- FTD: Japans Steuerpläne für US-Staatsanleihen alarmieren Banken - Cosa, 21.11.2001, 23:00
- Re: FTD: Japans Steuerpläne / Wieder ein Mosaiksteinchen. Danke, Cosa (owT) - JüKü, 21.11.2001, 23:03
FTD: Japans Steuerpläne für US-Staatsanleihen alarmieren Banken
Hi!
Ein interessanter Text:
Aus der FTD vom 22.11.2001
<font size="4">Japans Steuerpläne für US-Staatsanleihen alarmieren Banken</font>
Von Krishna Guha, Tokio, und Sebastian Sachs, Frankfurt
Die japanische Regierung hat mit Plänen zur Änderung der Besteuerung von US-Staatsanleihen Sorgen um mögliche Folgen für die Anleihemärkte in beiden Ländern ausgelöst.
Die Steueränderung könnte die Nachfrage nach US-Staatstiteln (Treasuries) kräftig dämpfen, weil japanische Investoren weltweit die größten Abnehmer für diese Papiere sind. Die Regierung in Tokio will mit dem Schritt die zuletzt sehr schwache Nachfrage für japanische Staatsanleihen beleben.
Derzeit befinden sich US-Treasuries im Volumen von mehr als 300 Mrd. $ in japanischen Portefeuilles. Davon werden nach Schätzungen 100 Mrd. $ von Banken gehalten. Sie nutzen die Papiere als Sicherheit für die günstige Beschaffung von US-Dollar.
Die geplanten Steueränderungen zielen auf den Markt für Wertpapierpensionsgeschäfte (Repos) und würden die Treasuries für japanische Anleger stark verteuern. Damit würden die US-Papiere für japanische Banken unattraktiv. Am Repo-Markt kaufen die Geldhäuser die benötigten US-Papiere und vereinbaren gleichzeitig deren Verkauf für einen späteren Zeitpunkt.
Investmentbanken schlagen Alarm
Nun schlagen Investmentbanken wie Nikko Salomon Smith Barney, Merrill Lynch, Dresdner Kleinwort Wasserstein und Morgan Stanley Alarm. Am Mittwoch trugen auch japanische Banken ihre Bedenken bei der Finanzaufsicht Financial Services Agency vor."Der gesamte Treasury-Markt in Japan könnte zerstört werden", sagte ein Banker. Bisher trauen sie sich aber nicht an die Ã-ffentlichkeit, aus Furcht vor einem Zusammenbruch des Repo-Marktes.
Die Pläne der Steuerbehörde sehen vor, grenzüberschreitende Repo-Transaktionen zu besteuern. Nur japanische Staatsanleihen (JGBs) sollen davon ausgenommen werden. Dadurch soll die Inlandsnachfrage für JGBs gefördert und ihre Attraktivität auch für ausländische Anleger gesteigert werden. Ein Sprecher der Steuerbehörde sagte, es gebe noch keine Entscheidung.
Für die japanischen Banken könnten die Steuerpläne große Finanzierungsprobleme aufwerfen, weil ihre Bonität wegen der hohen Bestände an notleidenden Krediten stark gelitten hat.
© 2001 Financial Times Deutschland
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