- USA / CIA: Dann lassen wir halt im Ausland foltern - JLenz, 22.11.2001, 12:09
- Und diese Leute mahnen dann Menschenrechte in China an!! - Josef, 22.11.2001, 12:28
- Ja so ist es! Die machen was sie wollen... - Sascha, 22.11.2001, 12:32
- Und diese Leute mahnen dann Menschenrechte in China an!! - Josef, 22.11.2001, 12:28
Und diese Leute mahnen dann Menschenrechte in China an!!
>Aus dem Spiegel,
>der Link ist unten eingegeben, der Text ohne Bilder als Kopie anbei.
>Kommentar: Warum in den USA foltern, auch dieses"Geschäft" läßt sich
> besser im Ausland erledigen.
> Preiswert,"rechtssicher", schnelle Todesstrafe...
>---------------------------------------------------------------------
>Ermittlungsmethoden der CIA:"Vergessen Sie die Menschenrechte!"
>Neben Militärgerichten in den USA erwägen Amerikas Fahnder jetzt auch
>Vernehmungen im befreundeten Ausland - wie zum Beispiel Ägypten. Mit
>den skrupellosen Befragungsmethoden dort haben die CIA-Agenten beste
>Erfahrungen: Mit Folter erzwangen die Ägypter schon in der
>Vergangenheit Terror-Geständnisse - unterstützt durch die Amerikaner.
> Von Matthias Gebauer
>
>Washington/Kairo - Ein bisschen Stolz schwingt zwischen den Zeilen,
>wenn der Sprecher des ägyptischen Präsidenten über die Justiz in
>seinem Land berichtet."Die Rechtsprechung ist hier schnell und
>bietet eine bessere Abschreckung", verriet Nabil Oman kürzlich dem
>"Wall Street Journal", als er auf einen Prozess gegen Terroristen
>Ende der neunziger Jahre angesprochen wurde.
>Als die Reporter ihn auf zweifelhafte Ermittlungsmethoden,
>möglicherweise erpresste Geständnisse und die Berichte der Anwälte
>über Folterungen hinwiesen, antwortete Oman hingegen eher ausweichend
>und doch sehr deutlich:"Vergessen Sie die Menschenrechte für eine
>Weile, man muss die Sicherheit der Mehrheit im Auge haben." Die
>Alternative, also Prozesse nach rechtsstaatlichen Prinzipien, seien
>Verfahren, die"über Jahre zwischen Himmel und Erde baumeln",
>attestierte Oman abschließend.
>Dieses Rechtsverständnis wollen sich jetzt offenbar die
>amerikanischen Terroristen-Jäger zunutze machen, die von US-Präsident
>Bush zu schnellen Erfolgen gedrängt werden. Bisher dementieren zwar
>alle Stellen die Absicht, Verdächtige nach Ägypten oder Saudi-Arabien
>zu Vernehmungen zu fliegen. Doch intern bleibt diese Möglichkeit
>weiter in der Diskussion, wie anonyme Quellen von FBI und CIA
>wiederholt in US-Zeitungen berichteten. Nur mit der härteren Gangart
>könne man den hartnäckig schweigenden Mittätern die Zunge lockern,
>lautet das Argument der Befürworter der illegalen Beweisbeschaffung.
>Folter für die Sicherheit?
>Schon die Wiedereinrichtung von standgerichtsähnlichen
>Militärtribunalen lässt Staats- und Bürgerrechtler in den USA und
>Europa Böses ahnen. Und jetzt also Folter für die Wahrheit und die
>Sicherheit der USA? So abwegig dieser letzte Höhepunkt der
>Sicherheitsdiskussion in den USA auch klingen mag - für die Agenten
>der CIA sind diese Methoden offenbar nicht neu. Schon im Vorlauf des
>Prozesses gegen mehr als hundert Mitglieder und Sympathisanten des
>Ägyptischen Dschihads, der im Frühjahr 2000 in Kairo mit Todes- und
>langen Gefängnisstrafen endete, bediente sich die CIA der durchaus
>effektiven Befragungsmethoden der Ägypter. Die Akten des Prozesses
>gegen die Mitglieder des Ägyptischen Dschihads offenbaren, wie die
>US-Behörden auch bei der aktuellen Terrorfahndung wieder vorgehen
>könnten.
>Der Terror-Prozess in Kairo war von der CIA bestens vorbereitet. Die
>Amerikaner mischten sich Anfang der neunziger Jahre deshalb in die
>Ermittlungen ein, weil sie befürchteten, dass die Radikalislamisten
>des Ägyptischen Dschihads auch Anschläge auf US-Einrichtungen oder
>gar in den USA verüben wollten. In der Gruppe tummelte sich unter
>anderem auch der heute engste Vertraute Osama Bin Ladens, Dr. Ayman
>Zawahri. Später ging die Gruppe in der Bin-Laden-Organisation
>al-Qaida auf, die zum Zeitpunkt der CIA-Nachforschungen Anfang der
>neunziger Jahre noch gar nicht existierte.
>Beste Zusammenarbeit mit dem albanischen Geheimdienst
>Ohne die CIA wäre den ägyptischen Behörden die Festnahme der
>Schlüsselpersonen der Jihad-Gruppe wohl kaum gelungen. Denn diese
>hatten sich in das nach dem Fall des kommunistischen Systems
>vollkommen chaotische Albanien abgesetzt. Von dort aus sammelten die
>so genannten Gotteskrieger Geld für ihre Mitkämpfer in der Heimat,
>beschafften falsche Pässe oder Visa und planten offenbar auch
>Anschläge. In dem überwiegend von Muslimen bewohnten Balkan-Staat
>fanden die Gotteskrieger immer wieder Verstecke und Helfer.
>In dieser verzwickten Lage kam den Ägyptern die Amtshilfe der USA
>gerade recht, berichtet das"Wall Street Journal". Denn die
>Amerikaner hatten bereits beste Kontakte zum neuen Regime von
>Albaniens Staatschef Sali Berisha und instruierten ab jetzt die
>weitere Vorgehensweise."Die arbeiteten in Albanien wie in Washington
>oder New York", beschrieb der mittlerweile gestürzte Präsident die
>Kooperation. Hunderte von Telefonaten Verdächtiger wurden vom
>albanischen Geheimdienst SHIK abgehört. Die Abschriften holte ein
>CIA-Verbindungsmann, der in der gerade erst eröffneten Botschaft in
>der Hauptstadt Tirana residierte, alle paar Tage ab. Nach und nach
>ergab sich ein deutliches Bild über die Gesuchten und ihre weiteren
>Verbindungen.
> Mit dem Lear-Jet nach Kairo entführt
>Im Sommer 1998 kam es dann zu mehreren Festnahmen, die allerdings
>mehr wie Geiselnahmen aussahen. Auf offener Straße wurden fünf
>Verdächtige ergriffen und bekamen Beutel über den Kopf gestülpt.
>Danach brachte man sie zu einem verlassenen Flughafen nördlich von
>Tirana, von wo aus sie mit von der CIA gecharterten Maschinen nach
>Kairo geflogen wurden, berichteten die Verdächtigen ihren Anwälten.
>Aber die Entführungen nach Kairo waren erst der Anfang. Von der
>ersten Befragung an, so berichteten die Verdächtigen vor ihren
>Hinrichtungen, seien sie von ägyptischen Geheimdienstbeamten
>gefoltert worden."Nachdem ich verhaftet worden war, hängten mich die
>Polizisten an den Handgelenken auf und befestigten Elektroschocker an
>meinen Füßen und am Rücken", schreibt beispielsweise Mohamed Hassan
>Tita, der im Januar 1993 in die Dschihad-Bewegung eingetreten war und
>seitdem Spenden in Albanien sammelte. Ein anderer Verdächtiger, der
>nach dem Prozess gehängt wurde, beschrieb seinem Anwalt, dass die
>Polizisten Elektrokabel an seinen Brustwarzen und am Penis befestigt
>hätten, um ihn zu foltern. Ein weiterer Mann klagte, dass ihm mehrere
>Rippen gebrochen wurden.
>Am Ende zählt für Präsident Bush nur der Erfolg
>Die Folterung der Schlüsselpersonen hatte Erfolg. Alle gestanden ihre
>Mitgliedschaft in der Terror-Gruppe und gaben die Planung von
>Anschlägen zu. Am Ende wurden zwei Angeklagte zum Tode verurteilt,
>mehrere andere bekamen lange Gefängnisstrafen. Insgesamt waren in dem
>Prozess 107 Personen angeklagt.
>Offiziell bestreitet die CIA bis heute eine Beteiligung an der
>Auslieferung der Verdächtigen nach Ägypten und freilich auch eine
>Mitwisserschaft an den Folterungen. Doch das"Wall Street Journal"
>zitierte einen hohen Regierungsbeamten mit der Einschätzung, die
>Aktion sei eine der erfolgreichsten in der Geschichte des
>Geheimdienstes. Einen solchen Erfolg würden die CIA-Oberen aus der
>Zentrale in Langley jetzt gern wieder feiern. Und würden sie wirklich
>Beweise und Festnahmen mit den fragwürdigen Methoden wie in Ägypten
>finden, wären sie vermutlich amerikanische Helden. Denn am Ende zählt
>nur der Erfolg, das lässt Präsident George W. Bush bei fast jeder
>Pressekonferenz anklingen. Egal wie, so scheint es.
>---------------------------------------------------------------------
>(C) SPIEGEL ONLINE 2001
>Alle Rechte vorbehalten
>Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet AG
>---------------------------------------------------------------------
>Diesen Artikel erreichen Sie im Internet unter der URL
>http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,168879,00.html
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: