zu viele Menschen."
Kreditsystemkritiker sind also Mörder. Zinsausbeuter hingegen sind also gute Menschen? Wie folgerichtig, wie intelligent!
"Es gibt Leute, die haben zuviel Geld auf der Bank, in Papieren und leben von den Zinsen. Alle anderen müssen arbeiten. Ungerecht, nicht wahr! Das ist typisch Links, also Neid! Keiner fragt, wieso haben diese Leute zu viel Geld? Wie kommen sie dazu - mit rechten oder unrechten Dingen? Gespart, gestohlen, wen kümmert es. Vielleicht hatten sie es nur zulange auf der Bank liegen?"
Das ist also Neid. Die Neider vergönnen also denjenigen 2.000 Leuten, die das Geld dieser Welt besitzen, den Luxus nicht, den sie durch die Ausbeutung der restlichen 6,5 Milliarden erhalten. Das impliziert:"Was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders aber den Balken im eigenen Auge nicht"?
"Wie kommen sie dazu?" Ja, WIE ZUM TEUFEL KOMMEN SIE DAZU?!?!?! HÄH!?
Ich möchte einmal die Antwort dieses Gehirnathleten dazu. Wie zum Teufel kommen sie dazu? Wie kommen die Nachkommen der heute herrschenden Familien dazu, von Kind auf Multimilliardäre zu sein? Weil einmal einer von ihnen vor Jahrzehnten bis Jahrhunderten es zu etwas gebracht hat, ein König war oder sonst etwas? Siehe Genealogie der Herrscherfamilien, verdammt noch mal? Also wie kommen die dazu?????????????????????
"Der Zinskritiker konzentriert sich uns seine Zuhörer statt dessen voll auf die Vorstellung, wer für diesen ungeheuren Anspruch aus lauter Nichtstun alles aufkommen muß. Natürlich sind das die armen, die noch arbeiten müssen. Woher käme sonst Wohlstand, wenn nicht aus Arbeit."
Letzter Satz impliziert, Wohlstand können von woanders her kommen. Was für ein unheimlicher Schwachsinn. Gleichzeitig wird damit unterstellt, es seien nicht die ärmeren Menschen, die für die Reicheren schuften müssten. So etwas zu schreiben wiederum legt offen dar, was von diesem hyperintelligenten Gehirnathleten zu halten ist, nämlich gar nichts.
"Niemand zwingt jemandem einen Kredit auf"
Wie weise! Wie intelligent! Niemand zwingt jemandem einen Kredit auf.
Niemand zwingt einen, zu arbeiten. Niemand zwingt einen, zu atmen. Man kann jederzeit damit aufhören. Man braucht auch beim Wirtschaftssystem nicht mitzumachen!
Wo liegt das Problem?
"Wo ist da ein Problem?"
Ja, wo? Wo ist da ein Problem? Es gibt kein Problem, die Welt ist rosa und alles bestens.
"Ein Pfennig zu Christi Geburt auf die Bank einbezahlt hätte in der Zwischenzeit, bei heutigen Zinsen einen Zinsanspruch angesammelt, der nach heutigen Preisen einer Erdkugel aus Gold entspräche. Niemand fragt, wieviel das Gold wohl wert wäre, wenn die ganze Erde aus Gold wäre."
Ach ja? Und wenn Herrn Rothschild die zwei Erden gehörten, wieviel wäre die eine Welt dann noch wert? Die Hälfte, oder? Wer fragt die Frage? Ja wer? Wer denn bloß? Wie schrecklich, wenn dann keiner diese Frage stellt! Übrigens logische Argumentation bzw. Frage. Wieviel ist etwas wert, wenn man soviel davon bekommen hätte, wie nicht existiert, es aber trotzdem vorhanden wäre und bekommen hätte - dann wäre es doch nichts mehr wert, ergo kann das ja doch nicht stimmen, das Märchen vom exponentiellen Zinswachstum, schließlich bekommt man dann irgendwann mehr als existieren würde, also stimmt das so nicht!!! Was für eine Nachlässigkeit, was für ein Denkfehler! Diese Kreditsystemkritiker, das sind wirklich inkonsequente Menschen, stellen einfach diese Frage nicht! Also wächst nichts ins unendliche! Es wächst nur solange, wie etwas da ist, was akkumuliert werden kann, so wie die BORG Zivilisation auch nur akkumuliert, bis alles akkumuliert ist. Wo also ist das Problem? Wo? Ja wo?
"Die bessere Option wäre ein Unternehmen, das die Rückzahlung des Kredits eher und braver garantiert als ein anderes. Es kommt vieles auf die gute Zusammenarbeit mit der Bank, beziehungsweise derer an, die sich für ihre Pläne der Bank bedienen können."
Oh ja, sicher. Und die Banken sind brave Lämmlein und weiden auf der Wiese, määäääh. Sie haben ja auch keinerlei Mittel, um Kredit mit aller Gewalt einzutreiben und sind ansonsten auch völlig unbedarft und blauäugig und werfen Kredite ohne Sicherheiten unters Volk, määääh, määäääh. Und überhaupt tun sie das ausschließlich uneigennützig. So suchen sie also brave Firmen, denen sie Kredite zu Minimalzinssätzen verschaffen können, und rufen jeden Tag einmal an, um sich nach dem Wohlergehen des Unternehmens zu erkundigen. Sehr, sehr realistisch.
"Es kommt vieles auf die gute Zusammenarbeit mit der Bank, beziehungsweise derer an, die sich für ihre Pläne der Bank bedienen können."
Wie wahr, wie wahr. Wenn ich also ein braver guter Kapitalist bin dann gehe ich zu Herrn Rothschild bzw. den Banken und bekomme neue schöne Zettel für meinen intelligenten Plan (reich werden mit was auch immer) und wenn ich dann"gescheiter bin als andere" (s.o.) dann nehme ich diese Zettel und baue eine Fabrik und produziere was und verkaufe irgendetwas und wenn ich Glück habe bekomme ich dann das Geld von denen zurück um den Kredit abzuzahlen und zahle das dann mit Zins und Zinseszins an Herrn Rothschild und sage:"Vielen Dank HErr Rotschild für ihre unendliche Güte"". Wo ist das Problem?
Bin ich aber nicht so schlau und nicht genügend Zahlen kann dann kommen die Wucherzinsen zu tragen dann muß ich eben sehen, wo ich bleibe und Vertrag ist Vertrag und"Oh wie schade, aber das Leben ist hart", Polizei, Gefängnis, Inkassobüro. Und Herr Rothschild / die Banken bekommen halt leider meistens noch wesentlich mehr als in der ersten Variante, weil sie sich entsprechend abgesichert haben und wohl auch nicht zu gierig waren, sondern schön gesetzeskonform und kaufmännisch.
Wie gerecht! Wie intelligent! Wie weise! Edel, gut und gerecht! Wo ist das Problem? Ja!!! WO ist das Problem?
"Viel näher hätte die Frage gelegen, wie schafft es der Kreditgeber, daß sein falsch gewährter Kredit nicht im fond perdue landet, sondern am Leben bleibt und vor allem, wie schafft er es, daß er nicht als Geschenk mißverstanden wird, sondern Zahlungs"Zwang" ausüben kann. Die Antwort geben Menschen - notfalls aus Gewehrläufen - aber kein System."
Oh ja, wie schafft er das bloß...knobel knobel. Es ist also der böse Kreditgeber, nicht das System. Schnipp! Das ist die Lösung! Wie intelligent! Und überhaupt sind die Menschen an allem schuld, nicht das System. Wie weise! Wie intelligent! Welch intelligente Argumentation!
"Es ist die Folge davon, daß der Markt zugunsten einer Interessengruppe ausgesetzt und eingesetzt werden konnte - mittels politischer Macht mit bestimmten Absichten und Zielen."
Das Kapital ist also nicht schuld, es ist nur der Hinterhältigkeit einer"Interessengruppe" zu verdanken, daß der Markt manipuliert werden konnte. Diese Gruppe hat die Schuld, nicht das Kapital, das automatisch Zinsen lukriert ohne Gegenleistung. Ja, die Menschen sind schuld, nicht das System! Wie weise! Man könnte auch sagen, das, was existiert, ist schuld, denn das was nicht existiert, kann ja nicht schuld sein!
Äh, da hätte ich mal eine Frage, wie kamen die Leute, die heute das Finanzsystem kontrollieren, zu ihrem Geld? Haben Sie Manna vom Himmel herbeimeditiert oder was????
"Die Bank zahlt dem Einleger nur Zinsen, wenn sie sein Geld brauchen kann, um damit etwas noch Einträglicheres zu unternehmen."
Ja, die 363 Regel, 3% Zinsen dem Sparer zahlen, 6% von den Unternehmern kassieren, und um 3 Uhr nachmittags Golf spielen. Sehr einträglich. Genügt das nicht?
usw. usw. usw. habe keine Lust mehr.
Dieser Artikel ist eine subversive, perverse, ignorante, manipulative Rechtfertigung für ein System, das nicht mehr zu rechtfertigen ist und der Autor hat in meinen Augen jedwede Glaubwürdigkeit verloren, da er ganz eindeutig auf der Seite der Zinsausbeuter steht und sich offensichtlich nicht einmal Mühe gibt, das zu verschleiern.
Um es auf den Punkt zu bringen: Ein......... (bitte entsprechendes Wort einfügen)
Viele Grüße,
Mundus
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